Cfant:Alles anzeigenHallo,
ich versuche, meine Meditationen mit einer kurzen Metta-Meditation zu beginnen. Allerdings bleibt das bei mir Lippenbekenntnis - so wie ich das verstanden habe, soll man ja quasi positive Gefühle senden - an sich, an liebe Menschen, an neutrale Menschen bis hin zu schwierigen Menschen. In allen Meditationsanleitungen steht irgendwas wie "Liebe senden" oder Ähnliches.
Selbst bei meinen Kindern - die ich sehr liebe - empfinde ich da aber nichts, wenn ich etwas wie "Möge XY frei sein von Leiden" sage. Nicht falsch verstehen, ich empfinde sehr viel für meine Kinder, aber eben nicht, wenn ich Metta-Sätze vergegenwärtige. Da ich das jetzt schon länger so treibe, glaube ich auch nicht, dass es eine Frage der Zeit ist. Ich bin allerdings generell nicht der Visualisierungs-Typ. Die Frage, wie ich jetzt mit Metta in der Meditation, aber auch im Alltag umgehen soll, beschäftigt mich, weil die Bedeutung von Metta so stark betont wird.
Nun habe ich gelesen, dass manche Metta nicht mit liebender Güte, sondern einfach mit Freundlichkeit übersetzen. Das lässt sich gut praktizieren (da nicht von schwer steuerbaren Gefühlen abhängig), allerdings schlecht meditieren. Lässt sich diese Interpretation halten? Und wenn Metta-Meditation so wichtig ist, was macht man, wenn da keine liebende Güte auftaucht?
Lieber cfant,
Imho ist ein wesentliches Ziel der Metta-Übung, Dein Herz aufgehen zu lassen, das Gefühl ist erst mal zentral, nicht der Text. Wenn ich nicht in Metta-Stimmung bin (beispielsweise, weil ich mich sehr stresse), dann benutze ich oft ein Bild meiner Enkel, auf dem die beiden unglaublich süß, frech und lebendig aussehen. Dabei öffnet sich mein Herz automatisch, und ich kann gute Wünsche an mich und andere senden.
Ich habe gehört, bei manchen Leuten funktionieren auch Welpen oder Kätzchen als Einstimmung.
Lieb Grüße, Aravind.