Beiträge von Aravind im Thema „Ziel der Buddhalehre“

    ich fände das nicht erstrebenswert. Wie will man denn seine Mitmenschen noch verstehen, wenn man mit den Mechanismen der Vorstellungswelten garnichts mehr am Hut hätte?

    Ich glaube, ich weiß, was Du meinst. Meiner bescheidenen Erfahrung nach ist das kein "Problem". In meiner Vorstellung verliert man ja nicht seine Erinnerung und Erfahrungen, sondern man ändert "nur" seinen Blick auf die Welt (und damit das innere Bild der Welt).


    Wenn ich eine Anhaftung verringert habe, dann kann ich andere mit der gleichen Anhaftung eigentlich sogar besser verstehen als vorher.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich finde die Formulierung, dass mit der Vernichtung von NichtWissen die Welt (von der man nur eine Auffassung hat, weil Wahrnehmung und Vorstellungsbildung in Abhängigkeit stattfindet) verlischt, treffend. Und obendrein schön.

    Das hab ich noch nie so gesehen! Finde ich auch schön!


    "It's the end of the world as we know it"


    Liebe Grüße, Aravind.

    Lebst Du denn in einem Kloster, lieber Aravind?

    Das Floß? ist wohl als Metapher gedacht.

    Oh sorry, das Gleichnis taucht hier recht oft auf, ich dachte, das wäre Dir geläufig, kein Problem. Floß = Lehre.


    Ich klau das mal ohne Erlaubnis aus dem Internet:

    Zitat

    Der Buddha selbst verglich seinen Dharma mit einem Floß: Wer über einen reißenden Fluss oder gefährlichen See setzen möchte, braucht ein wassertaugliches Gerät. Für Nichtschwimmer ist es töricht, auf ein Floß zu verzichten. Ist man aber heil ans andere Ufer angelangt, dann hat das Floß seinen Zweck erfüllt. Nun wäre es töricht, wenn es weiter mit sich zu schleppen .

    Je näher man dem Ufer, dem Erwachen kommt, desto unwichtiger werden die Konzepte und die Details der Lehre. Im Notfall kann man die letzten Meter selbst schwimmen. ;)


    Mmmh, irgendwo habe ich gelesen, wenn man mit allem "durch" ist, dass dann das Wiedergeboren werden erlischt?

    Das ist nicht meine Baustelle, ich interessiere mich im Moment nur für dieses Leben (fnde ich herausfordernd genug :) ). Aber hier bei BL tummeln sich einige, die sich da gut mit den Schriften auskennen. Spock zum Beispiel (s.o.).


    Klug erklärt, dankeschön :)

    Dank zurück!


    Schönen Abend,

    Aravind.

    PS: Gleichnis vom Floß: Majjhima Nikaya 22

    Um das "unterstrichende" Anhaften auch noch zu überwinden, dafür reicht allein die Praxis des achtfachen Pfades?

    War das als Frage gedacht? Dann: Ja. Erlebe ich auch selbst (nicht bei mir, aber bei Menschen in meiner Umgebung, die deutlich "erwachter" sind als ich). Auch die Anhaftung an das Floß reduziert sich.

    (Nicht zu vergessen: Der Achtfache Pfad bedarf schon der Erläuterung; beispielweise der verschiedenen Achtsamkeitspraktiken.)


    Und um "Alles" Leid zu beenden, ist letztendlich das Ziel der Lehre, dass diese Welt an sich erlischt?

    Nee, wieso?

    :? Deswegen war die Weiterentwicklung der Welt für Buddha auch eher uninteressant.

    IMHO wollte der Buddha den Menschen etwas über den Menschen, über sich selbst lehren; wie Menschen aus sich selbst heraus Leiden überwinden können.

    Die "Weiterentwicklung der Welt" wurde nicht ausgespart, sondern wäre in dem Kontext für Buddha off-topic. Ich finde, ein zentraler Punkt der Lehre ist: Egal, wie sehr Du die Welt perfektionierst, das Leiden geht nicht weg, weil das Prinzip Entstehen und Vergehen bleibt. Alles, was entsteht, vergeht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.


    Ja, ich fürchte, im Bereich der Religion sind der Fantasie und der Dummheit der Menschen keine Grenzen gesetzt.
    Die eigenen Verblendungen zu durchdringen, ist hier eine besonders schwere Aufgabe.


    Liebe Grüße, Aravind.