Beiträge von Anandasa im Thema „Mitgefühl mit Tätern? Nur wie??“

    Als ich zum ersten Mal auf die Lehren Buddhas stieß, las ich, das Gier, Ahaftung, Wut, Ärger und Verblendung Geistesgifte sind. Als Experiment beobachtete ich meine Gedanken und hielt Ausschau nach dieen Geistesgiften. UNd da waren schon einige von denen anzutreffen ... ;-). Ich beobachtete dann auch ein bisschen andere Leute und merkte, dass es in Wirklichkeit mit diesen Geistesgiften allgemein ziemlich übel ist.


    MItgefühl für Täter ist ein sinnvolle Sache, um nicht selbst in Wut zu geraten und sich selbst mit Gift aufzufüllen. Dagegen ist nichts zu sagen. Ich mache tatsächlich fast jeden Metta-Meditation und ich würde sagen, dass es mir viele neue Einsichten und auch eine Bewusstseinsänderung bringt. Aber ich würde noch einen anderen Aspekt anführen: Man sieht die Dinge nicht wie sie wirklich sind. Man sieht seine Wunschwelt und die Diskrepanz. Man sieht nicht, dass diese Geistesgifte ziemlich verbreitet sind und man sich über schreckliche Taten eigentlich nicht wundern muss. Unsere Zivilisation ist genau gleich wie die Wildnis bei den wilden Tieren in der Serengeti oder sonstwo. Jederzeit kann jemand mit einem Messer um die Ecke kommen und uns entgegenlaufen. Nur wollen wir das nicht sehen. So wie wir den Tod nicht sehen wollen, unsere eigenen Unzulänglichkeiten sehen wollen. Zu akzeptieren wie die Welt wirklich ist, ist sehr schwer, denn sie ist überhaupt nicht das warme Nest, das jedes Säugetier und auch der Mensch braucht.


    Ich habe schon Menschen unter 40 gesehen, die wie in einer Trance stecken, weil sie auf jedem Fall dem Geschäftsführer alles recht machen wollen, weil sie scheinbar nichts anderes haben im Leben. Oder Menschen unter 40, die Narzisten waren wie aus dem psychologischem Lehrbuch. Ich glaube nicht, dass einer von denen eine Chance hat es zu begreifen. Sie sind davon völlig aufgesogen und wie gesagt wie in einer Trance.


    Ich denke wir müssen zum einen uns selbst schützen mit Metta und schauen, dass wir mit dem Befolgen des Edlen Achtfachen Pfades das Leiden gering zu halten, das von uns selbst ausgeht und vielleicht anderen helfen können. Zum anderen müssen wir erkennen, dass die Welt da draußen voll von Geistesgiften ist und erst einmal auf unseren eigenen Geist achten müssen. Dann müssen wir akzeptieren, dass die Dinge so sind wie sie sind. Prinzipien wie Begehren und Anhaftung sind Grund-Mechanismen der Natur. Ohne Begehren würde es uns nicht einmal geben. Aber diese Grund-Mechanismen der Natur waren für Tiere "ausgelegt". Für Wesen mit größerer Geisteskraft wie dem Menschen funktioniert es nicht mehr so gut und das schon seit Jahrtausenden.


    Fürchterliche Kriege gibt es seit es Menschen gibt. Es ist heute tatsächlich nicht schlechter als früher, sondern vermutlich sehr viel besser. Dazu gehört auch die Enwicklung eines anderen Denkens wie durch Jesus oder Buddha. Aber es bleibt eine Wildnis wie bei den wilden Tieren, nur besteht die WIldnis aus einer Zivilisation mit Menschen, die zu geringe Schulung von Geist und Herzen bekommen und es selbst nicht entwickeln können. Ich selbst habe mich durch die Lehren Buddhas enorm entwickelt. Ich war immer ein zurückaltender Menschen und habe so gut wie nie irgendjemand irgendwas getan. Auch hatte ich Glück gute Eltern zu haben. Dennoch habe ich sehr viel durch die Lehren Buddhas gelernt und ich glaube ich wäre auf vielen nicht von alleine draufgekommen. Deswegen kann ich verstehen, dass andere auch nicht draufkommen. Wer nicht gezeigt bekommen seine Gedanken zu beobachten hat nach 40 oder so Jahren, wenn viele Enttäuschungen eingetreten sind, die den Geist belasten, eigentlich keine Chance wieder einen gesunden Geist zu entwickeln wie zu Jugendzeiten.