Beiträge von fotost im Thema „Missionieren im Buddhismus“

    Vielleicht eine seltsame Frage - aber wird heute in D. eigentlich zwischen unterschiedlichen Gruppen/Schulen missioniert?


    Ich gehöre zu keinem Zentrum, zu keiner Schule. Eure Erfahrung - wird in Zentren manchmal negativ über andere Richtungen gesprochen? Wird versucht Anhänger aus anderen Richtungen zu gewinnen?

    Du scheinst das sog. "alte Testament" nicht zu kennen.

    Du allerdings auch nicht das Christentum, wenn Du glaubst, dass das Alte Testement der zentrale Bezug für das Christentum ist.

    Wo im Christentum (sagen wir mal neues Testament ;)) gibt es eine eindeutige Ablehnung des -, Abwendung vom alten Testament?


    Christus, falls er existiert hat, war Jude in der Tradition des Pentateuch ohne jedes wenn und aber.

    ..

    Wenn es den christlichen Gott gibt, dann ist er wirklich ein allmächtiger Gott und wenn es ihn nicht gibt, dann kann er nichts vorgeben.

    Hat dieser Satz irgendeinen Inhalt? (Ganz besonders in einem Forum mit Themen zur Buddhalehre?)

    ..

    Jeder kennt den Begriff der selbsterfüllenden Prophezeiung und den Begriff Karma. Und wenn man dann versteht, was es damit auf sich hat, mit dem Universum, dem Wünschen, dem Anziehen etc, dann kommt man relativ schnell mit den Menschen ins Gespräch und kann auf den Buddhismus verweisen.

    Hallo ClaudiT,


    für mich ist Buddhismus eine langweilig säkulare Lehre ;) und da passen Prophezeiungen nicht rein. Natürlich verstehe ich, was mit selbsterfüllender Prophezeiung gemeint ist und ich sehe, wie dieses Konzept funktioniert. Ich erwarte etwas (Prophezeiung) und dann nehme ich primär wahr, was dieser Erwartung entspricht oder deute die Realität in diesem Sinne um.


    Keine wirklich buddhistische Idee. Genauso wenig wie die meisten Ideen zu 'Karma' heute.


    Ich begrüße jedes neue Mitglied hier im Buddhaland herzlich :).

    Wenn dann der Einstieg bei so problematischen Begriffen erfolgt umso mehr :)


    Was bedeutet Karma für Dich? Ich bin seit über 20 Jahren dabei und hätte immer noch Schwierigkeiten mit Leuten außerhalb buddhistischer Kreise vernünftig drüber zu reden..

    Hi,

    Religion ohne Ethik finde ich aber auch nicht so gut.

    Auch in der Lehre Gotamo Buddhos ist ein Teil Ethik enthalten z.B. .. Lebendiges umzubringen vermeiden.

    Hmmmmmhh...


    Religion ohne Ethik.. Bei mir steht im Profil irgendwo 'säkularer Buddhismus', was für mich auch einschließt, daß Buddhismus keine (europäisch traditionelle) Religion ist.


    Buddhismus ohne Ethik geht gar nicht. Die Ethik der Lehre geht für mich viel tiefer als bei den anderen Systemen, die ich kenne. Allein die Beschreibung.


    Zitat
    • Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens Leben zu nehmen an.
    • Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens vom Stehlen (nehmen was nicht gegeben ist) an.
    • Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von sexuellem Fehlverhalten an.
    • Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens vom Lügen (Unwahrheit Sprechen) an.
    • Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Annahme berauschender Mittel, die zur Gewissenlosigkeit führen, an.

    macht etwa auf diesem Level die Unterschiede deutlich.


    'Du sollst nicht töten' (mit einem riesigen Ausnahmekatalog dahinter [Schwule, Hexen, unartige Kinder, nicht unterwürfige Ehefrauen, Abtrünnige, jeder, der am Sabbath arbeitet, jeder, der Kleidung aus Mischgewebe trägt.....]) versus 'Ich nehme mich einer Übungsregel an'.


    Was für ein Unterschied. Ich sehe die eigene Versuchung, trotzdem folge ich dem richtigen Weg. Ich nehme mich wenigstens der Übungsregel an :)

    Ich weiß nicht, ob dieser Text im Thread schon erwähnt wurde - lesenswert ist er auf jeden Fall


    A.IV.193 Bhaddiya - 3. Bhaddiya Sutta  http://www.palikanon.com/angutt/a04_191-195.html#a_iv192

    (Der erste Teil der Sutta sehr ähnlich zur Kalamer Sutta)

    Liebe Grüße accinca,


    die Zitierfunktion hier ist besser als im alten Forum, aber nicht perfekt. Der zitierte Text stammt so nicht von mir.

    Ich möchte da nicht falsch herangezogen werden, wenn ich schon mal Deine Meinung teile :grinsen:


    Natürlich gehört die Lehre Buddhas nicht Buddha, sondern allen, die sie hören wollen und trotzdem gehört sie bis zum nächsten Weltzeitalter zum Buddha und wird mit seinem Namen verknüpft sein.


    Radioaktivität hat es immer gegeben. Vor den Curies war sie nur da, nach der Beschreibung und den ersten Untersuchungen wurde sie zu einer exakten, nutzbaren oder in ihren negativen Knsequenzen begrenzbaren Erscheinung.


    Leiden hat es vor Buddha gegeben. Die letzte Erkundung des Leidens und die Lehre der endgültigen Überwindung des Leidens sind die für unsere Zeit einmalige Leistung des Erhabenen.

    accinca:

    Die Frage hatte er schon beantwortet:


    Frank82:

    Zitat Es ist doch völlig egal, ob das der Buddha gesagt hat odernicht. Du musst es für dich überprüfen und wenn es passt, dannpasst es. Und dann brauchst du mir auch nicht mehr sagen, dass dasder Buddha gesagt hat, sondern kannst aus deinem eigenen Verstehendamit argumentieren.

    Ist es nicht am Ende wirklich egal? Ich denke, Buddha hat nie den Anspruch erhoben eine endgültige und abschließende Auflistungen aller denkbaren menschlichen Wahrheiten und Erkenntnisse zu liefern. Buddha hat nichts von Quantenmechanik, Relativitätstheorie oder Evolution gewußt.


    Die Aussagen Buddhas betreffen die zentralen menschlichen Probleme. Vor 2.600 Jahren oder heute. In Indien oder hier oder an jedem andern vorstellbaren Ort

    Zitat
    1. Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    2. Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
    3. Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    4. Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_Edle_Wahrheiten 

    accinca:

    allerdings glaube ich mich keiner Lehrrede des Buddha

    zu erinnern in der er gelehrt hätte, das es in Wahrheit nichts zu erreichen gäbe.

    Dagegen dürften die meisten hier einige Lehrreden anführen können, nach denen es das Wichtigste zu erreichen gibt, die endgültige Beendigung des Leidens verbunden mit der genauen Beschreibung des Weges dahin :)

    ...

    also z.B. kann jeder davon profitieren, sich mit der Vergänglichkeit von allem (irdischen) vertraut zu machen.

    Sicher? Du setzt dabei voraus, daß dann auch jeder zu einem halbwegs vernünftigen Ergebnis kommt.


    Was machst Du mit Leuten, die zum Schluß kommen, daß die (akzeptierte) Vergänglichkeit des irdischen Lebens dieses relativ wertlos macht und die bereit sind in einem Selbstmordattentat möglichst viele anders denkende zu töten, um für sich selbst einen besseren Platz in einem fantasierten nicht-irdischen Leben zu erhalten?

    Buddha scheint die Sache mit der Mission ganz anders gesehen zu haben als die meisten Buddhisten heute..


    Der Kampf (Padhāna-Sutta) http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_iii02-3_454.html


    Also da war am Anfang der Bewegung schon ein massiver Missionsgedanke vorhanden, der einige Jahrhunderte, mindestens bis zur Zeit Ashokas anhielt.