Beiträge von Lirum Larum im Thema „Verschiedene Linien und co“

    Hast Du jetzt überhaupt gelesen, was erklärt wurde? Mal anders herum gefragt: Was bedeuten Hutfarben für Dich - wofür stehen sie? Und was ist Dein Ziel?


    Diese Hüte werden nur von Ordinierten getragen und das auch nur bei manchen traditionellen Ritualen. Für einen normalen Laien sagen sie nichts aus und sind egal.

    Gelb: Gelug. Rot: Kagyü. Ich weiß nicht, was die Nyingmas und Sakyas für Mützen haben. Die Mützen sind nur Ritualgegenstände und sagen gar nichts aus.

    Man kann auch jahrelang mehreren Linien anhängen und verschiedenen Lehrern gleichzeitig folgen. Hauptsache, man vertieft den Dharma.


    Du findest diese ganzen Infos ausführlich bei Wikipedia.

    Eine gute Quelle über tibetischen Buddhismus (Gelug-lastig) ist das Berzin-Archiv (studybuddhism.com).


    Alle Schulen sind gleich gut verständlich. Das musst Du für Dich persönlich selber eruieren. Was der eine leicht versteht ist für den anderen ein Buch mit sieben Siegeln. Unverständlichkeit hat eher mit inneren Hindernissen zu tun, die sich mit der Zeit und Übung auflösen. Was ich früher nicht verstanden hab, ist jetzt für mich ganz klar verständliches Terrain.

    Wenn mir neue Lehrinhalte zu fremd sind, hab ich oft innere Sperren und schlafe beim Lesen oder Meditieren schnell ein oder fange beim Zuhören an zu träumen und bekomme nichts mit.

    Ich denke, das ist eine übliche Schutzfunktion gegen Überforderung durch zu viel Input.

    Ja, Milam hat es schon gut erklärt. Die Unterschiede sind nicht gravierend, vor allem weil das Ziel und die Essenz gleich sind. Es geht immer um Bodhicitta (den Wunsch nach Erleuchtung) in enger Verbindung mit Mitgefühl (der Wunsch, dass es den anderen gut geht und sie nicht mehr leiden müssen).

    Zu diesem Zweck praktiziert man letztendlich. Positive Nebeneffekte wie mehr innere Ruhe etc. nimmt man gern mit.


    Es ist daher gar nicht so wichtig, sich aus theoretischen Erwägungen heraus eine Linie auszusuchen. Wichtig ist vielmehr, dass der Lama einen persönlich überzeugt. Es gibt Lehrer, die werden von allen hoch verehrt, zu Recht, und doch hat man keinen innerlichen Draht zu ihnen. Dann nutzt es einem überhaupt nichts, wie andere Leute den Lehrer finden.


    Persönlich finde ich es sehr wichtig, dass man eine Gruppe findet, die geistig offen ist. Wenn ich etwas höre wie: "Wir sind Kagyüs - deshalb wollen wir von Nyingma-Lehren keinesfalls irgendwas wissen" - dann suche ich das Weite.

    Oder wenn es nur Bücher vom Hauptlehrer gibt und einem von anderen buddhistischen Lehrern und Schriften abgeraten wird, dann läuft was schief.

    Die Gefahr ist dann besonders für Anfänger, dass der Geist enger statt weiter wird (Sektierertum).


    Da lohnt es sich, auch ein paar Kilometer zu fahren und eine Gemeinschaft zu finden, wo man sich wohl fühlt und nicht gepresst wird. Man muss auf Dauer eh lernen, zu Hause allein zu praktizieren.