Beiträge von Carneol im Thema „Tod und Wiedergeburt aus tibetischer Sicht, Quellen und Dialog“

    Dankeschön. Das kommt bei mir auf die To-Do- bzw. Merkliste für später (wenn das hier nicht weiter ausgeführt werden soll). :)

    Das ist so etwas, wo ich das Gefühl habe, dass mich das in der alltäglichen Praxis nicht weiterbringt, wenn ich da zu sehr ins Detail gehe. Ich sag mal zum Skifahren ist es gut, wenn ich beim Schnee unterscheiden kann, ob er gefroren ist, Tiefschnee, Matsch oder Pulverschnee. Ein Lawinenfachmann muss mehr Details kennen, und die Inuit haben eine riesige Palette an Begriffen für Schnee, einfach weil sie sie im Alltag brauchen. Das ist nur eine persönliche Bemerkung, warum ich sowas hier ausfiltere. Aber auch da: wenn das vertieft werden soll, lohnt sich ein neues Thema. :)

    Da lese ich lieber erst mal wieder in dem Buch von Jack Kornfield weiter, das bei mir auf dem Tisch liegt. Daher "Merkliste für später" ;):)

    Welches sind die "vier Ebenen der Leere"?

    Das habe ich extra rausgelassen, weil das wieder neue Fragen aufwirft. Jedenfalls erklärt er, dass "im Mantra-System" 80 begriffliche Bewusstseinsstrukturen unterschieden werden. Unterschieden in heilsame und unheilsame Strukturen und nach dem Grad ihrer "Subtilität". Da heisst es dann weiter, auch auf Seite 101:

    Zitat

    Diese drei Ebenen des Geistes - Weiße Erscheinung, Rote Zunahme, Schwarzes Nahes Erreichen - und der Geist des Klaren Lichtes sind die subtilsten Bewußtseinsebenen überhaupt. Sie werden auch die »vier Ebenen der Leere« genannt.

    Dankeschön. Das kommt bei mir auf die To-Do- bzw. Merkliste für später (wenn das hier nicht weiter ausgeführt werden soll). :)

    Weiter "Einführung in den Buddhismus": (S. 101)

    Zitat

    Somit werden drei Ebenen des Bewußtseins voneinander unterschieden: die grobe Ebene, die vom Sinnesbewußtsein gebildet wird; die subtile Ebene, auf der die achtzig begrifflichen Denkstrukturen operieren; und die äußerst subtile Ebene, die in den vier Ebenen der Leere besteht. Unter diesen bildet der Geist des Klaren Lichtes die allersubtilste Bewußtseinsebene.

    Welches sind die "vier Ebenen der Leere"?

    ebenda, S. 210 Dalai Lama:

    Zitat

    Es ist nicht der Fall, daß man zwei unterschiedliche Bewußtseinskontinua hat, eines sehr subtil und das andere grob. Vielmehr entstammt das grobe Bewußtsein dem Sehr Subtilen Geist; es erhält seine eigentliche Wirksamkeit aus dem Sehr Subtilen Geist. Es ist nicht etwas davon Verschiedenes.

    (Hervorhebungen von mir)

    ich hab jetzt mal etwas anderes hervorgehoben...

    ich hab jetzt mal etwas anderes hervorgehoben...

    Damit wird ja - so wie ich das verstehe - im Grunde hervorgehoben, dass zwar das grobe Bewusstsein an ein Gehirn usw. gebunden ist, aber nicht davon hergestellt wird bzw. nicht daraus hervorgeht. Die eigentliche Grundlage des groben Bewusstseins ist das sehr subtile Bewusstsein. Also nicht das Bewusstsein ist generell abhängig vom Gehirn, sondern umgekehrt. Was sich mithilfe von Gehirn und Sinnen in der Welt ausdrückt, basiert auf dem subtilen Bewusstsein. Damit ist der Gedanke auch nachvollziehbar, dass wenn sich Gehirn und Sinne auflösen und das grobe Bewusstsein mit ihnen, das subtile Bewusstsein fortbestehen kann. Seinerseits als Gefüge von Bedingungen und nicht etwa als etwas, das aus sich selbst heraus existieren würde.

    Vielleicht muss man hier nochmal unterscheiden zwischen dem subtilen Bewusstsein (-s-strom?) und dem Sehr Subtilen Geist?

    Vgl. # 7:

    Zitat

    Zitat

    Im Kontext des Vajrayana findet man eine genauere Diskussion dazu unter dem Begriff des Sehr Subtilen Geistes, der auch Ursprüngliches Bewußtsein oder Ursprüngliches Klares Licht genannt wird. Dieser wird als substantielle Ursache aller Formen von Bewußtsein bezeichnet.

    Bitte sag konkret, was Du mit "4" und "2" meinst, sonst kann ich keinen Bezug herstellen. Im Buch werden scheinbare Widersprüche oft erstmal als offene Frage behalten um dann später aufgelöst zu werden. Dazu kommt, dass es ja auch nicht die eine tibetische Sichtweise gibt. Da kann es sein, dass eine Aussage sich auf die Sutraebene bezieht, eine auf Vajrayana und eine auf Dzogchen. Das wird im Buch meist neben einander dargestellt, auch wenn es sich widerspricht, die Systeme sind immer in sich schlüssig, aber nicht unbedingt mit einander kompatibel.

    Ich hab das Buch selbst nicht da. Mit # 4 und # 2 beziehe ich mich auf die Beitragsnummern in diesem Thread. Mit meiner anderen Hervorhebung des Zitats aus # 4 scheint für mich die Irritation meinerseits aufgelöst, da ich wohl an einer unglücklichen Formulierung (ggf. aus der Übersetzung resultierend) hängen geblieben bin. Man hat also sehr wohl zwei unterschiedliche Bewusstseinskontinua (wie auch in # 2 beschrieben), wobei jedoch das grobe Bewusstsein nicht ohne das subtile (# 4) und nicht ohne den Körper (# 2) existiert, demzufolge auch nicht mit dem subtilen identisch ist, somit also "verschieden". :)