Beiträge von Monikadie4. im Thema „Darf ich glücklich und traurig sein wenn ich kein Ich (Ego)mehr habe.“

    Ich gehe da noch einen Schritt weiter und kann negative Gefühle in positive Uwandeln ;)

    LG :sunny:

    Hallo Citröen,

    das ist vielleicht manchmal nützlich (aber keinesfalls einen Schritt weiter), jedoch denke ich - aus Erfahrung -, dass es besser ist, sie überhaupt erst mal zu analysieren, zu erkennen, zu durchschauen, damit ich nicht vor lauter Arbeit an der Umwandlung ermüde und irgendwann mutlos werde, weil es so viele sind und so endlos scheint. Sie zu erkennen, so wie nyalaana und Ellviral es beschreiben, dringt bis auf den Grund vor, so dass sie irgendwann überhaupt keine Nahrung mehr haben.

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    Hallo liebes Forum,


    ich bin hier auf ein paar Beiträge gestoßen, die ich mal näher erfragen wollte...

    (...) Das Ego ist aus meiner Sicht ein Gerüstbau rund um Dich herum, dass Dir in Deinem Leben Halt und Orientierung bieten sollte, Dir eine Identität gab (umfangreicher Personalausweis ;) ). Dadurch lerntest Du in der Schule und kannst Dich in der "Welt" zurechtfinden. Es hat also seinen Platz.

    Verliert man durch die Meditation diese Identität nicht ? Was m.M.n. ja irgendwie schade ist, weil ich jetzt an einer Identität nichts negatives sehe. Also ist es nicht irgendwie auch "schön" eine Identität zu haben, einen Namen zu haben, sich mit Dingen identifizieren zu können ? Gehört das nicht irgendwie auch zum Leben dazu ? Also so entstehen doch auch Freundschaften, Beziehungen und sowas, wie z.B. das Forum hier :D Also ich z.B. interessiere mich sehr für Architektur, Design, Mode und Musik und freue mich immer "Gleichgesinnte" zu treffen. Es bringt mir Spaß mich darüber zu unterhalten und auszutauschen. Also ich identifiziere mich halt damit (auch wenn da jetzt wahrscheinlich mein Ego spricht). Aber ich kann irgendwie nicht begreifen, warum ich sowas schönes (in meinen Augen) loslassen soll oder Leid verursacht. Nur durch weitere Meditation oder wenn es irgendwann zur Erleuchtung kommen sollte, werde ich das ja nicht mehr machen oder Spaß dran haben. Ich kann mir manchmal nicht vorstellen, dass das die Absicht des Buddhas war sich von sowas loszumachen.

    Hallo Marc,

    entschuldige, dass ich erst jetzt auf Deinen Beitrag antworte.


    Nein, man verliert diese Identität nicht. Das ist ja auch nicht wünschenswert, wie sollen wir uns verständigen? Es sei denn, Du gehst in ein Kloster. Aber auch da behältst Du Deinen Namen, bist möglicherweise krankenversichert, arbeitest in der Küche bzw. hast Deine Aufgaben und einen festen Tagesplan und ggf. Freunde auf dem Weg.


    Es geht nicht darum, ob Freundschaften und Beziehungen schön sind und zum Leben dazugehören. Es geht darum, sich klar zu werden, dass alles bedingt entsteht und nichts ewig bleibt, dass all das Leiden auslöst, selbst wenn es die große Liebe ist. Irgendwann wird man sich verabschieden müssen, sei es durch Tod oder einfach das Ende der Liebe. Es bleibt jedem unbenommen, sein Leben so zu leben, wie er/sie will - auch auf dem Pfad!


    Natürlich kannst Du Dich freuen, Gleichgesinnte zu treffen, Dich mit ihnen auszutauschen usw. Es geht auch hier lediglich um das Anhaften an diesen Gefühlen, wenn Du denn frei sein willst und unabhängig!


    Und die Erleuchtung - sollte sie denn "eintreffen" - wird kein trauriger Zustand sein, sondern eine Befreiung. So wie ein Mensch, der endlich die Kiste öffnet, auf er sitzt und um Almosen bettelt, ohne zu wissen, dass in der Kiste ein großer Schatz liegt, der ihm alle Sorgen nimmt. Die Kiste ist der Weg.

    Wer auch nur annähernd ein Stück von der Befreiung erleben durfte, wird nicht mehr nach entgangenem Vergnügen trauern. Es wird einfach bedeutungslos. Ist es da, ist gut. Ist es nicht da, ist auch gut.


    Viel Freude und Kraft wünsche ich Dir, Marc

    _()_ Monika

    ich frag mich halt: Muss da jemand sein, der die Kontrolle hat und Regie führt, oder ist es nicht vielmehr ein "tun was gerade dran ist" (oder christlich gesprochen "Dein Wille geschehe") ohne ein Drehbuch, das gefallen muss? Ist natürlich schonmal gut, wenn man nicht getrieben ist, aber ein Drehbuch engt ja immer noch ein und gibt eine selbst konstruierte Richtung vor.

    Aber das führt jetzt vllt. etwas zu weit vom Thread Thema weg.

    Ja, da hast Du natürlich Recht, aber ich finde auch, es führt zu weit.

    Regie ohne Drehbuch würde ich sagen, einfach, was vor den Füßen liegt, aber immer in einem Zustand von Geistesgegenwärtigkeit oder wie immer Du das nennen willst.

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    Es geht nur um die Macht, die Dein Ego über Dich hat. Bist Du Regisseur Deines Lebens oder nur eine Marionette Deines Egos?

    Wer oder was ist der Regisseur?

    Tja, das ist nun die Frage. Rein praktisch gesehen bin ich entweder in der Lage, meine Gedanken, Handlungen etc. eigenverantwortlich zu entscheiden oder aber von meinen Konditionierungen - Gier, Hass und Verblendung - hierhin und dorthin getrieben zu werden.

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    Habe gestern das Kapitel mit dem Zeugen oder auch Beobachter gelesen.

    So wie er es schreibt fühle ich mich irgendwie auch, ich bin und fühle mich auch in der Meditation nicht als leerheit oder Wirklichkeit, sondern ich stehe davor und sehe die Leerheit , die Wirklichkeit, das jetzt etc. so als wenn ich den blauen Himmel sehe aber fühle es in mir nur wenig.

    Ich bin es eben nicht inhiränt .

    Hallo einbi,

    ich habe mich lange mit Advaita beschäftigt, war bei Ramesh Balsekar in Indien. Die Lehre ist gut, aber eben nur eine Vorstufe von der Lehre Buddhas. Dennoch ist sie sehr hilfreich. Wir sind lange Zeugen und Beobachter, aber das ist nicht Leerheit.


    Wenn Du die Leerheit wahrnimmst, dann ist das nicht leer. Leerheit kann jedoch durchaus danach wahrgenommen werden, sonst hätte ja auch der Buddha nicht darüber berichten können. Wenn es leer ist, ist es ohne Erfahrung, ohne Erlebnis - einfach nicht da.

    Außerdem bezieht sich die Bezeichnung Leerheit nicht auf Deinen gefühlten Zustand, sondern darauf, dass die Dinge - einschließlich Du - nicht in der Form vorhanden sind, wie wir sie in unserer Welt für die Kommunikation und das Leben überhaupt notwendigerweise als "das bin ICH", "das ist ein Stuhl" usw. wahrnehmen müssen.


    Insofern ist es auch richtig, von einem Ego zu sprechen und es nicht loswerden zu wollen. Es geht nur um die Macht, die Dein Ego über Dich hat. Bist Du Regisseur Deines Lebens oder nur eine Marionette Deines Egos? Das ist die Frage - m.M.n.

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    Wenn ich aber wieder im Alltag bin und eine Situation habe die mich voll einnimmt, bin ich wieder voll im Ego, erst wenn ich mir Bewust darüber werde kann ich mich schön langsam wieder davon lösen.

    Das ist irgendwie voll hinterhältig, erst bin ich im hier und jetzt und von einer auf der anderen Sekunde phne es zu merken bin ich wieder voll im "Ego ich".

    Ich weiss jetzt nicht ob ich mich klar genug ausgedrückt habe, aber ich weiss jetzt nicht wie ich es anders erklären soll.

    Bleibt dass hin und hergehüpfe so oder wird dass noch anders.

    Da Du Dir bereits bewusst darüber bist, ist das m.E.n. schon ein guter (Fort-)Schritt. Und es ist keineswegs hinterhältig, denn es zeigt Dir ja immer wieder, wo Du stehst und woran Du arbeiten darfst/kannst/musst. Dieser Prozess dauert sehr lange.

    Zu erwarten, dass es schneller geht, führt nur dazu, dass es noch länger dauert, denn das Schneller-Gehen-Wollen ist Symptom des Egos. Wie überhaupt das Wollen zwar notwendig ist, um den Pfad zu gehen, aber hinderlich, wenn Ehrgeiz dazu antreibt. Das Wort EHR-GEIZ zeigt ja schon deutlich die Herkunft: Ego.


    "Der Schüler fragt einen Meister: Wenn ich bei Dir bleibe, wie lange dauert es, bis ich Erleuchtung finde? Antwort: 10 Jahre. Frage: Und wenn ich mich ganz besonders anstrenge? Antwort: 20 Jahre."


    Im übrigen drückst Du Dich sehr klar aus. All das, was Du erzählst, habe ich auch durchgemacht.

    Das Hin- und Hergehüpfe bleibt solange, wie Du nicht fähig bist, Stille zu halten, geduldig mit Dir selbst zu sein, loszulassen vom Wollen. Wenn Du einfach gehst, d.h. Dich weiterbildest in der Lehre des Buddha, die Lehre übst anzuwenden und tagtäglich von Moment zu Moment achtsam beobachtest, was mit Dir und um Dich herum geschieht, dann kommst Du irgendwann (bei Dir oder wo auch immer) an, selbst, wenn es in Wirklichkeit keinen Ort des Ankommens gibt. Dein Körper-Geist-System ist dann beruhigt, die Angst vor dem Leben, Ego oder Versagen ist fort, Frieden ist Dein täglicher Begleiter.

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    Das Ego ist aus meiner Sicht ein Gerüstbau rund um Dich herum, dass Dir in Deinem Leben Halt und Orientierung bieten sollte, Dir eine Identität gab (umfangreicher Personalausweis ;) ). Dadurch lerntest Du in der Schule und kannst Dich in der "Welt" zurechtfinden. Es hat also seinen Platz.

    Nennen andere aber nicht Ego sonder die (soziale) Matrix.

    Meinst Du, Accinca, Deine Antwort ist hilfreich? Sie entspringt m.E. dem Ego. Und meine Kritik jetzt ebenso.8)

    Hallo und herzlich Willkkommen einbi (von Einbildung?),


    je mehr ich Meditiere, desto mehr verstehe ich was in den Büchern "dargestellt" wird.

    Z.B von Yongey Mingyur Rinpoche >> Buddha und die Wissenschaft von Glück, das Buch habe ich jetzt 4 mal gelesen, und immer wieder endecke ich stellen wo ich merke" hoppla" jetz" weiss ich was damit gemeint ist, wie z.b. die Leerheit.

    Ja, so kenne ich das auch. Aber wenn Du weißt, was Leerheit bedeutet, wieso verwirrt es Dich bzw. wieso hast Du Angst, Dein ICH zu verlieren?


    Mich beschäftigt schon seit ein paar Wochen die Frage ob ich wenn ich mein Ego "ich" verliere keine Trauer und freude mehr empfinden darf und kann,es ist ja nichtsmehr da was sich an schönen dingen freuen oder traurig sein kann :?: nach meinen Verständnis nach ist es doch das Ego ich.

    Ich bin komplett verrwirrt, ich weiss nicht wie ich dass einordnen soll.

    Kann mir jemand aus meiner gedanklichen Sackgasse raus helfen.

    Das Ego ist nicht das Selbst. Das Ego ist aus meiner Sicht ein Gerüstbau rund um Dich herum, dass Dir in Deinem Leben Halt und Orientierung bieten sollte, Dir eine Identität gab (umfangreicher Personalausweis ;)). Dadurch lerntest Du in der Schule und kannst Dich in der "Welt" zurechtfinden. Es hat also seinen Platz.


    Auch geht es nicht darum, sein ICH zu verlieren, sondern die Illusion, die wir damit verbinden, zu durchschauen und loszulassen.

    Wenn Du Dir die Beiträge hier im Forum mal genauer angesehen hast, sieht es da so aus, als ob wir Trauer und Freude nicht mehr empfinden? Oder der Dalai Lama, spricht er nicht sogar von Freude und sieht er nicht recht lustig aus, wenn er Witze macht?


    Zu Beginn der Lehre erscheint Vieles verwirrend, was man so liest. Deshalb verstehe ich Dich sehr gut.

    Es geht darum, sich und die Mechanismen des Lebens gründlich kennen zu lernen. Es geht um Untersuchen, herauszufinden, was stimmt mit der Lehre überein. Ist alles, was da steht, auf mich zutreffend oder für Mönche und Nonnen. Der Buddha selbst spricht von der Freude, die durch Fortschritt hochkommt und im weiteren auch motivierend wirkt.


    Die Emotionen, die es zu kontrollieren gilt, sind Emotionen, die aufgrund von Abneigung und Zuneigung und aufgrund von Konditionierung entstehen wie z.B. Trauer durch Anhaften an einem verlorenen Möbelstück oder falsch verstandenes Glück und kurzfristig fühlbare Freude über ein Schnäppchen oder einen neuen Wagen. Diese Emotionen vergehen ebenso schnell wie sie gekommen sind.


    Wahre Freude kommt aus dem Innern, genau wie wahre Trauer - z.B. über einen leidenden Weggefährten und nahe stehende Menschen. Dafür ist die Entwicklung wahren Mit-Gefühls sehr wichtig. Die Freude wiederum strahlt nach außen und wirkt sich angenehm auf andere aus.


    Auf jeden Fall ist es wichtig, dass Du Dich ganz geduldig mit Dir selbst und in Stille beobachtend von Moment zu Moment auf das einlässt oder Abstand hältst, was vor Deinen Füßen liegt.


    Dazu wünsche ich Dir viel Erfolg

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