Beiträge von Benkei im Thema „Fragen: Chanten, SGI, Nichiren, Theorie, Praxis“

    Namaste!


    Vielen Dank für die Infos.


    Du bestätigst meine Vermutung, dass die Nichiren Shû sich bezogen auf die Ethik ebenso wie die meisten anderen japanischen Schulen nicht vom japanischen Mainstream unterscheidet.

    Die Jukai / Bosatsukai werden genauso auch in der Tendai Shû (der "Mutterschule"), der Jôdo Shû und auch den Zen-Schulen angenommen und aufrechterhalten.


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    Ich wollte mal dieses Topic wieder aufgreifen, da ich eine Frage zur Ausübung und ggf. den Unterschieden in den einzelnen Nichiren-Schulen habe.

    Vielleicht kann mir der ein- oder andere Leser/Schreiber ja "Licht ins Dunkel" bringen.


    Ganz allgemein besteht der Buddha-Weg ja aus der Dreifachen Übung aus Ethik, Praxis und Erkenntnis/Einsicht [Traditionell eher "Ethik, Meditation und Weisheit" oder "Sîla, Samadhi und Prajna"].


    Im Nichiren-Buddhismus sind die letzten beiden Aspekte meines Wissens durch das Daimoku-Chanten, die Lehren des Lotos-Sutra und die überlieferten Schriften Nichiren Shonins abgedeckt.


    Wie verhält es sich aber mit dem Ethik-Aspekt?

    [Das wäre meine allgemeine Frage.]


    Und welchen Stellenwert haben die Pancasîla [jap. "Gokai"] - "Nicht Töten, nicht stehlen, kein sexuelles Fehlverhalten, nicht lügen und Verzicht auf Rauschmittelgebrauch" - in den unterschiedlichen Traditionen des Nichiren-Buddhismus?

    [Wie stehen Nichiren Shû, Nichiren Shôshû, SGI, etc. jeweils zu diesen speziellen Lehren?]


    Vielen Dank vorab!

    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    Einen guten Tag allerseits!


    Neuchant:

    Diesmal geht es mir konkret um die "Bedingte Entstehung". Weiß jemand, ob Nichiren was dazu geschrieben hat? Wenn ja, in welcher Gosho? Oder sucht man das besser bei anderen buddhistischen Denkschulen?


    Ist zwar nicht von Nichiren Shonin, aber just wieder zufällig gelesen von Kôshô Uchiyama Rôshi in seinem Zen für Küche und Leben:

    "Im Flusse der Unbeständigkeit ist unsere zeitliche Form gleich einem Wirbel im Strom. Obwohl das Wasser immer weiterfließt, zeigt sich der Wirbel, ebenso wie die Flamme der Kerze, in einer beständigen Form. Die Erscheinung dieser anscheinend beständigen Form, der verschiedenen Bedingungen zugrunde liegen, nennt man die bedingte Entstehung.

    Im Falle der Flamme ist es eine Entstehung, die von Dingen wie Wachs, der Temperatur und der Luft abhängt. Im Falle des Wasserwirbels bedingen die Ausdehnung und Geschwindigkeit der Strömung, die örtliche Lage und so weiter seine Existenz."


    Ich wünsche ein schönes Wochenende!

    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Myôhô-Renge-Kyô

    Namaste!


    Hallo NeuChant,

    Ich übe japanisches Sôtô-Zen und vertraue auf das Grundgelübde des Buddha Amida, wie es Hônen Shonin und Shinran Shonin lehrten.


    Im Zen spricht man davon, dass man bei allen Übungen den "Anfänger-Geist" nicht verlieren soll.

    Natürlich schleicht sich irgendwann eine gewisse Routine ein; manchmal ist das Zazen eine Qual und gerade beim Sesshin fragt man sich nach der X-ten Runde irgendwann, was man hier eigentlich macht...

    Myoho zitiert ja Dôgen Zenji mit seinem "Körper und Geist sind abgefallen". Das kann man (vielleicht) in einen positiven Zusammenhang mit der Etablierung einer wünschenswerten Routine sehen, bei Meister Dôgen ist es aber auch immer ein Gleichnis für die Erleuchtung selbst... schwieriges Thema also ;)


    Ich habe für mich festgestellt, dass ich eine regelmäßige Praxis keinesfalls missen möchte.

    Dabei soll es mir egal sein, ob ich mich nun freue, Zen und / oder Nenbutsu ausüben zu können - wenn es ansteht, dann wird es vollzogen!

    Der Vergleich mit dem "Zähneputzen" drängt sich manchmal auf :zen::buddha:


    Und natürlich hat Nils recht: Praxis ist niemals statisch - sie verändert sich im Laufe der Zeit!

    Das ist ja auch eine der wesentlichen buddhistischen Wahrheiten - die Unbeständigkeit!


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    Hallo und herzlich willkommen NeuChanten!


    Vorweg: Ich bin kein Nichiren-Buddhist, verehre aber das Lotos-Sutra und sehe Nichiren Shonin als großen buddhistischen Denker. Ich habe einiges über ihn und seine Lehre und auch über die Schulen, die sich auf ihn beziehen, gelesen. Auch habe ich Erfahrungen bei den Besuchen von Andachten gemacht, allerdings nicht bei der SGI-D.


    zu 1.)

    Als Gruppen-/Sangha-Mitglied muss man nicht zwangsläufig Vereinsmitglied sein. Viele Vereine vermeiden es bewusst, alle Sangha-Mitglieder auch in den Verein aufzunehmen, denn Vereinsmitglieder haben Mitspracherechte in Bezug auf die Vereinssatzung, Mittelverwendung, Vorstandswahl, etc.



    zu 2.)

    Die Andacht bei der Nichiren Shû ist im Vergleich zu "Die Liturgie des Buddhismus Nichiren Daishonins" traditioneller und orientiert sich deutlich an Andachten der Tendai Shû, in welcher Nichiren Shonin ja ordiniert war. Die Liturgie der Nichiren Shû umfasst die Teile > Einleitung, Vers zur Öffnung des Sutras, diverse Kapitel des Sutras - hauptsächlich II und XVI aber auch andere, Odaimoku-Chanting, Bewusstmachung des Glücks dem Sutra begegnet zu sein, Gebet, Rezitation der Vier Großen Gelübde. < Sie kann auch um eine spezielle Meditation, der "Shodai Gyo Meditation" erweitert werden.


    Die Nipponzan Myôhôji-ha [die mit den Weltfriedenspagoden] chanten bei den Andachten oft ausschließlich stundenlang ununterbrochen das Daimoku und schlagen dazu im Takt ihre Trommeln.



    zu 3.)

    Das beste und umfassendste Werk ist wohl immer noch "Nichiren - der Ausübende des Lotos-Sutra". Das kann ich immer noch empfehlen, auch wenn der Autor mittlerweile nicht unumstritten ist.

    Und natürlich sollte man auch das Lotos-Sutra selbst gelesen haben. Sowohl die Ausgabe von Borsig als auch von Deeg sind gut; Thich Nhat Hanh's Buch über das Sutra ist eher eine kommentierende und interpretierende Zusammenfassung.


    zu 4.)

    Habe keine Kenntnis zu Herrn Ikedas Zustand.


    Viele Grüße,

    < gasshô >


    Benkei