Beiträge von accinca im Thema „Gibt es "Karmamischungen" ?“

    Ich selbst könnte jetzt auch nicht sagen, dass es auf jeden Fall so ist, wie überliefert. Ich fühle mich einfach grundsätzlich eher zu dieser Möglichkeit hingezogen. Und sie hat aus meiner Sicht auch heilsamere Auswirkungen auf mich und meinen Umgang mit Anderen und meinem Umgang mit der Welt, als andere Sichtweisen.

    Aber wer weiß wie alles wirklich ist?

    Ich finde du machst es dir schwerer als es ist.

    Natürlich ist die vollkommene letztendliche Ablösung schwierig.

    Aber trotzdem ist es möglich, über diese scheinbaren Widersprüche

    schon jetzt eine zeitweise Klarheit zu erlangen.


    Das Prinzip, zu diesem Verständnis zu gelangen, ist auch nichts anderes

    als bei vielen anderen des Dingen im Leben.


    Die Dinge als Dinge verdanken ihre Existenz (z.B. schöner Wagen

    oder guter Freund) oder sonst etwas sind geistige Konstruktion

    die wiederum auf andere Konstruktionen (als Teile) beruhen.


    Zum Beispiel wird die Konstruktion "Rose" aus "Blättern", Stengel

    und Dornen usw. zusammenkonstruiert.

    Es gibt aber kein "Urding", etwas Umkonstruiertes, Unzusammengesetztes,

    das irgend einer anderen Konstruktion beständig zugrunde läge.


    Der Buddha lehrte nun, daß bedingt durch das Nichtwissen über diesen

    Vorgang, diese konstruierte Welt (sankhāra) immer weiter läuft.


    Eine dieser Konstruktionen, die angeblich unkonstruiert, d.h.

    ungeschaffen die Welt begründet, sei dieses sog. Ich oder Selbst.

    Diese Konstruktion von einem angeblich unkonstruierten Selbst

    soll das angebliche feste Fundament sein, auf das sich alle

    anderen Konstruktion stützen.


    So ist jede Ich-Vorstellung eine Konstruktion wie jede andere auch.

    Wer dieser Konstruktion aber nicht mehr traut und sie durchschaut und

    wenn dabei Freude aufkommt, dann ist der Moment gekommen, durch

    den das ganze Daseinsgebäude seine Stütze verliert und Befreiung erkennbar wird.

    Denn darauf stützen sich letztendlich alle Konstruktionen (das ganze Dasein) nämlich

    auf das Nichtwissen als 10. Fessel. Denn die 10. Fessel ist im bedingten Entstehen und

    Vergehen die Ursache für alle Konstruktionen (sankhāra) und damit der ganzen Welt.



    Man sollte sich als Mensch nicht übernehmen, da hat jeder seine eigene Kapazität.

    Es gibt Leute mit einem fotografischen Gedächtnis, die haben quantitativ gar kein Problem.

    Es kommt eben darauf an welche Informationen den Mensch

    Bewegen bzw. was er denn so alles "fotografiert" hat und was

    für Wissen das ist. So mag ein Mensch großes Wissen aufgrund

    seines "Fotografierens" in Kriegs und Waffentechnik angesammelt

    haben das ihm selber zum Schaden gereichen kann. Insbesondere

    wenn es auch noch sein Begehren und Anhaften betrifft.

    Der Buddha hat selbst einiges Vorwissen übernommen, das sich der direkten Prüfung entzieht.

    Ja? Welches denn? Jetzt sag nicht Nibbana oder etwas was er auf dem Wege zum Buddha noch

    nicht kannte? Das ist nämlich kein Vorwissen. Das ist gar kein Wissen sonder Theorien oder Annahmen.

    Dann gibt es Vorwissen, das man in anderen spirituellen Richtungen gesammelt hat, das aber trotzdem sinnvoll ist.

    Kommt wohl selten vor. Die Kinder übernehmen meistens die Religionen der Eltern.

    Aber es gibt natürlich manche Philosophische Theorien oder Weltvorstellungen die

    einige wenige (im Verhältnis zur Masse) vielleicht mal bedacht haben.

    Übrigens Nichtwissen oder Unwissen bezeichnet in der Buddhalehre nicht nur ein

    Mangel an Wissen sondern insbesondere auch ein falsches und ungeeignetes Wissen.

    So wie beim Unkraut es sich nicht um einen Mangel an Kraut handelt so mit dem Unwissen

    nicht unbedingt um gar kein Wissen. So kann Wissen eine erhebliche (auch psychologische)

    Belastung darstellen wenn man nur die Quantität damit berücksichtigen wollte.

    Das stimmt sicher, einerseits. Andererseits bedeutet es.....

    Was ihr euch alles so ausdenken könnt ist ja erstaunlich. Aber sind das dann nicht alles

    unsinnige Spekulationen, die uns nicht vom Leid entfernen können?

    Davon kann man ja ganze Sätze im umgekehrten Sinne übernehmen.

    So auch bei dem sog. "Vorwissen" das meistens das größte Problem darstellt.

    In der Lehre bezeichnet man so ein "Wissen" eigentlich überhaupt nicht mit Wissen

    sonder eher schon mit Unwissen oder Nichtwissen. Ob und in wiefern ein sog "Wissen"

    im sinne der Lehre brauchbar oder hinderlich ist muß also erst einmal geprüft werden,

    denn wie bei dir, so wird oft einfach nur vorausgesetzt es handelte sich um Wissen wo

    nur was zusammen gelesen wurde oder falsch bewerte wurde usw. usw.

    Unter diesen Umständen kann man auf das was du hier geschrieben hast leider nichts geben.

    Ja, es ist öfter so, das mehrere Übersetzungen verschiedene Aspekte betonen.


    Z.B. gibt es noch:

    "Auf zweierlei (Möglichkeit) kommt, Kaccáyana, diese Welt zumeist hinaus, auf Sein und auf Nichtsein."


    Durch Aufsuchen, Erfassen und Dabeiverbleiben ist ja, Kaccāyana, diese Welt zumeist gefesselt.

    Wenn nun jemand, Kaccāyana, dieses Aufsuchen und Erfassen, das Wollen des Denkens, sein Eindringen und Darinbeharren nicht aufsucht, nicht erfasst, nicht dazu den Willen hat in dem Gedanken: es ist in mir kein Ich,und

    wenn er dann daran, dass Leiden alles ist, was entsteht und Leiden alles ist, was vergeht, nicht zweifelt

    und kein Bedenken hat und infolge seines ausschließlichen Vertrauens schon das Wissen hiervon besitzt - in so weit, Kaccāyana, gibt es rechte Ansicht.

    7. ,Alles Ist', das, Kaccāyana, ist das eine Ende (=anto= Ende, auch Extrem).

    ,Alles ist nicht, das ist das andere Ende.
    Diese beiden Enden vermeidend, verkündet in der Mitte der Tathāgata seine Lehre:

    Durch Nichtwissen als Ursache entstehen Gestaltungen
    aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewusstsein usw"


    weil ich mich in dem Zitat selbstprüfend auf die Frage konzentriert habe, warum für den, der der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, die Attribute "Sein" und "Nicht-Sein" der Alltagssprache (aus selben Grund) keinen Sinn machen.

    Dazu muß man vielleicht auch noch weiter im Text lesen:

    "Durch Sich-Anschließen, Anhangen, Sich-Eingewöhnen, o Kaccāna, ist gemeinhin

    diese Welt gefesselt.

    Aber an dieses Sich-Anschließen und Anhangen, an das Sich-Festlegen, Eingewöhnen

    und Hinneigen des Geistes schließt sich jener (edle Jünger) nicht an, er hängt nicht daran,

    er hat sich nicht festgelegt (auf die Ansicht): «Mein Selbst».

    «Leiden nur ist es, was entsteht; Leiden nur ist es, was vergeht» -

    hierbei schwankt er nicht und zweifelt nicht, von anderen unabhängig ist

    hierbei sein Wissen. Insofern, o Kaccāna, besteht Rechte Erkenntnis."


    So wird am Zwiespalt zwischen Sein und Nichtsein nicht weiter festgehalten.

    In Bezug auf Sankhara find ich Ursprung (im Sinne von Ursache oder Bedingung) schon passend, aber Entstehen geht auch. Und 'Vergehen' passt zwar zu Sankhara, aber nicht so ganz zu nirodha, finde ich.

    Aber denkt man nicht bei "Ursprung der Welt" an ferne vergangene Zeiten in den es

    einen angeblichen Ursprung geben hätte?

    Ich würde gerne wissen wie dieser Satz hier verstanden wird:

    "Für den nun, Kaccāyana, der den Ursprung der Welt der Wirklichkeit gemäß

    mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,

    Nichtsein' (heißt); für den aber, Kaccayana, der die Aufhebung der Welt der

    Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht,

    was in der Welt ,Sein' (heißt)."


    Vielleicht kommt es mir nur so vor und vielleicht mag einer denken darin

    keinen Unterschied zu sehen aber jedes mal wenn ich ihn lese habe

    ich den Eindruck er wäre falsch übersetzt und müßte heißen:

    "Für den nun, Kaccāyana, der das Entstehen von Welt der Wirklichkeit gemäß

    mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,

    Nichtsein' (heißt); für den aber, Kaccayana, der das Vergehen von Welt der

    Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht,

    was in der Welt ,Sein' (heißt)."

    Dann macht die anatman-Lehre für mich keinen Sinn. Wenn ich davon ausgehe, dass Karma von einer spezifischen Person auf eine andere übertragen wird, muss es eine Bindung dieses Karma über den Tod hinaus geben.

    Es wird ja auch beim Tode des Körpers kein Kamma von eine Person auf eine andere übertragen.

    Warum sollte das auch nötig sein?