Beiträge von Alephant im Thema „Heilsames stärken, Unheilsames in uns zu verringern“

    Ich habe noch eine PDF von der Ehrw. Agganyani, da sind alle Geistesfaktoren fein säuberlich eingetrageṇ. Ich fürchte nur, dass das wieder so etwas ist, was man hier nicht einstellen darf - dabei könnte man soviel dadurch lernen ...

    Liebe mkha',


    es erfüllt mich mit Freude, wenn ich ein direktes Zitat aus dem PK angeben kann. Insbesondere, wenn es zur Klärung eines Begriffes einen einfachen und eindeutigen Eintrag gibt.


    Sorry, dass ich schon wieder so pampig war.



    :sunny:

    Ich möchte dazu posten, wie es sich mit der Einordnung der Blendung "Stolz" im PK verhält. Da ist es zum Glück nicht so kompliziert und für jeden klar erkennbar.


    Zitat

    māna

    Dünkel, Stolz, Ansicht, Meinung, Einbildung,

    ist eine von den an den Kreislauf des Daseins kettenden 10 Fesseln (siehe samyojana). Er schwindet erst beim Eintritt in die Vollkommene Heiligkeit oder Arahatschaft.


    • den (Gleichheits-)Dünkel (māna): ,Ebenso bin ich'
    • den Minderwertigkeitsdünkel (omāna): ,Schlechter bin ich'
    • den Überlegenheitsdünkel (atimāna): ,Besser bin ich'


    diesen dreifachen Dünkel hat man zu überwinden. Hat aber der Mönch . . . diesen dreifachen Dünkel überwunden, so, sagt man, hat er durch rechte Dünkeldurchschauung dem Leiden ein Ende gemacht.« (A.VI.49).


    »Solche Asketen und Priester, die mit Hinsicht auf den vergänglichen, elenden, dem Wechsel unterworfenen Körper, das Gefühl, die Wahrnehmung, die Geistesformationen und das Bewußtsein, meinen: 'Besser bin ich', oder 'Ebenso bin ich' oder 'Schlechter bin ich', meinen dies eben bloß infolge des Nichterkennens der Wirklichkeit.« (S.22.49).

    Siehe auch Sn v. 342 mit Anm.

    māna



    :sunny:

    Liebe mkha'


    Ich versuche doch nur klarzumachen, dass man sich selber trauen muss. Eine klare Begründung, warum es heilsam ist, habe ich in beiden Fällen nicht gesehen.


    Eher die Begründung, dass solche Empfindungen für einen selbst gut sind.


    So eine Begründung gereicht nichteinmal I.Kants Moralgesetz. Es geht nämlich, wenn man in so einer Situation an das eigene denkt nämlich wieder um etwas, was man vermeiden will: Stolz.



    :sunny:

    Meine Lehrer am Tibetischen Zentrum in Hamburg sagen immer wieder, dass es gut und angemessen ist, sich über die heilsamen Handlungen anderer als auch über die eigenen heilsamen Handlungen zu freuen, denn dadurch verstärkt man die heilsamen Potenziale im eigenen Geisteskontinuum.


    Es ist in meinen Augen bezeichnend für unsere Kultur und unsere Zeit: Dass man sich selbst so einer einfachen, zwischenmenschlichen Sache rückversichern muss: dass es schön ist, dabei zuzusehen, wie andere sich helfen, sich freuen, sich über das richtige freuen, einander vergeben, freundliche Worte zueinander sprechen. Sich gegenseitig aufhelfend. Oder auch darüber, wie aufrichtig sich jemand bedankt, wohlwissend wofür er sich bedankt.


    Das man so etwas darf! Dass es gut ist, Anteil zu nehmen, sich mitzufreuen. So etwas muss offensichtlich erst von aussen bestätigt werden, damit man dem eigenen Gefühl trauen kann :(


    Diese "helle Empfindung" zerstört man sich doch schon wieder, wenn man an irgendein Geistkontinuum oder eine Selbstbelohnung oder was auch immer denkt.


    Die Freude darüber ist angemessen, weil die rechten Handlungen ja wirklich da sind! Und die reineren Handlungsmotive. Die Freude ist nicht dafür da, damit irgendetwas eigenes verstärkt wird.


    Ich möchte mir diese Empfindung nicht mit so einem Gedanken beflecken: es ist gut, so zu empfinden, denn man verstärkt damit die heilsamen Potentiale in einem eigenem Geistkontinuum.


    Es macht den ganzen "Zauber" des Moments kaputt. Es lenkt ab. Es geht gar nicht mit solchen Motiven, so etwas zu erleben. Diese wirkliche, innerliche Freude daran, wie andere gut zueinander sind.




    :sunny: