Beiträge von Karnataka im Thema „Vorstandswechsel und Änderungen bei der Deutschen Buddhistischen Union DBU“

    Gerade bei dieser Äußerung kann Jeder diesen Zusammenhang selbst überprüfen:

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    Stehen denn die Zitate im Widerspruch zum Zusammenhang? Für mich nicht.


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    Eine Überlegung zu Film und Interview:


    Ich könnte mir vorstellen, dass die große Attraktivität des Diamantwegs besonders auch auf einer bewusst offenen und modernen Einstellung zum Leben in Verbindung mit Spiritualität und Buddhismus beruht. Und das bedeutet unter anderem: Romantik, Erotik, Flirten sind nicht länger pfui.


    Vielleicht erzählt Ole daher gar nicht nur aus Gründen der Selbstdarstellung von zig sexuellen Begegnungen, die er hatte. Genauso wie die Botschaft, dass Moralapostel und „Mönche“ wenig erwünscht sind, gehört dies zum Programm des Diamantwegs. Wir Buddhisten wollen endlich einen fröhlich freien Zugang und eine ungetrübtes Verhältnis auch zum Sex. Und man kann ja seine Freude über viele „resultierende“ Kleinkinder mitteilen, indem man sagt, ihre gute Entwicklung gibt Hoffnung für die Zukunft.


    Aber Nydahl drückt dies eben in sozialdarwinistischer Weise aus: Das deutsche Volk müsse durch möglichst viel demokratisch erzogenen Nachwuchs für die Zukunft gegenüber dem Zuzug anderer Menschen gestärkt werden.

    Natürlich ist der von Nydahl überaus geprägte Diamantweg ein Buddhismus, zumal die speziellen Meditationen eben Teil des buddhistischen Spektrums sind. Insofern aber unter Buddhismus eine Ethik des Mitgefühls verstanden wird, habe ich nun große Zweifel.

    Sehen wir die zusammengetragenen Zitate (bereits aus den frühen 90ern): Da ist ein ständiges Denken in Überlegenheit und Unterlegenheit, da werden Intellektuelle als Schwächlinge verunglimpft und Ethik als Angelegenheit verwirrter Moralisten, Humanisten und Langweiler betrachtet.

    Zugleich das Hohelied für die Menschen der eigenen Art, an das volle Leben und die urwüchsige Kraft, ja an die Kampfbereitschaft, die sich nicht länger von trägen Bürokraten, engstirnigen Moralisten etc. zügeln lassen will.

    Die im Bericht zusammengetragenen Zitate zeigen für mich doch ein ideologisches Fundament. So spricht jemand, der anhand einer bestimmten Literatur sein Weltbild gefunden hat. Nydahl scheint mir ein gestandener Vertreter einer Denkweise, die ich gewissermaßen als Gegenstück zu einer Ethik des Mitgefühls und der Nächstenliebe sehe, die diese Werte in Wahrheit vernichten will.

    In Anbetracht der langen Litanei an zweifelhaften Aussagen, speziell zum Charakter anderer Völker, steht für mich fest, dass die aktuell diskutierten Statements keine Entgleisungen in zugegeben sehr problematischen und verwirrenden Zeiten sind, sondern überaus bewusste Aussagen. Vielleicht sogar bewusste Provokationen, die einer rechtspopulistischen Strategie der Provokation entsprechen, die leider nur allzu gut funktioniert.

    Ich glaube, dass die Werte, für die der Buddhismus steht, durch den DL genügend gefestigt sind. Es ist sehr wichtig, auf diese Werte beharrlich hinzuweisen. Vielleicht laufen Nydahl jetzt einige Menschen zu, langfristig glaube ich aber doch, dass er seiner eigenen Organisation Schaden zufügt.


    Ich kenne mich da wirklich kaum aus, aber: Aus meiner Sicht ist es absolut wichtig, dass der Diamantweg im Verband des Buddhismus (in Deutschland) bleibt – falls das überhaupt zur Diskussion stünde. Ich vermute auch, dass die schweigende Mehrheit der Buddhisten dies so wünscht.

    Der Diamantweg sollte sich auf keinen Fall zu einer esoterischen rechten Sekte entwickeln. Nydahl ist bald ein alter Mann, vielleicht ein schwieriger, alter Mann, der – so scheint mir – keinen mächtigen Nachfolger neben sich aufbauen wird können.


    Zum Vergleich mit dem Nationalsozialismus eine Anmerkung. Ein trauriges Beispiel geben die Richtlinien der Deutschen Christen von 1932. Dort heißt es: Wir wissen etwas von der christlichen Pflicht und Liebe den Hilflosen gegenüber, wir fordern aber auch Schutz des Volkes vor den Untüchtigen und Minderwertigen.

    Nach meinem Wissen sinken die weltweiten Mordraten kontinuierlich aufgrund starker Staaten und Rechtsysteme, die das gewaltsame Austragen von Konflikten unterbinden. Weltweit betrachtet ist die Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden, in den letzten Jahrzehnten sicher gesunken.

    Sicher haben sich auch Kriege und Kriegsopferzahlen in den letzten Jahrzehnten drastisch verringert, wofür die wechselseitige Bedrohung durch Atomwaffen mitverantwortlich ist, aber auch die globale Wirtschaft und internationale Gemeinschaft. (Der Syrienkrieg ließ die Opferzahlen kurzfristig stark ansteigen.)