Zweitens: Welchen Sinn hätte eine öffentliche Erklärung des BDD, die politischen Aussagen Nydahls wären seine persönlichen und würden nicht von allen BDD-Mitgliedern geteilt? Es behauptet ja niemand, Nydahls Ansichten würden von allen Mitgliedern geteilt.
Hier sehe ich tatsächlich ein viel größeres Problem. Diese Zitate kommen indirekt und direkt unter dem Deckmantel der buddhistischen Lehre; zum einen in Form einer Rede während Lehrstunden in Zentren, zum anderen in Büchern über die buddhistische Lehre - jeweils als wäre es ein Teil davon.
Und er steht für eine andere Interpretation der buddhistischen Ethik ,und gerade das dieses Thema hier als Aufhänger benutzt wird,
stößt mir besonders übel auf.
Das man Dinge unterschiedlich interpretiert ist natürlich ein grundsätzliches Ding. Da wir eine gemeinsame Basis haben, auf welcher wir die buddhistische Ethik und Moral definieren, sollte es ja gestattet sein, dass wir die Auslegung diskutieren. Daher würde ich mich freuen, wenn du, Phoenix - gerne auch jemand anderes - mir den Auslegungskontext erklären würdest. Nehmen wir dieses Zitat:
Zitat
Ich denke, das ist im Koran drin, das ist alles drin, das was man tun soll und das alles. Also man kriegt einen Befehl von ganz oben, von irgendeinem Allah oder sowas, und dann verstärkt man sich darin, Ungläubige zu töten und das alles was da ist. Und dann am Ende, was haben wir dann? Dann haben wir Brüssel und Paris und alles. Ein großes Problem, was wir uns da aufgehalst haben. Die Leute hätten einfach nur das Koran lesen müssen und verstehen müssen, dass das wirklich für uns alle gegeben wurde, dann hätten wir vielleicht nicht so viele über die Grenze geholt oder aus dem Wasser geholt, sogar.
Was lese ich in dieser Aussage?
Für mich spricht hier klares Unwissen. Es wird nicht differenziert zwischen dem politischen Islam, dem Islam als Instrument zur Manipulation und der Religion Islam - es wird alles in einen Topf geworfen. Die gefährlichen Islamisten sind die absolute Minderheit, hier klingt das aber - durch die eben genannte Verallgemeinerung - als wären alle Muslime gefährlich.
Wie ich bereits weiter oben im Verlauf dieser Diskussion erwähnt habe, sollte man jeden "aus dem Meer fischen" der Hilfe benötigt. Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben! Ist eine Person gefährlich für die Gesellschaft, so gibt es ein Rechtssystem welches sich dieses Problems annehmen kann.
Für mich ist es nicht vertretbar, wenn ein buddhistischer Führer aus Unwissenheit heraus etwas verallgemeinert (dazu auch noch hin zum bösen) und dann auch noch unethisches Verhalten unkommentiert von sich gibt. Wäre nach dem letzten Satz noch etwas gekommen in der Art:
Aber auch Menschen, welche uns Böses wollen haben ein Recht auf Sicherheit und ein Leben, und müssen daher gerettet werden.
So würde das für mich in einem anderen Kontext stehen - wobei die Verallgemeinerung selbst dann bei weitem nicht korrekt wäre.