Ja, in der Tat. Es sind verschiedene Schulen mit verschiedenen Methoden und überall sind ernsthaft Praktizierende anzutreffen.
Das ist nett gesagt – aber stimmt es auch ?
Zen ist ja überaus streng und wird mit besonderem Ernst
praktiziert. Dabei geht es sehr um die Form des Sitzens und das Klarwerden
damit, würde ich sagen. Und hier im Forum? Ich glaube, niemand kann bestreiten,
dass die Zen-Anhänger immer in Gedanken mit ihrer Praxis beschäftigt sind.
Zum Praktizieren von tibetischem Tantra äußert sich der DL
mit Skepsis. Er schreibt, viele tibetische und chinesische Buddhisten würden
viel Zeit mit Mantra-Rezitationen und Gebeten verbringen, sich aber nicht viel
dabei denken. Ohne Wissen um den buddhistischen Hintergrund scheint ihm dies
nicht von großem Nutzen. Und hier im Forum? Ich glaube, dass ein solcher
Vorwurf definitiv nicht gilt. Im Gegenteil sind die „Tibeter“ ständig
gefordert, Rechenschaft zu geben, und tun das auch gerne. Auch die „Tibeter“
sind sehr mit ihrer tatsächlichen Praxis beschäftigt.
Was ist mit dem Theravada? Theravada wird im Mönchstum praktiziert und von der Bevölkerung unterstützt. Im Forum bedeutet praktische Auseinandersetzung häufig das Studieren der Lehrreden. So gesehen scheint auch die kritische Auseinandersetzung mit der Frage, was Buddhismus ist, dieser Praxis zu entstammen.
Ich würde Praxis aber schon auch in dem Sinn verstehen, dass man sich über sein eigenes Leben Gedanken macht. Die Lehre und das eigene Leben müssen ja irgendwie zusammenkommen. Um eine Praxis als ernsthaft beurteilen zu können, wäre für mich wichtig, dass authentisch aus dem eigenen Leben gesprochen wird.