Ich finde Eure Diskussion ziemlich fesselnd.
Da kam mir der Gedanke:
Man müsste mal einen Querschnitt von Ole-Anhängern mit Meditationserfahrung testweise ins MRT schicken, wobei sie während der Untersuchung meditieren.
Genauso einen vergleichbaren Querschnitt von Probanden, die einen - nach der Schulungsrichtung - entsprechenden Hintergrund mitbringen (das könnten K.-Kagyü-Anhänger nach Karmapa OTD sein, genauso aber auch Gelug-Anhänger, da beide Linien betreffs der Praxis viel Gemeinsames haben).
Man schickt also beide Abteilungen ins MRT.
Führt man es korrekt und schulmäßig durch, so braucht man von jeder Abteilung drei Gruppen von jeweils gleicher Anzahl, in diesem Fall eine Gruppe mit wenig, eine mit mittlerer und eine mit langjähriger Meditationserfahrung.
Zusätzlich braucht man immer eine "Null-Gruppe", das heißt - in diesem Fall - Menschen, die keinerlei Meditationserfahrung haben.
Sinnvoll wäre es hier zum Beispiel, für jede Gruppe 20 Probanden auszuwählen.
Nach den Regeln der Qualitätskontrolle wären damit die objektiven Bedingungen erfüllt.
Durch diesen Versuch könnte man herausfinden, ob die Ole-Abteilung wirklich im Vorteil ist mit ihrer Grundlage, die Basisübungen in der Regel zu überspringen, oder ob es besser ist, zuerst Shine/Shamata/Vipassana zu praktizieren.
Es liegt inzwischen schon mehrere Jahre zurück, dass man umfangreiche Untersuchungen durchführte, indem man Mönche und Nonnen ins MRT geschickt hat. Dabei kam zum Beispiel heraus, dass Matthieu Ricard (Gelug) ganz außergewöhnliche Ergebnisse erzielte, die waren sensationell, und das mit Abstand.
Die meisten unter uns würden keine so sensationelle Ergebnisse erzielen. Trotzdem könnte eine solche Versuchsreihe, wie ich sie hier fiktiv beschrieben habe, Klarheit und Beweis erbringen*), welcher Weg, angesichts der Ergebnisse, besser ist: der Diamantweg nach ON oder der klassische Weg nach herkömmlicher Tradition im Tibetischen Buddhismus.
Leider ist so eine Idee völlig utopisch, denn für einen solchen Versuch benötigte man insgesamt 140 Probanden, und die bekommt man nie zusammen. Außerdem würde es viel zu teuer werden - warum also sollte die Pharmaindustrie an einem solchen Versuch Interesse haben?
Liebe Grüße, - Amdap
*) Bei diesem Versuch geht es ja nicht um sensationelle Einzelergebnisse, sondern um Durchschnitte.