Alles anzeigenWow. Also ich dachte, Leerheit wäre eine Eigenschaft des Daseins. Also eine Sache, derer wir uns gar nicht entziehen können, eine Sache, die sowieso immer "gelebt" wird.
Was wir dann machen können, ist: ein Leben, eine Praxis pflegen, die diesem Umstand (also dem Wissen darum) gerechter wird.
In meinen Augen gehört zu diesem Leben mitunter schon auch "Selbsttadel", sowie auch Glück (vielleicht ein mehr inneres Glück), auch Mißerfolg und Freude über Fortschritte.
In meinen Augen beschreibst du eine Art der achtsamen (void: Nicht Unwichtig) konzentrierten/gedankenfreien ArbeitsWeise.
Es sind hier unterschiedliche Auffassungen der Aussage "Leerheit".
Es sind nicht so sehr unterschiedliche Aufassungen als unterschiedliche Verwendungen des Wortes.
Insgesamt kann man natürlich sagen, dass wird nicht aus einem "Ich" heraus handeln. Es gibt kein Ich - alles ist leer von Ich. Aber auch wenn so eine theoretische Erkenntnis sinnvoll sein mag, befreit sie nicht vom Leiden.
Weil unser Leiden ja daher kommt, das wir aus einem Prozess der Anhaftung an ein ich heraus leben. Statt jeden Gedanke, jedes Gefühl, so zu sehen wie es ist (leer) , sehen wir es im Kontext und im Bezug auf ein Ich (samarisch). Wir befinden uns in einem Zustand des Leidens. Das theoretische Wissen um Leerheit hilft da konkret noch nicht so viel, so wie es einem Verdustenden in der Wüste nicht hilft, das unter dem Sand ein Ozean an Grundwasser schlummert. So lange er nicht rankommt, ist er verloren.
Ein Weg diesen Prozess des Anhaftens an einem Ich zum erliegen zu bringen, besteht darin, die Blickrichtung zu ändern und statt der Welt unsere Wahneung zu betrachten. Und dabei herauszufinden, wie Anhaftung geschieht, wie Ich ensteht und wie es zu überwinden. Dieser Blick wird im Buddhismus mit Weisheit in Verbindung gebracht, es ist aber zusätzlich sehr viel Sammlung notwendig. Die Kombination aus Sammlung und Weisheit äußert sich als Achtsamkeit. Genau wie das Anhaften am ich keine Idee ist sondern eher ein Prozess, ist auch das Gegenteil "Das Aufhören des Anhaftensan einem Ich" keine abstrakte Ansicht, sondern ebenfalls ein Prozess, eine kontinuierliche Praxis. In einigen Texten wird diese Praxis, mit alltäglichen Praktiken vergangener Zeiten, also z.B dem Polieren eines Bronzespiegels.
Dies ist in der Meditation möglich, aber je tiefer man blickt, desto mehr betrifft es alle Lebensbereiche. Gehen, stehen, Essen, Kochen usw.