Beiträge von Useless im Thema „Mitgefühl vs Mitleid“

    Ja, Mitleid zieht ganz furchtbar runter. Da sollte man besser bei sich bleiben, das ist sicher sehr befreiend. Selber nicht leiden zu müssen, seine Energie behalten und sich nicht ohnmächtig zu fühlen... Muss wohl dieser Wohlfühl-Buddhismus von Batchelor sein...

    Hallo Nuovo,


    finde ich eine falsche Entscheidung, das zu trennen (Gründe für meinen Dissens gerne per privat), aber wenn Du es trennst, verschiebe bitte 34 im ursprünglichen thread auch in den neuen, sonst macht was ich geschrieben habe keinen Sinn.

    Danke.


    Lieber Aravind,


    Ich denke, das Problem (wie es in Deinem link dargestellt wird) liegt eher daran, dass aus Helfen ein 'Beruf' gemacht wird: Aus acht Stunden Arbeit wird irgendwas 'nach Hause mitgenommen' - in das verklärte Reich unserer 'Privatheit' (ich arbeite selbst in einem 'helfenden' Beruf, wo man uns immer die wohlfeilen Ratschläge gibt, das nicht zu tun). Es gibt kein richtiges Leben im falschen und bestimmt nicht dadurch, dass man ums empfiehlt zwischen Mitleid und Mitgefühl zu unterscheiden.

    Ich persönlich habe mich durch das Gefühl des Mitleids noch immer angespornt gefühlt, die Ursache des mitgefühlten Leidens zu beseitigen oder wenigstens zu helfen, es erträglich zu machen.


    Entgegen einiger hier vorgebrachter Meinungen ist das auch der ursprüngliche Sinn des Mitleids in der westlichen Kultur: Achill händigt aus Mitleid Priamos die Leiche Hektors aus und Augustinus schreibt: 'Was aber ist Mitleid anderes als als das Mitempfinden fremden Elends in unserem Herzen, durch das wir jedenfalls angetrieben werden, zu helfen, soweit wir können.'


    Es wäre für Buddhisten im Westen meines Erachtens nach sinnvoller, darauf hinzuweisen, dass 'Mitleid' in der westlichen Tradition immer auch ein Aufruf zur tätigen Hilfe war (und nicht nur ein wolkiges Gefühl), als philologische Debatten zu führen, die den Leidenden (berechtigterweise) am A.... vorbeigehen...