Beiträge von Alephant im Thema „Shravasti Dhammika - "The broken Buddha": Theravada Riten & Bräuche in Asien“

    Arthur1788


    Danke. Ich werde evtl länger reinlesen, das wirkt gut.


    Zitat

    Die buddhistischen Lehren zielen darauf ab, uns klarzumachen,
    dass es keine Person gibt, die ein Selbst ist oder zu einem
    Selbst gehört. Dieser Eindruck eines Selbst beruht nur auf dem
    falschen Verständnis des unwissenden Geistes. Es existieren nur
    die natürlichen Prozesse des Körpers und des Geistes, die die
    Aufgabe haben, Sinneseindrücke zu verarbeiten, zu deuten und
    umzuwandeln. Wenn diese natürlichen Prozesse auf die falsche
    Weise funktionieren, erzeugen sie Dummheit und Verblendung,
    so dass das Gefühl entsteht, es gäbe ein Selbst und Dinge, die diesem
    Selbst zugehörig sind. Wenn die natürlichen Prozesse in korrekter
    Weise funktionieren, entstehen diese Gefühle nicht. Dann
    ist die ursprüngliche Geistesgegenwart und Weisheit (sati-paññ¤)
    vorhanden, das grundlegende klare Wissen und wahre Sehen,
    dass es kein „Ich“ und kein „Mein“ gibt.
    Da dem so ist, folgt daraus, dass es im Bereich des Buddhismus
    keine Frage der Reinkarnation oder der Wiedergeburt gibt.
    Vielmehr gibt es die Fragen: „Ist dukkha vorhanden?“ und „Wie
    kann es gelöscht werden?
    “ Kennt man die dukkha zugrunde liegende
    Ursache, wird man in der Lage sein, es zu löschen. Die
    Wurzel von dukkha ist die Illusion, das falsche Verständnis, dass
    es „Ich“ und „Mein“ gibt.

    S. 28


    Da habe ich natürlich nichts einzuwenden. Denn gemeinhein impliziert ja der Begriff Wiedergeburt die Vorstellung eines Wesens, was schon einmal da war und dann erneut woanders geboren wird.


    So gedeutet ist dieser Begriff (der ja im PK auch nicht selten vorkommt) aber nicht richtig verstanden. Es geht da um die Folgen und damit zwingend um dukkha.




    :earth:

    Ich lese gerade das hochinteressante Buch "Kernholz des Bodhibaums" von Buddhadasa Bhikku, einem der einflussreichsten Theravada-Mönche des 20. Jahrhunderts, der diesen ritualisierten Buddhismus und den starken Fokus auf die Wiedergeburtslehre massiv kritisiert.


    Ich habe dieses Buch nicht gelesen. Kann es sein, dass hier eher nur ein unheilsamer Umgang mit bestimmten Vorstellungen gemeint ist? In etwa so: "Ich bin im Gegensatz zu anderen so geboren worden, dass ich ein MönchsLeben erwirkt habe, weswegen ich bestimmte Rechte habe"? Oder so: "Wenn ich dies und das (im Gegensatz zu anderen) tue, werde ich bestimmte DaseinsBereiche erwirken, die andere mit ihrem niederen Leben nicht erwirken werden, und in den anderen Daseinsbereichen werde ich weniger bis gar keine Schmerzen erleben müssen im Gegensatz zu den Wesen, die kein monastisches Leben führen"?.


    Starker Fokus auf die Folgenkette der Handlungen (die ja nicht von alleine endet), und damit auch die neuerliche Geburtserfahrung ist zur Begründung für die Entsagung weltlichen Genüssen ja schon ein wesentlicher Punkt im Buddhismus.




    :earth:

    Es ist eben kein praktizierter Buddhismus, der aus irgendwelchen Institutionen hervorgegangen ist, sondern ein "toter Buddhismus", der sich stärker an Regeln und Riten klammert. Ein aus der Tradition (der Überlieferung von Riten und Regeln) entstandener "Buddhismus". Eine "buddhistische" Praxis, die unreflektiert bestimmen Traditionen entspricht.


    Ich sehe diese Deutung durch den Begriff "Institutionalisierter Buddhismus" eher weniger. Wenngleich klar ist, dass es keine Institutionen ohne Riten und Regeln gibt.


    Ich nehme an, der Link verweist auf dieses gleichnamige Buch, was anscheinend frei zugänglich ist (siehe Vorwort). Wenn man das Buch liest, sieht man, dass es nicht darum geht, etwas herabzusetzen.




    :star: