Beiträge von void im Thema „Aktuelles im Fall Sogyal Lakar / Rigpa“

    Bei viele Kritik ist es wichtig, von welcher Ebene aus man etwas kritisiert.


    Und da ist ja eine Möglichkeit die zu schauen, was "Eltern und Geschwister" dazu sagen würden. Wie stark ist die Diskrepanz zwischen dem Verhalten und dem Gelehrten zu dem, was die Lehrer von Sogyal Lakar lehrten und taten, und was die anderen Schüler dieser Lehrer so lehrten und taten. Und da ist ja die Diskrepanz schon enorm.


    Natürlich gibt es andere Formen der Kritik, die z.B die Nygma Schule am Rest des tibtischen Buddhismus oder am Dalai lama misst. Oder Haltungen die den ganzen tibtischen Buddhismus fragwürdig finden, wenn man sie an Palikanon misst. All dies sind natürlich legitime Formen der Kritik - allerdings kann es zu Verwirrung führen, wenn man das sehr mischt.

    Dann ignorierst Du ein paar Tatsachen. Aber Karmamudra ist ein schwieriges Thema, das zudem hier im Thread OT ist.

    Aber ist es nicht genau Karmamudra, mit dem ganz viele Missstände gerechtfertigt werden?


    SEXUAL UNION IN TANTRA: DISTINGUISHING BETWEEN SEXUAL ABUSE AND BUDDHIST PRACTICE


    When I was a student of Sogyal Rinpoche, I knew all about Yeshe Tsogyal. I didn’t wonder about the story, what it meant to be a consort, what the practice entailed. I just accepted that Guru Rinpoche had a consort and that she was highly realized. It looked pretty cool. It was all part of the mystique, part of the landscape of life in Rigpa as I knew it, where the master could introduce you to the nature of your mind at any second. I didn’t feel the need to look deeper.

    Hier geht es doch genau darum, dass eine bestimmte Praxis ( Die Lama-Care-Groupie Praxis von Rigpa) mit einer anderen ( Karmamudra) assoziiert wird und von dieser her ihre symbolische Legitimation erhält.


    Dies kann doch nur dadurch beendet werden, in dem die Banken , die für dieses symbolische Kapital zuständig sind dafür sorgen, dass es nicht von Falschmünzern verwendet werden, um daraus Köder zu fertigen, mit dem man sich einen Harem ins Bett angelt.


    Ich dachte, dass das ganze Drumherum mit Einweihungen und Übertragungen und Schützen das man im tibetischen Buddhismus veranstaltet eben etwas ist, was Missbrauch durch Unbefugte verhindern soll.

    void:

    Naja der Dalai Lama sagt dass für dieses Tantra Dingens er nicht einen einzigen sieht, der da die notwendige spirituelle Reife besitzt.

    Aber leider ist diesen Leuten selbst der Dalai Lama schnuppe.

    Ich habe es so verstanden, dass der tibetische Buddhismus einen weiten Bereich abdeckt, der von einer sehr mönchisch-geordneten Position ( Nalanda-Teadition) zu einer anarchisch-yogischen Position (Mahasiddha-Tradition) reicht.


    Die Gelug Schule und mit ihr der Dalai Lama repräsentiert das "formellste" orthodoxe Ende des Spektrums. während das andere ("infomelle") Ende des Spektrums wahrscheinlich bei heterodoxen Nyinma Familienentraditionen liegt.


    Und während einige den Dalai Lama als "Oberhaupt des tibetischen Buddhismus" sehen wollen, ist er für anderen zwar geachteter hoher Lama aber nur eine Stimme von vielen.

    Sex als religiöses Element?

    Da Sexualität etwas ist, wo man sich fallen lässt und "hingibt" hat es schon eine strukturelle Ähnlichkeit zum religiöses Bereich. Von daher folgen Elemente und Praktiken im tibetischen Buddhismus wo diese Parallele genutzt einer gewissen Logik.


    Sexualität ist eine mächtige Kraft, aber gerade deswegen, weil Sexualität etwas ist, was ganz tiefe Schichten anführt, ist es mit ganz viel Verletzbarkeit verbunden. Und mit ganz viel Missbrauchpotential. Wenn eine buddhistische Schulrichtung wirklich Spiritualität mit Sexualität verknüpfen will, dann braucht man da ganz viel Hürden und Kontrollinstanzen.


    Also genau das Gegenteil eines leichtfertigen Groupie-Sexualität.

    Klar kann man das so drehen. Aber wenn man sich den Wortlaut anschaut, dann geht es in dem Artikel in erster Linie um Menschen, die psychisch labil und daher manipulierbar sind.

    Es geht um das Machtungleichgewicht - darum, dass man jemand anderen nahe an sich heranläßt und deswegen sehr verwundbar ist. Und es ist dann doch klar, dass man gleichzeitig mit dieser Macht und das Vertrauen in einen gesteckt wird, auch eine entsprechende Verantwortung da ist.


    Und da gibt es ja im Buddhismus sehr enge Schüler-Lehrerverhältnisse, wo man den anderen wirklich so nahe an sich ranlässt wie einen Therapeuten.

    Da sollte dann auch gleiches gelten.


    Während jemand der einfach Vorträge hält natürlich nicht mit einem Therapeut vergleichbar ist.

    Es geht aber vor allem um den §174c - und das ist durchaus anwendbar auf die Beziehung im Spirituellen.

    Aber da geht es doch wirklich nicht um Erwachsene. Das womit der "spirituelle Fall" am ehesten vergleichbar ist, ist die Situation, wenn ein Psychologe oder Therapeut seine Machtstellung ausnutzt.


    Und das ist dann eine Sache derjenigen, die die Autorität ( das "symbolische Kapital" wie Sudhana sagt) zur Verfügung stellen.

    inem Arzt der sowas macht wird von der Ärztekammer seine Arztzulassung entzogen so wie es auch für Psychologen und Anwälte entsprechende Standesorganisationen gibt, die über schwarze Schafe wachen. Das was dem für buddhistische Ordinierte am nächsten käme wäre die Deutsche Buddhistische Ordensgemeinschaft. Ihre Stellungnahme zu Thich Thien Son,

    wäre theoretisch ein gutes Beispiel.


    Aber weil die deutsche Buddhistische Ordensgemeinschaft keine mächtige Position hat ( selbst in Thich Thien Son ist ja noch aktiv) kann sie nicht als "Bewahrer der weißen Robe" wirken.


    Was könnten wurde tun, um die DBO zu stärken?

    Als Einsteiger hast "du" aber den Einblick nicht in der Weite und Tiefe, oder in der Hinsicht was (in) korrekt ist. "Du" nimmst die Dinge häufig wie sie sind im Vertrauen darauf dass es schon seine Richtigkeit hat.

    Was bedeutet jetzt das "du" und das Du". Ist da beides mal "man" gemeint oder bezieht sich das groß geschriebene "Du" auf kilaya? Ich bin verwirrt.

    Wie reagiert man auf solche Fälle?


    Einer der Herangehensweisen ist, dass man alles Verantwortung auf den Täter abschiebt. Bis auf dass er eben kein "guter Guru" sondern ein "schlechter Guru" war, würde man dann kein Problem sehen. Das ist ein wenig so wie ein Denken dass Sicherheitgurte als nur etwas für schlechte Autofahren ablehnt.


    Aber was der Report sagt, ist das wir alle mit Sichereitsgurt (safeguarding policy) fahren sollten.



    Im Prinzip fordert Punkt 6. sowas, wie eine interne Stelle an die man sich bei "Guru-Bedenken" wenden kann und Punkt 7 eine extererne Stelle. Ich finde es schön, wenn es so etwas wie eine buddhistische Sektenberatung/Clearningstelle geben würde. Im Bezug auf sexuellen Missbrauch und Mobbing gibt es das ja inzwischen bei ganz vielen nicht-buddhistischen Institutionen.


    Aber dem steht ja im Buddhismus ein ganz grosses Manko entgegen. Weil man in vielen Traditionen davon ausgeht, das Lehrer so ziemlich egolos sind, ist die Forderung nach Kontrolle etwas, was dem Anspruch entgegen steht. Andere (menschliche) Lehrer brauchen villeicht Kontrolintanzen und Sicherheitgurte, aber weil mein Lehrer eben ein "richtiger" buddhistischer Lehrer ist hat er überhaupt kein Ego, das man kontrollieren muss. Und Sicherheitsgurt braucht er auch keinen.