Beiträge von Alephant im Thema „Buddhas Meinungen“

    Zitat

    A.1.1. Mann und Weib (I,1-10)

    So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene (*1) im Jetahaine bei Sāvattī, im Kloster Anāthapindika. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche. "Mönche!" sprach er. - "Herr!" erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:

    • "Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Gestalt des Weibes. Die Gestalt des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keine andere Stimme, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Stimme des Weibes. Die Stimme des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keinen anderen Duft, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Duft des Weibes. Der Duft des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keinen anderen Geschmack, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Mannes so fesselt, wie der Geschmack des Weibes. Der Geschmack des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.
    • "Keine andere Berührung, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Mannes so fesselt, wie die Berührung des Weibes. Die Berührung des Weibes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Mannes.


    • "Keine andere Gestalt, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Weibes so fesselt, wie die Gestalt des Mannes. Die Gestalt des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes.
    • "Keine andere Stimme, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Weibes so fesselt, wie die Stimme des Mannes. Die Stimme des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist Weibes.
    • "Keinen anderen Duft, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Weibes so fesselt, wie der Duft des Mannes. Der Duft des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes.
    • "Keinen anderen Geschmack, ihr Mönche, kenne ich, der den Geist des Weibes so fesselt, wie der Geschmack des Mannes. Der Geschmack des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes.
    • "Keine andere Berührung, ihr Mönche, kenne ich, die den Geist des Weibes so fesselt, wie die Berührung des Mannes. Die Berührung des Mannes, ihr Mönche, fesselt den Geist des Weibes."

    Anguttara Nikaya I.01-10




    :earth:

    Dank für den Kommentar, Aravind


    Ist natürlich doof, wenn ich auf der einen Seite sage, man soll sich nicht dem Jetzt einer Abneigung hingeben, und dann im selben Atemzug (:roll:) abneigend (und wenig hilfreich) Zeilen eines anderes Users kennzeichne.


    Ich würde den bisher von Phoenix nicht geklärten Begriff "Geschlechter-Neurose" eher als GeschlechtsWahn begreifen und damit zB auch Vorurteile, die in D mit dazu führen, dass da ein so geringer Anteil an wirklich hohen weiblichen FührungsPersonen ist.


    Vielleicht ist da in D auch eine zurecht sensibilisierte aber "überbetreibende" (zu verkopfte wieder) Sensibilität/Wahrnehmung in Bezug auf entsprechend zuordenbare Aussagen des Buddha.


    Also: vielleicht begreift man Sexismus und seine Folgen zu "fest", und nicht als eher jeweilige, bedingte Auffassungen, die man unter einem Sammelbegriff in einer Weise einheitlich (und etwas zu grob) zu verstehen sucht.




    :earth:

    Auf jeden Fall soll man das Jetzt nicht leben, wenn das in einem hassvollen Empfinden besteht zB. So wie Phoenix das geschrieben hat, hört es sich (für mich) wie esoterisches, nichtssagendes Geschwurbel an.




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    Phoenix


    Und was ist dann so eine "Soheit", die man deiner Meinung nach im ZenBuddhismus (ganz im Jetzt) leben soll?


    Ein Beispiel?




    :earth:



    Vielleicht könntest du auch erklären, wie das möglich sein soll:


    Und da wo Buddhisten sind,sollten wir wenigstens keine Geschlechter Neurose aufmachen.


    Vielleicht ist das ja auch eine Sprache, die etwas ganz anderes meint, als da steht. Normal kann man so etwas (eine Neurose) ja nicht aufmachen, und es geht eher darum, so etwas zuzumachen. Könntest du da bitte auch erklären, was eine "Geschlechter Neurose" sein soll?

    Denn die haben tatsächlich begriffen was es heißt im JETZT zu leben.Und das ist schließlich gar nicht einfach.


    Ich habe es noch nie gehört, dass der Buddha, um den es hier in diesem Thread geht, so etwas begriffen haben soll. Eher im Gegenteil hat er gelehrt, "das Jetzt" zu hinterfragen es und in grösseren Teilen nicht "zu leben".



    :earth:


    Da muss man nicht erst "den Islam" anschauen, da kann man ruhig auch einfach Deutschland anschauen, wenn man Benachteiligung und keine echte Gleichberechtigung sehen will.


    Es sind bei weitem nicht nur die Religionen, die hier konsequent Bilder und Vorstellungen und Zustände produzieren, die etwa chauvinistisch sind.




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    Man kann schon sprechen, ohne Annahmen zu treffen. Aber man kann nicht sprechen, ohne dabei gleichzeitig etwas zu betrachten.


    Ich denke, es ist eher andersherum mit der Interpretation des BuddhaZustandes. Ich klammere da Sachen nicht aus, die du ausklammerst, void. Im PK ist der Buddha schon so beschrieben, dass andere da mitunter ein mystisches und unverstehbares Ding ("SuperKräfte" u.s.w.) sehen wollen.


    Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf...



    :star:

    Achtsam gesprochen misst man eigentlich die möglichen Worte & Beschreibungen an dem, was achtsam betrachtet wird und angesprochen werden soll.


    So geschrieben fällt die Frage nach der Natur eines Gegenstandes, die man genauer oder ungenauer kennt, weg, bei der Beurteilung einer SprechHandlung als heilsam oder unheilsam oder wedernoch.


    Man kann ja auch ziemlich sicher Informationen über den Bau einer Atombombe weitergeben, was für mich jetzt zB nicht wie eine heilsame SprechHandlung aussieht, trotzdem ja in so einem Fall "richtige" Informationen weitergegeben werden.




    :earth:

    Es sind auf jeden Fall zwei verschiedene Sachen: NichtWissen überwunden und damit LeidVernichtung verwirklicht zu haben, oder ein Buddha zu "sein".


    "Erwacht sein" ist bisher in meinem Verständnis ein Zustand, in dem aber auch sehr klar zwischen heilsam und unheilsam unterschieden werden kann, und damit eben auch eine Einschätzung darüber, ob das Sagen bestimmter "Informationen" angemessen ist oder nicht.


    Ob sich das SagenWollende (!) zu sagen lohnt, das misst man doch schon auch daran, wie gut man den Gegenstand, über den man sprechen will (!), kennt?



    :earth:



    Es ist da auch das Anhaften überhaupt am Sprechen (was ja viele mögen, und sehr unterhaltsam und angenehm finden, und es eben deswegen tun).

    Wenn ich es mir genauer überlege ... eigentlich muss er geradezu diese Fähigkeit ("Hellsehen") gehabt haben. Wie weit und tief konnte da Bewusstsein über xyz sein?


    Alles potentiell durchdringend (und damit "kennend" - was die Möglichkeit der "Vorhersage" ja impliziert) ist doch so eine Qualität des Bewusstseins?




    :earth:

    Aber genau das heisst ja "erwacht sein" auch: dass man sich gar nicht erst über Dinge äussert, die man nicht kennt.


    So wie ich die den Buddha verstehe, könnte er schon einer gewesen sein, der prinzipiell in der Lage war, Auskunft über kommende Katastrophen zu treffen. Was ja auch das Ansinnen der entsprechenden Wissenschaftler heutzutage ist.



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    Ich würde diese TextStelle nicht nicht ohne die Frage der Verhütung vor 2500 Jahren in Indien "angehen". Sicher ist hier ein Satz, der unheilsam aufgefasst werden kann. Das heisst aber nicht zwingend, dass hier mit Gier oder Hass oder ohne Anwesenheit von karuna & Weisheit gesprochen wurde.


    Unverhütet miteinander schlafen, ohne Kinder bekommen zu wollen? :nosee:


    Es stellt sich für mich eher die Frage, wie & warum man sich den Buddha als nicht Erwachten denkt/denken will. Was man ja tut, wenn man ihm Meinungen unterstellt.




    :earth:

    Also ich fühle mich keiner Schule zugehörig und sehe da meine Auffassung eher bestätigt. Ich verstehe sie halt durch den Thread besser jetzt.


    Aber ist ja eh bedingt, so eine Auffassung.



    :earth:

    Aber der Buddha hat selbstverständlich

    auch kulturbezogene Aussagen und Beurteilungen gemacht die zu seiner

    Zeit eben so auch waren und auch heute noch weitestgehend so sind.

    Schon, aber nicht unbedingt kulturbezogene Ansichten vertreten. Also dass er etwas unrichtiges als richtig erklärt hätte, als Zugeständnis an gängige Meinungen. Die Lehre ist zeitlos gültig denke ich.


    Eben so denke ich auch. Und auch, dass eigentlich alle Aussagen des Buddha eben frei von Gier und Hass waren, weswegen es bestimmte behauptete (und offensichtlich auch überlieferte) Aussagen des Buddha (zB frauenverachtende Aussagen*) nicht geben kann.




    :earth:


    *klar ist natürlich, dass eine Auslegung der Worte geschieht, und man bestimmte Aussagen eben so oder so auslegt. Offensichtlich aber gibt es ernstgenommene "überlieferte" Aussagen, die so eine Deutung nicht zulassen, da offensichtlich verachtend zB gesprochen wurde.

    Danke für die Antworten.


    Ich hatte gehofft, dass man hier Links zu Sutten oder sonstigen Texten reinstellt, aus denen man ableiten könnte, dass der Buddha eben Meinungen wie ein jeder andere auch geäussert hat.


    Es gibt irgendwo einen Text, wo dem Buddha wirklich frauenverachtendes Sprechen in den Mund gelegt wird, ich weißt aber nicht wie dieser Text heisst.


    Wenn man eine Gemeinschaft gründet, in der möglichst begierdefrei gelebt werden soll, und dann ein anderes Geschlecht von dieser Gemeinschaft ersteinmal ausnimmt, halte ich das für nachvollziehbar im Sinne einens grösseren Motivs und nicht frauenverachtend. Die paar Aussagen und Geschichten dazu ordne in diesem Motiv zu, und nicht einem Bedürfnis, eine weltliche Meinung zu äussern.


    An anderer Stelle habe ich gehört (es wurde hier im Forum auch geschrieben), dass der Buddha sozusagen weltlicher Berater irgendeines Königs gewesen sein soll. Da soll er dem König auch Tipps für FeldZüge undsoweiter gegebenen haben. Auch hier habe ich Zweifel, eben weil ich mir denke: solche Tipps gibt man doch nur aus eher weltlichen Gründen heraus.


    Ich wollte hier in dem Thread die Frage stellen, ob man vielleicht (richtig oder falsch überlieferte) Aussagen des Buddha kennt, die wie eine blosse, unbegründete Meinung aussehen und mit WissensVerwirklichung eher weniger zu tun haben.


    Ich hatte gedacht, dass zB verachtendes Sprechen nicht mehr möglich ist, wenn NichtWissen überwunden wurde. Im PK finde ich nichts in dieser Richtung. Vielleicht kennen andere ja "fragwürdige" Stellen.




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    Ich hatte letztens eine Diskussion über den Buddha. Vertreten wurde die Meinung, dass der Buddha Meinungen gehabt hätte. Dazu wurden Aussagen aus Sutten präsentiert, in denen der Buddha verachtend über Frauen sprach ("Frauen sind feige"). Ich argumentierte in dem Sinne, dass es nicht sein kann, dass der Buddha zeit- und oder kulturgebundene Ansichten vertreten haben konnte, und dass ein BuddhaWort recht klar erkennbar wäre.


    Ich habe keinen Zugriff auf entsprechende Sutten, und halte die Auffassung, der Buddha könnte irgendwie eine Meinung vertreten haben (zb "Frauen sind feige") für falsch, weil der Begriff "Meinung" in meinen Augen nur ein Begriff für eine bedingte Auffassung und damit auch für eine bedingte und so gesehen beliebige Äusserung ist.


    Mein Argument war unter anderem, dass "Erwachen" ja auch heisst, dass man so beliebig (lediglich meinend) nicht mehr sprechen kann.


    Wie sehen das andere? Gibt es Sutten, die die Einschätzung zulassen könnten, dass der Buddha NichtWissen eben doch nicht überwunden hat, oder ist da meine Auffassung, dass das Meinungen äussern und NichtWissen überwunden zu haben, eine Sache ist, die man so nicht zusammendenken kann, falsch?




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