Beiträge von accinca im Thema „Nicht-Ich und Wiedergeburt“

    So wird es tatsächlich auch vielfach verstanden, aber

    man kann es auch anderes verstehen und die Worte

    bleiben trotzdem die gleichen. Dafür ist die Sprache

    nicht eindeutig genug z.B: Geist im Englischen oder:

    1. Geist (altgriechisch πνεῦμα pneuma, altgriechisch νοῦς nous

    und auch altgriechisch ψυχή psyche, lat. spiritus, mens, animus bzw. anima.

    Oder 2. Psyche bzw. Seele: Gesamtheit dessen, was das Fühlen, Empfinden,

    Denken eines Menschen ausmacht; Psyche "die menschliche Seele".

    Es stimmt zwar, das in anderen religösen Lehren der Seele einen ewigen

    Bestand eingeräumt wird, aber in der Buddhalehre eben nicht.

    Ich kriege den Widerspruch zwischen Anatta und Wiedergeburt für mich nicht aufgelöst, wurde ja auch letztens im Buddhadasa-Thread ausgiebig diskutiert. Manch einer mag einwenden, dass da kein Widerspruch ist, und ich das Konzept einfach noch nicht richtig durchschaue - mag sein. Sicher bin ich mir jedenfalls, dass die Frage von Wiedergeburt für die buddhistische Praxis im Hier und Jetzt nicht sonderlich relevant ist. In erster Linie geht es um das Überwinden von dukkha. Gedanken über vergangene oder zukünftige Leben sind Zeitverschwendung.

    Da wäre ich mir an deiner Stelle aber besser nicht so sicher.

    Deshalb, so sagt es der Buddha ( und finde auch ich ), bringt es keinen Fortschritt im Dhamma, wenn man sich Gedanken darüber macht. Wichtiger finde ich, sich hier und jetzt mit diesem lebenden Körper dem Dhamma zu widmen.

    Ja, das würde mancher gerne glauben.

    Das findet bzw. lehrte der Buddha aber nicht und es ist nicht richtig.

    Zwar hängt alles von tun des Heilsamen und lassen des Unheilsamen ab,

    dem Dhamma den der Buddha lehrte, aber der Buddha lehrte

    auch das von einen der nicht glaubt das sich das Leben weiter fortsetzt

    nicht zu erwarten ist das er das so tut wie jemand der davon ausgeht.


    Das betrifft besonders auch die schwierigeren Teile das Dhamma. Da

    wo man in der Einsamkeit und Abgeschiedenheit verweilt und sich fragt,

    wozu machen ich das eigentlich alles? Mir geht es doch schon ganz gut und

    bald bin ich doch je tot, warum sollte ich mich da noch anstrengen für die

    kurze Zeit.

    Wenn man glaubt das der Buddha gelogen oder sich geirrt hat, dann muß der

    Dhamma falsch sein.

    Und anderes ist es mit dem Dhamma wenn man dem Buddha vertraut nicht

    gelogen zu haben mit den endlosen neu Erscheinen.

    Das geht auch aus der Lehrrede des Buddha M 60 hervor:


    Die Ideen von den Dingen und damit auch die Gefühle sind nicht in den Dingen selbst.

    Als ich das mit den "Dingen" geschrieben habe,

    hatte ich auch schon daran gedacht ein anderes Wort für "Dinge"

    zu benutzen. Die Idee von Dingen in Dingen selbst hatte ich nicht.

    Vielleicht sollte man Erscheinungen sagen.

    Ist es dann nicht einfach nur so dass nach dem Tod irgendein anderes leben entsteht,

    Ja, es sollen immer wieder neue Leben entstehen wie jetzt immer wieder neue Tage entstehen.

    Und ebenso wie die neuen Tage was mit den alten Tagen zu tun haben, so ist es auch mit den Leben.

    Eine Stunde, ein Tag, ein Leben, zwei Stunden, zwei Tage, zwei Leben usw. usw. und immer wieder wird

    es als Ich und Mein geglaubt und empfunden. Und der Antrieb dafür ist ein immer wieder weiter

    gepflegter Mangel nach bestimmten Erleben, sei es dies oder das mit allen seinen erwünschten und

    unerwünschten Folgen.