Wenn ich von Metaphysik rede, meine ich jene Theorien, welche ein Erfahrungsspektrum zum Gegenstand haben, das Jenseits des menschlich erfahrbaren Spektrums liegt.
Theorien sind ja für Menschen. Wo Menschen sind, kann nur menschliche Erfahrung sein. Eine Theorie, die sich nicht auf die Erfahrung stützt, ist gewissermassen nicht möglich.
Es ist aber möglich, dass man sich auf Erfahrungen stützend inkonsequent weiter denkt. Auch ist es möglich, dass man Erfahrungen falsch deutet.
Immanuel Kant sagt (in meinen Augen passenderweise), dass jeder gewissermassen eine eigene Metaphysik baut. Es läge sozusagen in der Natur des eitlen Verstandes, über sich selbst hinausschiessen zu wollen, in der Begründung seiner selbst.
Inkonsequent denken heisst zB doppelte Bedeutungen der Begriffe nicht sehen, und unbesehen dieser zweifachen Benutzung zu Folgerungen aufzustellen. Diese Folgerungen sind dann aber nicht sicher.
Wenn man Verlangen als eine absolute Konstante des Daseins auffasst, also das Verlangen als etwas auffasst, was den Körper erst möglich macht, und dann schreibt, dass es möglich ist, dieses absolute Verlangen zu überwinden, dann ist es inkonsequent, zu sagen: wenn dieses Verlangen überwunden wurde, könnte es erneut erscheinen. So habe ich deine Erklärung der Erklärungen Christian Anders aufgefasst. Ich fand mein einfaches Beispiel, um hier die Inkonsequenz aufzuzeigen passend: Wenn man sagt, da ist kein Geld in der Hosentasche, dann macht diese Aussage keinen Sinn mehr, wenn man weiterhin behauptet, es wäre doch Geld in der Hosentasche.
Denken ist Denken. Konsequenz. Es gibt einfachere Gegenstände des Denkens, sowie auch kompliziertere. Aber es ist da kein Unterschied in dem Ding "konsequent Denken". Nur über eine solche Konsequenz sind DenkErkenntnisse möglich.
Wenn man (auch als Wissenschaftler) sagt: Alles (über die Sinne) erfahrbare hat eine Ursache, und dann eine letzte Ursache behauptet, die selber keine Ursache haben soll, dann ist das nicht konsequent, sondern willkürlich.
Wenn Abwesenheit von allem ist, ist da keine Möglichkeit einer Ursache. Das ist konsequentes Denken.
Wenn man sich dieser Erfahrung (wie Denken nur funktionieren kann) entzieht, die Natur des Denkens sozusagen ignoriert bei der Vorstellungsbildung über die Ursachen der Welt und des Daseins (auch bei der "metaphysischen" Spekulation) kommt man zu Aussagen, die gut und sicher in Frage gestellt werden können von einer Position aus, die diesen Fakt der DenkErfahrung (ein Fakt der Empirie!) nicht ignorieren.
