Beiträge von mukti im Thema „Nicht-Ich und Wiedergeburt“


    Naja diese Thematik lässt sich von verschiedenen Seiten angehen, mir fällt da wieder das Beispiel mit den Blinden und dem Elefanten ein.


    Hier geht es ja um den Bezug zur Wiedergeburt, und das hier ist bestimmt eine rechte Ansicht die zu ihrem Ende führen kann:


    Zitat


    "Das Auge, ihr Mönche, ist unbeständig, das Ohr, die Nase, die Zunge, der Körper, der Geist ist unbeständig; die Formen, ihr Mönche, sind unbeständig, die Töne, die Düfte, die Säfte, die Gegenstände, die Dinge sind unbeständig.

    Was unbeständig ist, das ist leidvoll, was leidvoll ist, das ist nicht das Ich. Was nicht das Ich ist: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst'. So ist dies der Wirklichkeit gemäß mit vollkommener Weisheit anzusehen.

    So sehend, ihr Mönche, findet der erfahrene edle Jünger nichts daran. Weil er nichts daran findet, wird er entreizt. Weil er entreizt ist, wird er erlöst: 'Im Erlösten ist die Erlösung', erkennt er: 'Versiegt ist die Geburt, vollendet der Brahmawandel, gewirkt das Werk, nichts Höheres gibt es über dieses hier' versteht er da". S.35.1-6


    Soll jetzt kein Gegenargument sein, für mich ist das halt so nachvollziehbar, vom Mahayana verstehe ich nicht viel.

    Was ein so entstandenes Wesen ist, erklärt der Erhabene immer wieder: Es sind fünf Daseinsfaktoren, die aber kein Ich sind, sondern aufgrund von Unwissenheit und Begehren entsteht die Vorstellung: Ich bin dieses Wesen.


    Okay. Ich bin dann die fünf Daseinsfaktoren. Dann bin ich also. Dann existiere ich. - Was ist an dieser Vorstellung verkehrt?

    Sie entspricht halt nicht der Wirklichkeit und ist mit Dukkha vebunden.

    Der Erhabene spricht ja oft von "Wesen" (   satta), als konventioneller Ausdruck.


    Der Link führt nicht zu den Worten des Erhaben, das ist nur ein Kommentar. "konventionell" kommt in den Reden (den Übersetzungen) des Buddha nicht vor, so viel ich mich erinnere.

    Meine Frage war: was hat der Buddha auf die Frage geantwortet: wer sind die Wesen, die nach Wiedergeburt suchen?


    Der Buddha spricht in S.12.12 von Nahrungsstoffen, die den Wesen die nach Wiedergeburt suchen zur Förderung dienen.
    Die Frage wer diese Nahrung zu sich nimmt, betrifft ja auch die Frage wer die Wesen sind, die nach Wiedergeburt suchen. Der Erhabene erklärt dass die Frage nicht richtig ist. Denn die Nahrung ist die Ursache für künftige Geburt und Neuerstehung. Was ein so entstandenes Wesen ist, erklärt der Erhabene immer wieder: Es sind fünf Daseinsfaktoren, die aber kein Ich sind, sondern aufgrund von Unwissenheit und Begehren entsteht die Vorstellung: Ich bin dieses Wesen.

    Hier ist eine interessante Erklärung:

    Zitat


    "Diese vier Nahrungsstoffe, ihr Bhikkhus, dienen den Wesen, die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, oder den Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung.

    Welche vier? Die eßbare Speise, grobe oder feine; die Berührung ist der zweite; die Denktätigkeit des Geistes ist der dritte; das Bewußtsein ist der vierte. Das also sind, ihr Bhikkhus, die vier Nahrungsstoffe, für die Wesen, die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, und für die Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung."


    Nach diesen Worten sprach der ehrwürdige Moliya-Phagguna zum Erhabenen also: "Wer nimmt denn nun, Herr, den Nahrungsstoff Bewußtsein zu sich?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er nimmt zu sich. Würde ich sagen: er nimmt zu sich, dann wäre die Frage, ,wer nimmt denn nun, Herr, zu sich?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,wozu dient denn nun, Herr, der Nahrungsstoff Bewußtsein ?' Da wäre dann die richtige Antwort: Der Nahrungsstoff Bewußtsein ist die Ursache für künftige Wiedergeburt und Neuerstehung; wenn diese geworden sind, (entstehen) die sechs Bereiche, aus den sechs Bereichen als Ursache die Berührung."


    "Wer ist's denn nun, Herr, der berührt?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er berührt. Würde ich sagen: er berührt, dann wäre die Frage, ,wer ist's denn nun, Herr, der berührt?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache, Herr, geht denn nun Berührung hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus den sechs Bereichen als Ursache (geht) die Berührung (hervor), aus der Berührung als Ursache die Empfindung."


    "Wer ist's denn nun, Herr, der empfindet?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er empfindet. Würde ich sagen: er empfindet, dann wäre die Frage, ,wer ist's denn nun, Herr, der empfindet?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache geht denn nun, Herr, die Empfindung hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus der Berührung als Ursache (geht) die Empfindung (hervor), aus der Empfindung als Ursache der Durst."


    "Wer ist's denn nun, Herr, der dürstet?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er dürstet. Würde ich sagen: er dürstet, dann wäre die Frage, ,wer ist's denn nun, Herr, der dürstet?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache geht denn nun, Herr, der Durst hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus der Empfindung als Ursache (geht) der Durst (hervor), aus dem Durst als Ursache das Erfassen


    "Wer ist's denn nun, Herr, der erfaßt?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er erfaßt. Würde ich sagen: er erfaßt, dann wäre die Frage ,wer ist's denn nun, Herr, der erfaßt?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache geht denn nun, Herr, das Erfassen hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus dem Durst als Ursache (geht) das Erfassen (hervor), aus dem Erfassen als Ursache das Werden.

    Also kommt die Entstehung der ganzen Masse des Leidens zustande. S.12.12

    Wenn es kein dauerhaftes Ich gibt und es nur eine Illusion ist, was ist es dann was nach dem eigenen Tod "wieder-" geboren wird?

    Das zeitweilige Ich, das sich dauernd wandelt während eines Lebens und nach dem Tod zu einem anderen Körper, solange es Gier, Hass und Verblendung gibt.