Mein Vorschlag wäre, um vielleicht Ängste vor der Islamisierung etwas abzubauen, oder vielleicht nur mal mit etwas anderen Augen zu sehen;
etwas Engagement in der Flüchtlingshilfe, ins Gespräch kommen mit Asylsuchenden.
Warum sie ihre Heimat zurücklassen und in ein unbekanntes Land kommen und dort auf ein besseres Leben hoffen...
Ich erlebe es auch in meinem Betrieb, dass Kollegen, die gegen Flüchtlinge waren auf einmal genau diejenigen gut fanden, die sie als neue Arbeitskollegen näher kennenlernen durften. Es waren dann immer genau diejenigen, die ihrer Meinung nach "unbedingt bleiben sollen dürfen".
Bei den kürzlich erfolgten Landtagswahlen in Bayern, dem Bundesland, das an vorderster Front von der Flüchtlingskrise betroffen ist, zegte es sich, dass die AfD hinter ihren Erwartungen zurück blieb, während die Grünen Rekordergebnisse einfahren konnten. In München überholten die Grünen in einigen Stadtteilen sogar die CSU; in München-Giesing z.B. holte ein kurdischstämmige Grüne das Direktmandat. Das Flüchtlingsthema scheint nicht das große Angst-Thema, wenn die Bevölkerung es aus unmittelbarer Nähe elebt, während in Landstrichen, wo es kaum Flüchtlnge gibt, die AfD ihre Hochburgen hat.
Das hat auch eine Integrationsstudie aus meinem früheren Heimatland Österreich gezeigt: Dass die Bevölkerung in Gemeinden, die vorher gegen die Aufnahme von Flüchtlingen war, bei späterer Befragung positiv gegenüber Flüchtlingen eingestellt war. Das zeigte sich vor allem in kleinen Gemeinden bzw. Dörfern, wo Flüchtlnge gut aufgeteilt unter den Einheimischen leben konnten. Vor einigen Wochen gab es darüber mal einen interessanten Bericht in der österreichischen Nachrichtensendung ZIB 2.
Was tut nun die neue rechtspopulistische Regierung in Österreich? Sie will Massenunterkünfte am Stadtrand, sogenannte "Ankerzentren", wohl wissend, dass Integration so nie gelingen kann, dass damit Ghettos entstehen und nur Konfliktpontentiale gefördert werden. Da steckt eine ganz unverhohlene Absicht dahinter.