Beiträge von Rudolf im Thema „Wiedergeburt, aber von was?“

    Für das Verständnis der Wiedergeburt (im Buddhismus-Kontext) sind m.E. die zwölf Glieder des Bedingten Entstehens sehr wichtig.

    Das elfte Glied ist „Geburt“. Da das abhängige Entstehen des jeweils nächsten Glieds immer weiter geht, nie aufhört solange Motivationen aus Unwissenheit entstehen, dreht sich das „Rad des Lebens“ weiter und so kommt das Glied „Geburt“ immer wieder vor.

    Besser ausgedrückt ist es vielleicht mit einem Verb: es findet „immer wieder geboren werden“ statt.

    (Überhaupt finde ich, man sollte eher Verben benutzen bei der Beschreibung der Realität.)


    Und somit wird tatsächlich nichts wiedergeboren, sondern das „immer wieder geboren werden“ ist ein Prozess innerhalb eines stets sich ändernden Kontinuums angetrieben durch den Willen, den Tatendrang, das HabenWollen, oder den „Durst“, quasi als Motor des Lebens.


    Deshalb gehören auch Karma und Wiedergeburt untrennbar zusammen.

    Unwissenheit, Karma, Bewusstsein, Wiedergeburt und Leiden: eine Kurzbeschreibung für Samsara.


    Wenn jetzt trotzdem noch die Frage übrig bleibt: was ist dieses Kontinuum, das immer weiter, immer weiter fließt?

    Dann würde ich nicht zuerst oder alleine unser (geistiges) Bewusstsein nennen, sondern: Karma.

    Tatabsichten, Taten und die Folgen daraus: das ist unser samsarisches Wesen. Da findet wird immer wieder geboren werden statt. Solange die Unwissenheit, die falsche Auffassung der Realität, nicht beseitigt wird.