Beiträge von Useless im Thema „Spiegel Online lügt über den Buddhismus: er sei keine sanfte Lehre!“

    Von wem genau wird der Palikanon 'allgemein als Maßstab der Lehre Buddhas akzeptiert'? Das Zitat, das Du ja auch noch verlinkst, ist in dieser Hinsicht jedenfalls sehr spaßig: Du verlinkst zu einem Buch des christlich-fundamentalistischen 'SCM Hänssler-Verlags', der damit wirbt, dass hier ein Aussteiger über den Buddhismus berichtet ('Nur wenige wissen, dass Gott im Buddhismus keine Rolle spielt und er sich schon dadurch vom christlichen Glauben wesentlich unterscheidet. Der Autor, ehemaliger Buddhist, stellt Grundlehren und das Verständnis von Erleuchtung sowie magische Praktiken und missionarische Strategien vor.').


    Dein Umgang mit Quellen (sei es nun ein ungelesener SPON-Artikel oder christliche Quellen zur Relevanz des Palikanons) ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber definitiv nicht ohne einen gewissen Erheiterungsfaktor...

    Ja, es gibt schlechten Journalismus zum Thema Buddhismus - entweder, weil der Autor keine Ahnung hat oder weil er bewusst verfälscht. (Das gibt es übrigens auch bei Artikeln über das Kuchenbacken, über die Zucht von Zierfischen oder über Bielefeld - das nur ganz am Rande...)


    Bemerkenswert finde ich allerdings, wie der Satz

    Zitat

    dass die Onlineausgabe des Spiegelmagazins die Lehre Buddhas argumentationslos verunglimpft und als nicht sanft bzw. gewaltpotent darstellt! Unfassbar, ich bin entsetzt und erschüttert!


    und die gute und völlig ausreichende Entgegnung von void

    Zitat

    Mal zusammengefasst:


    • Der Wasserschmiede Blog verweist also auf eine Zeitschrift, die er nicht gelesen hat, fällt auf Grund der Überschriften ein Urteil darüber.
    • Der Threadersteller (drahtseilakt) verweist - vielleicht auch ohne die Zeitschrift gelesen zu haben darauf und schliesst daraus "Spiegel Online lügt über den Buddhismus: Er sei keine sanfte Lehre!"
    • Und du sagst du hast nicht alles gelesen, wobei unklar ist ob du den neuen Spiegelonline nicht gelesen hast, den Wasserschmiede Blog oder die Kommentare dazu. Auf jeden Fall schliesst du aus all dem nicht gelesenen, dass es da keine objektive Berichterstattung gibt und dass das man da die Dinge nicht genügend aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet.

    nicht etwa zu einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit von 'Die Fakten interessieren mich nicht wirklich, aber ich habe eine Meinung und bin empört' führt, sondern zu Diskussionen über Clickbaits, Kapitalismus und Journalismus und der Darstellung von Religion im 'Spiegel'.


    Bemerkenswert.


    Ein sehr schöner Satz von void ist übrigens auch

    Zitat

    Vor was ich ein wenig Angst habe, ist dass einer der Autoren zum Recherchieren über die Lage des Buddhismus in der Gegenwart dieses Forum gefunden hat und uns zitiert. Das wäre herb.

    Das ist auch einer der Gründe, aus denen ich den Buddhismus heute kritischer sehe, wie vor zehn Jahren. Wird ja hier immer wieder gerne darauf hingewiesen, dass 'Buddhaland' das größte Forum in Deutschland zum Buddhismus ist. Möchte ich in einen Topf geschmissen werden mit Leuten, die etwas nicht lesen, trotzdem eine Meinung dazu haben und diese Haltung auch noch aggressiv mit

    Zitat

    Ohne jetzt auf einzelne Schreiberlinge hier einzugehen und sie persönlich zu verletzen: Ich fasse es nicht, wie man mich und den verlinkten Kritikartikel (absichtlich?) dergestalt missverstehen und den Sponartikel billigen kann. Um die Falschheit der Kernaussage des Sponartikels zu erkennen, bedarf es eben nicht des Lesens des gesamten Artikels, sondern nur das (wahrhaft achtsame) Lesen des ersten Satzes! Warum? Weil die Arbeitshypothese ("Die Lehre Buddhas ist unsanft" - wohlgemerkt DIE Lehre Buddhas, nicht die Auslegung heutiger Einzelmönche oder -bewegungen!!) und das Fazit (es sei ein "Irrtum", dass DIE Lehre Buddhas [also DAS Dharma als Ganzes!] im Westen als sanft gilt) bereits im ersten Satz geschrieben stehen. Und wenn in einer Abhandlung bereits im ersten Satz die These 1+1=3 und das Fazit dazu (ja, 1+1=3, es war ein Irrtum, zu denken, es sei 2) niedergeschrieben steht, muss ich als verstandbesetzter Erdling eben NICHT die n-Seiten der "Beweis"führung des Artikels lesen, um diese Annahme als der Tatsächlichkeit nicht entsprechend einzustufen.



    rechtfertigen. (Das Wort 'Schreiberling' ist übrigens eine 'persönliche Verletzung' und wohl auch als eine Abwertung gemeint...) 'Im ersten Satz steht eine Behauptung, die ich nicht teile. Deshalb ist es überflüssig, den Rest zu kennen.'