Beiträge von Monikadie4. im Thema „Sakrileg im Buddhismus (am Beispiel eines Weihnachtsgeschenks)“

    Wie ist das eigentlich zu erklären, dass buddhistische Symbole in unserer Kultur viel stärker als dekorative Konsumprodukte verwendet werden als Symbole anderer spiritueller Richtungen?

    Das scheint nur so, Frieden-und-Freude, früher - als ich noch überzeugte Christin war - hatte ich viele christliche Symbole "de leve mam" oder Christus mit geöffneten Armen, eine geöffnete Hand mit einem Kleinkind darin usw. Und ich kannte viele, vor allem auch in Bayern, deren Häuser voll von christlicher Deko sind.

    Wer den Gekreuzigten oder Mohammed als Türstopper verwenden würde, hätte damit eine klare Botschaft gesendet, und zwar eine Provokation.

    Die konsumorientierte Aneignung des Buddhismus in der westlichen Kultur scheint dagegen ganz harmlos zu verlaufen. Ohne jedes Bewusstsein dafür, dass es hier überhaupt so etwas wie mangelnden Respekt geben könnte.

    Ich nehme an, dass wir mehr Angst davor haben. Der Buddhismus wird ja als tolerant wahrgenommen. Es ist nicht ungewöhnlich, tolerante Menschen einfach respektlos zu behandeln. So wie tolerante Eltern möglicherweise schwierige Kinder haben, denn sie werden ja "gelassen". Angst macht folgsam, denn sie werden ja bestraft.

    Das ist eben überhaupt das große Problem, egal bei welchem Thema.

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    Man kann es so oder so sehen, auf jeden Fall kommt es auf den Fokus an. Mein Beitrag war nicht so gemeint, wie Du ihn kommentierst. Aber das ist natürlich immer wieder ein Problem zwischen Sender und Empfänger.

    Ich jedenfalls ziehe Aufrichtigkeit vor. Und eine Belehrung in dem Sinne sollte es auch nicht sein, sondern: Ich persönlich bin immer wieder dankbar, wenn jemand mich auf etwas aufmerksam macht, was ich vielleicht gedankenlos von mir gebe. Ich möchte nämlich nicht naiv und blöd bleiben, und das verbinde ich mit mangelnder Sensibilität und Unwissenheit. Ich war und bin auch noch manchmal blöd und unsensibel. Aber ich bin bereit, die andere Seite zu sehen. Jeder Schritt, jeder Hinweis ist ein Weg zur Befreiung, d.h. ich fühle mich dem immer näher, desto weniger Vorhänge meine Sicht versperren.

    Das meinte ich mit lehrreich.

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    Lieber Fluid,

    ich muss mich doch sehr wundern 8) Deine Tipps machen unaufrichtig. Was die Schenkende denkt, kann ja erfragt werden. Und es muss auch nicht unfreundlich bzw. herzlos rüberkommen, dass man das Geschenk nicht so angenehm findet. Das kann doch auch lehrreich sein für die Schenkende.

    Alles andere ist feige und grenzt an lügen. Da hätte ich große Probleme, dieser Person noch aufrichtig gegenüberzutreten. Außerdem ist meine Erfahrung, dass ich jemandem trauen kann, der ehrlich auch in unangenehmen Situationen ist.

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    Was ich sagen wollte ist, das sich dieses Thema mit der Leerheit schneidet. Wie kann ich ein Objekt als Heilig betrachten, wenn doch gelehrt wird das nichts inhärent existiert.

    Guten Morgen PhenDe,

    die Leerheit bezieht sich ja nicht auf das alltägliche Lebensgefühl, nicht auf das alltägliche Handeln. Die Leerheit zu erkennen heißt für mich, mich von Leid zu befreien, wenn ich denn fälschlicherweise in sentimentales Denken verfalle oder mich zu sehr gräme, weil dies oder das nicht so ist, wie ich es mir wünsche. Die Einsicht in die Leerheit hilft dabei, sich von Gier und Hass zu verabschieden. Die Leerheit ist - wenn sie richtig verstanden wird - der Weg aus der Verblendung.


    Das alles bedeutet aber nicht, dass da keine Reste oder sogar mehr von Anhaften und Festhalten - sowohl an Traditionen als auch Ritualen oder nur allgemein - vorhanden sind.


    Wenn das auf Dich nicht mehr zutrifft, dann hast Du ja alles erreicht. Herzlichen Glückwunsch :)

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