Beiträge von Sanshin im Thema „Ist das Zazen meditation oder mache ich etwas falsches?“

    Tai ich bin mir ziemlich sicher das das was du als Satori bezeichnest meditation meint.

    Im Yoga ist das ganze sehr genau beschrieben worden. Die erste phase der Meditationsbemühung nennt man dort dharana, was konzentration auf ein Objekt meint! Bei anhaltender Konzentration auf das Objekt entsteht Dhyana was Meditation bedeutet. Zen kommt ja vom Chinesischen Chan und das ist eine ableitung des Indischen Sanskritwortes Dhyana! :)

    Der Zustand den man, du, ich normalerweise nach einiger Zeit der konzentration auf das hier und jetzt oder in deinem Fall auf dein Koan oder in dem Fall anderer auf ihrer Atemmethode entsteht ist Meditation. Meditation zeichnet sich durch eine verteifte konzentration, den größtenteils Gedankenfreien Zustand und durch eine sanfte Freude und Frieden aus!

    Samadhi also Satori entsteht zumindest laut Yoga durch sehr langanhaltende konzentration, wenn also die Meditation sehr lang angehalten wird. Ich meine etwas gelesen haben von einer zeiteinteilung soundsoviele Minuten konzentration bis zur Meditation, soundoviele bis zum Samadhi.

    Ich selbst hab noch kein Samadhi erlebt und hier wohl auch kein Anderer denke ich.

    Das verlassen des Körpers durch bestimmte Übungen, ist auch eine Art von Samadhi aber nur ein sehr niederes und nicht mit dem vergleichbar was wohl das Meditative Ziel ist. Soweit mir bekannt wird man durch das Samadhi einen Überbewussten Zustand erreichen können, bei dem man eins wird mit dem Ganzen. Und darunter gibt es wiederum zwei Versionen, manche sprechen sogar von drei, zumindest wiederum laut Yogaphilosophie. Savikalpa und Nirvikalpa Samadhi. In letzterem wird das Ego sozusagen zerstört im ersteren nicht.

    Hallo, also ich habe garkeinen "inneren Dialog" so nenne ich das wenn eine innere Stimme irgendetwas diskutiert etc. zumindest nicht während ich vor der Wand sitze! Das einzige was bei mir aufkommt sind Bildliche Gedanken und auch diese bemerke ich dann meistens so das sie mich eigentlich nicht sonderlich weit von hier und jetzt wegreißen.


    Gibt es denn noch andere Objekte auf die man sich konzentrieren darf? Warum muss es unbedingt der Atem sein? Ich kann nur für mich sprechen, aber für mich fühlt es sich nicht richtig an wenn ich mich auf den Atem konzentriere.

    Ich hab das mal einige Zeit ausprobiert, direkt auf einen Punkt fixiert zu konzentrieren wo der Atem in die Nase eintritt. Dadurch entstand nach einer kurzen Weile ein berauschender Glückszustand. Allerdings hatte ich dabei immer das Gefühl, das ich den Atem unbewusst beinflusse. Nur durch meine Methode ohne soein Objekt kann ich diesen friedlichen zustand genießen.

    und warum keine gedankenstille?

    Andere Traditionen verlangen oft das gerade das erreicht werden sollte.

    In einer Dokumentation über einen über 100 J. Zen Abt hat dieser gemeint zu dem Reporter, das er während der Meditation keinerlei Gedanken haben würde. Denn Meditation sei frei von Gedanken, und solange wir gedanken hätten, würden wir nicht meditieren. Oder ähnlich.

    Was machst du im Moment, wenn nicht atmen? Hälst du während des Sitzens die Luft an?

    Nein ich konzentriere mich darauf hier zu sein. Natürlich nehme ich ab und zu auch mal die Atmung wahr. Aber ich empfinde es als am natürlichsten, wenn ich mich nicht auf die Atmung konzentriere um diese nicht von ihrer natürlichen tatigkeit abzubringen.

    Ich schaue sanft die Wand an und versuche einfach da zu sein. In dem Moment bin ich innerlich leer und doch scheint es mir nach einiger Zeit als ob ich stetig eine art Energiefluss zum Kopf bekomme, als ob ich klarer werde. So in der Art.

    Ich mache auch oft Standmeditation aus dem Qigong da ist es ähnlich.

    hallo,

    aber es sind doch auch phasen wo keine Gedanken da sind. Und dann kommt irgendwann wieder ein Gedanke. Das ist doch normal denke ich.

    Ich habe eher das Gefühl als würde das "vor der Wand sitzen" den Geist reinigen. Weil ich im Alltag nie Gedanken oder Erlebnisse erinnere zufällig die lange zurück liegen. Außerdem sind die Phasen in denen ich ohne Gedanken im Moment bin ja auch länger als früher. Also ich denke da entwickelt sich schon etwas, was ich reinigung nennen könnte.

    Ich kann einfach mit "auf den Atem konzentrieren" nichts anfangen, das lenkt mich auch irgendwie vom jetzigen Moment ab. Von diesem Gewahrsein.

    Ich setze mich vor meine weiße Zimmerwand und versuche einfach da zu sein für 10 minuten oder länger.

    Das gibt mir oft einen friedlichen Zustand, aber auch Gedanken kommen oft hoch auch aus lange vergessenen Situationen. Ich versuche aber kein Tagträumen zu praktizieren sondern hier und jetzt da zusein.


    Ist diese Art zu meditieren falsch?


    Beim Zazen soweit ich verstanden habe soll es glaube ich um "einfach nur sitzen" gehen. Allerdings lese ich immer wieder Anleitungen die beschreiben, das man sich auf den Atem konzentrieren soll, zb durch Atem zählen.

    Aber ich empfinde das auf den Atem konzentrieren als sehr unangenehm. Dadurch geht mein natürlicher Atemrythmus durcheinander was sich für mich sehr unangenehm anfühlt. :sick:


    Mache ich eine falsche Meditationsmethode oder gibt es eine Alternative zu der "auf den Atem konzentrieren" Methode?


    Danke für eure Antworten :)