Beiträge von Festus im Thema „Die Rolle des Glaubens im Buddhismus“

    Für mich war die Frage Glaube versus Vertrauen nie interessant. Ist sie auch jetzt nicht. Aber ich kann ja mal ein bisschen mit meinen Gedanken spielen.
    Als denn der olle Buddha noch kein Buddha war, sondern im Hotel Mamma lebte, wurde er ja, der Legende nach, mit dem Problem von Alter, Krankheit und Tod konfrontiert. Und sinnvoller Weise auch noch mit einem möglichen Lösungsweg. Und so ist er denn von zu Hause ausgekniffen, hat Frau und Kind Frau und Kind sein lassen und ist losgezogen. Er hat unter verschiedenen Lehrern geübt, sich strengster Askese unterzogen, hat alles in seiner Kraft stehende getan und ist erst mal grandios gescheitert.

    Aber er hat sich davon nicht aus der Bahn werfen lassen. In dem Glauben, dass das nicht alles gewesen sein könne, hat er sich unter den Bodhibaum gesetzt um nicht eher aufzustehen, als bis er erwacht war. Und das hat ja auch geklappt.

    Auch aus diesem Grund habe ich kein Problem mit dem Begriff Glauben. Ich weiß mich da in guter Gesellschaft.

    Für mich ist es wichtig zu wissen, dass es im Buddhismus immer ein "weil" gibt und kein "basta", keinen Punkt ohne eine logische Erklärung

    Es ist immer ein schönes Gefühl, den eigenen Geist befriedigt und bestätigt zu sehen. :grinsen::grinsen:



    Für mich ist es wichtig, den "Buddhismus " zu leben und mich von Benennungen wie Religion oder Philosophie zu lösen.

    Bei "gläubigen Menschen" besteht oft das Bedürfnis, ein Glaubenssystem vollständig anzunehmen, jeden Zweifel zu eliminieren und bereits die bloße Möglichkeit zu leugnen, dass etwas an der Lehre bzw. den heiligen Texten falsch oder auch nur problematisch sein könnte......

    Eine von vielen Theorien zum Thema Glaube. Man kann sie teilen oder auch nicht.

    Sie gilt auch für Menschen, die Glauben ablehnen. Sie nehmen ihr System des Ablehnens von Glauben vollständig an und machen eine Religion daraus. Und dann gilt da auch,

    Es geht dabei also vor allem darum, ein Bedürfnis nach einem umfassenden, in sich geschlossenen und vor jeder Kritik geschützten Weltbildes zu erfüllen. Denn das gibt ein gutes Gefühl.



    Ich bin da eher der Praktiker; wenns hilft, dann hilft's. Was andere von mir oder meiner Art meinen Weg und oder Leben zu gestalten halten, ist mir reichlich egal.:) Da gönne ich wirklich jedem von ganzem Herzen seine Meinung.

    Aus diesem Grund kann ich auch das Weltbild des Ablehnens von Glauben gut akzeptieren. Ich teile es nur nicht.:grinsen:

    Für mich spielt Glaube oder von mir aus auch Vertrauen eine grundlegende Rolle.

    Mir gefällt da diese Definition aus Himmelsbaum's Antwort :Glauben: (gefühlsmäßige) nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte Gewissheit, Überzeugung.

    Das war und ist meine Art, meinen Weg zu gehen. Ich bin ein reiner Bauchmensch. Ich schaue mir eine Sache an, und wenn sie mir zusagt, probiere ich es aus. Ich hinterfrage nicht. Ich marschiere los, achte darauf, wie es sich anfühlt, verändere ggf. Das Hinterfragen, die Theorie kommt für mich viel später.

    Das heißt dann erst einmal, dass ich überprüfe, ob mein Verhalten, meine Erfahrungen, mit meinen Vorstellungen über z.B. Theorien im Buddhismus übereinstimmen. Und dann erst, wenn es mir wichtig ist, hinterfrage ich weiter.

    Ich lasse fast alles einfach geschehen und beobachte, was es mit mir macht. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren. Dieses "geschehen lassen können" kommt aus dem Glauben, dass wirklich alles, was mir geschieht, in gewisser Weise zu mir gehört und einen Sinn macht. Auch wenn ich diesen Sinn nicht immer gleich erkennen kann. Ich nenne das "Vertrauen in den Dharma" Es gibt keinen Grund für dieses Vertrauen. Es ist einfach da.

    Und mit den Jahren ist es immer stärker geworden. Und gleichzeitig sind Fragen wie, "Wer bin ich und was mach ich hier?" immer mehr in den Hintergrund getreten und haben sich aufgelöst.