So ist es.
Schon der engl. Philosoph John Locke im 17.Jh. hat gelehrt, dass die meisten Kontroversen in der Philosophie und anderswo dadurch entstehen und aufrecht erhalten werden, weil die debattierenden Personen abstrakte Begriffe anders verstehen, anders auslegen, ihnen einen etwas anderen konkreten Inhalt geben. Substanz, Gott, Seele, Bewusstsein, Wirklichkeit, usw.
Und dann streiten sie bis an ihr Lebensende darüber.
Weil sie sich nicht auf eine gemeinsame genaue Definition ihrer Begriffe einigen.
Wenn nun im Text ("Die 2 Wirklichkeiten, Prof. Dr. Helmut Tauscher, Uni Wien) steht:
"Der Buddha hat gelehrt, daß die erscheinende Welt nichtig ist, wertlos .....usw."
kommt es darauf an was man unter "nichtig" versteht.
Liest man den ganzen Text (nicht aus dem Kontext gerissen) von einem Autor, so wird es einem vielleicht klar, was er meint, und man könnte dann zustimmen.
Ich jedenfalls stimme dem Adjektiv "nichtig" auch jetzt schon zu. Nichtig bedeutet für mich nicht "da ist nichts", oder "das ist eigentlich ganz anders", oder "nichts Wirkliches" sondern es ist nicht viel wert, nicht der Mühe wert, die wir und geben, wenn wir etwas "Weltliches" erreichen wollen, was die Weltlinge halt für so toll halten.