Beiträge von Doris im Thema „Medizinische Larventherapie - Abwägungskonflikt“

    Das scheint mir doch recht übersichtlich, reicht jedenfalls lange nicht für das Hervorbringen oder Umformen eines reflektorischen Bewusstseins.

    Das muss es auch gar nicht.

    Es genügt Wohl und Wehe zu empfinden.


    Man hat übrigens gerade herusgefunden, dass auch Fische sich im Spiegel erkennen können.

    Bisher galt das ja immer als eine Fähigkeit, die nur wenige Tiere haben.

    Papageien haben ein recht kleines Hirn. Dennoch sind sie zu großen Denkleistungen fähig.

    Usw.


    Aber es ist egal, wie komplex ein Lebewesen ist. Es lebt.

    Ich finde es gut, sich so eine Frage zu stellen.

    Mir ist es unmöglich zu behaupten, eine Fliege sei nicht fähig komplex zu empfinden. Wir müssten eine Fliege sein, um nachvollziehen zu können, wie sich eine Fliege fühlt. Mir fällt auch kein schlüssiges Argument ein, mit der ich mein Leben vor dem ihren stellen könnte. Jedes Argument dafür kann nur aus meinem eigenen Wertesystem heraus gebildet werden und entbehrt daher jeglicher Allgemeingültigkeit. Schon die Fliege würde aus ihrem System heraus wohl zu einem diametral entgegengesetztem Ergebnis kommen. Und wer bin ich, dass ich ihr System missachten dürfte?


    Trotzdem würde ich mich für die Behandlung mit den Maden entscheiden.

    Dafür gibt es nur einen Grund: mein Wunsch ein wenig länger zu leben.

    Den habe ich nun mal, ist in meinen Genen drin und ich kann das akzeptieren, obwohl es sich nicht immer gut anfühlt.

    Daher muss ich für mich herausfinden, wo die Grenze für mich liegt, ab wann ich mich nicht mehr im Spiegel ansehen kann. Das kann dann recht bizzarr auf andere wirken oder komisch. Das kann widersprüchlich sein, ignorant, mitfühlend, dumm oder egozentrisch. Ich möchte mir da nichts vormachen.