Beiträge von Netsrot im Thema „Hindernisse“

    Aravind,

    Mit der Konzentration ist das so ne Sache für sich . Sicher auch bedingt durch die Beschreibung und Überlieferung der Vertiefungen und der nötigen Konzentration dazu . Ich hatte immer den Eindruck mit dem Versuch mich auf irgend ein Hauptobjekt zu konzentrieren ist es mir nicht möglich zu meditieren. Bei mir spielte sich das anderstherum ab . Durch Achtsamkeit und hohe Offenheit für alles was meinen Geist berührt komme ich in die Meditation. Ich bin dann bemüht den Beobachter nicht zu verlassen . Dann fängt es an das sich die Dinge einreihen und manchmal " erwische ich mich " dabei wie ich denke , ist das Geräusch welches ich wahrnahm von mir oder von Außen. So glaube ich da ich ja erleben kann wie innen und außen verwischen und eine große Ruhe sich breit macht das da ja eine gewisse Konzentration vorhanden sein muss. Auch die Vertiefungserfahrungen wie körperliches Wohl ,große unglaubliche Freude , hohe Beweglichkeit des Geistes resultierten bei mir aus der hohen Aufmerksamkeit und Offenheit und nicht aus irgend einer enormen Konzentration. Im Gegenteil , ich kann mich dann über jeden Gedanken unbeschreiblich freuen. Das ist verückt oder nicht zu begreifen. Wie ein Torette Kranker der über seine Krankheit höchst amüsiert ist.

    Hallo Niemand. Ja du hast recht . Am Anfang steht die Unzufriedenheit und daraus folgend die Suche. Ich selber versuche 20 Jahre eingeschlossen ein 5 Jahres Fernstudium " systematisches Studium des Buddhismus " in Hamburg. Und ich vergaß zu erwähnen das diese Worte von mir aus der Sicht unmittelbarer geistiger Wahrnehmung in der Meditation entstammen. Es ist in der konventionellen Welt schwierig über Eigenheiten "außerhalb "dieser zu schreiben. Doch habe ich in der Meditation an der Stelle einen" gewaltigen Sprung gemacht" an der mir der Gedanke aufstieg , was soll das jetzt hier lass alles so wie es ist, du kannst es nicht ändern. Ab da ist das Eis gebrochen. Deswegen meine Behauptung alles gelernte über Bord zu werfen , denn das hat mir geholfen. Wir wollen immer irgend etwas ändern und sind , nicht nur im Alltag sondern auch in der Meditation in der wir uns ja der Wahrheit zuwenden wollen, ständig irgend einer Meinung über irgend etwas. Das läuft oft im Hintergrund ab . Wir erkennen es nicht mehr. Wir gestalten und handeln so ständig aus falscher Motivation heraus. Und jetzt gebrauche ich das Wort welches ich anfangs als ungünstig ,irreführend , falschverstanden beschrieb. Es ist wohl das einzige was wir" loslassen "müssen ,unsere Meinungen und Ansichten . Das größte Hindernis und die größte unserer Leidenschaften. Haß , Gier und andere Emotionen sind nur Empfindungen des Geistes und sie verschwinden von alleine wenn wir nicht mehr an Irgend etwas glauben sonder uns darauf konzentrieren zu erkennen. Ayya Khema bezeichnete das als " erkanntes Erleben ". Ansichten und Meinungen sind wie Träume und Träume sind Schäume.

    Man redet immer vom Loslassen, vorbeiziehen lassen, durch hohe Konzentration nicht mehr zu denken usw . Ich weiß, das dies oft falsch verstandene Bezeichnungen sind die zuverlässig in die falsche Richtung führen und weit am offenen Tor vorbei. Erst als ich versucht habe die Dinge die ins Bewusstsein treten als Beobachter einfach nur zu erkennen ,nicht zu ändern, nichts zu gestalten ,nicht zu handeln und die Dinge die durch meine Sinne laufen zu akzeptieren so wie sie sind ( und ebend nicht loszulassen denn dies kann nicht funktionieren ) ,konnte ich das erste mal begreifen worum es geht. Will damit sagen , es ist nicht nötig irgend etwas loszulassen. Es ist auch nicht nötig die Selbst oder Ichlosigkeit erreichen zu wollen oder erkennen zu müssen. Das Tor steht meilenweit offen und es gibt keine Fragen dort sondern nur Antworten. Auch das Wörtchen " dort " im letzten Satz ist irreführend. Bezeichnungen leben von der dualistischen Natur. Wenn es soweit ist reiht sich alles auf natürliche Art und Weise ein, da bin ich mir sicher. Innen und Außen werden verschwinden einfach weil sie nie Bestandteil der Welt gewesen sind. Es ist großer Unfug irgend etwas loslassen zu wollen.

    Hier mal eine sicher für Einige provozierende Behauptung. Auch die Ansicht an buddhistische Grundsätze sind ein Hindernis zur Sicht der endgültigen Natur des Seins. Ab einen bestimmten Punkt sind alle erlernten Konditionierungen und Ansichten nicht mehr relevant. Die Ansicht ich bin jemand der im buddhistischen System gut Bescheid weiß, das gilt auch für andere Konditionierungen, ist ein sehr mächtiges Hindernis und verstellt zuverlässig den Blick auf die Wahrheit.


    Gruß Netsrot