Beiträge von mukti im Thema „Verlangen nach "Nicht-Werden"“

    Du schreibst es ja selbst: „Verlöschen soll das Verlangen“. Das „soll“ impliziert doch einen Willen, eine Richtung, ein Ziel!

    Genau um dieses Dilemma geht es mir: Wenn man danach strebt, alles Begehren los zu werden, bleibt ja trotzdem immernoch ein Begehren übrig, nämlich das Begehren, alles Begehren loszuwerden. Natürlich kann man sagen, dass ein Erwachter auch dieses allerletzte Begehren losgelassen hat. Aber um sich erstmal auf den Weg machen zu können, ein Erwachter zu werden, braucht es eben diesen Antrieb. Wieso sollte sich jemand auf den Buddha-Weg machen, wenn er nicht von dem Begehren getrieben wäre, aus Samsara auszusteigen?

    Vielleicht ist nur das Begehren alleine gemeint, es ist in diesem Zusammenhang ja auch nicht die Rede vom Weg. Durch das Begehren entsteht das Leid beim Nichterlangen dessen, was man wünscht. So ist es jedenfalls in D.22 erklärt:


    Zitat

    Den dem Altern, dem Sterben, den Sorgen, Klagen, Schmerzen, der Trübsal und Verzweiflung unterworfenen Wesen steigt der Wunsch auf: «Ach, daß wir doch nicht mehr diesen Dingen unterworfen wären, daß uns doch diese Dinge nicht mehr bevorstünden!» Solches aber läßt sich nicht durch Wünschen erreichen. Das ist das Leiden beim Nichterlangen dessen, was man wünscht.

    Maha Satipatthana Sutta (D.22)