Beiträge von Alephant im Thema „Überblick Nirvana im Theravada“

    Zu den Palibegriffen:

    "Wahrnehmung", "Wissen", usw. haben im Buddhismus immer eine Konnotation, weil sie sich aufs Leiden (dukkha) beziehen. Wenn man das auf deutsch sagt, dann denkt man i.d.R. auch deutsch und überdehnt evtl. die Begriffe. Wir haben ein forumsinternes Glossar vllt hilft das ein bisschen. Die Begriffe sind leicht rot unterstrichelt.

    Ich würde es eher anders herum sehen wollen.


    In jeder Sprache in der man von Wissen spricht, denkt man den Begriff i.d.R falsch/entsprechend anhaftend. Weil da entsprechende Vorstellungen und Anhaften ist.


    Die allgemeinen Vorstellungen über Wissen* haben eine entsprechende (verirrte) Konnotation. Nicht die Begriffe "im Buddhismus". Jede Aussage bezieht sich sowieso ja schon auf das Dasein, also auch auf das Leiden. Nur eben bewusster oder unbewusster.


    *Ich weiß den Namen keiner Lehrrede wo die verschiedenen Wissensarten, die sich im Zuge der Geistentfaltung herausbilden, genannt werden. Dieses Wissen entsteht aus eigener Einsicht oder Ansicht. Es ist nichts Angelesenes.


    Der Buddha verneint hier nichts. Er sagt klar


    Zitat

    Daß der Vollendete nach dem Tode bestehe, oder daß er nicht bestehe, oder daß er teils bestehe teils nicht bestehe, oder daß er weder bestehe noch nicht bestehe: das, o Mönch, ist eine Gasse des Begehrens, eine Gasse falscher Vorstellungen, es ist ein dünkelhaftes Vermeinen, ein Sichergehen in begrifflichen Weitschweifigkeiten (*1), eine Gasse der Anhaftungen und (ein Quell) innerer Unruhe (*2).


    Der unerfahrene Weltling, o Mönch, erkennt nicht die Gasse des Begehrens... erkennt nicht die innere Unruhe, erkennt nicht die Entstehung innerer Unruhe, erkennt nicht die Überwindung innerer Unruhe, erkennt nicht den Weg, der zur Aufhebung innerer Unruhe führt. Daher nimmt jene innere Unruhe in ihm zu; und er wird nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wird nicht befreit vom Leiden, so sage ich.


    Der erfahrene, edle Jünger aber erkennt die Gasse der Ansichten... erkennt die innere Unruhe, erkennt die Entstehung innerer Unruhe, erkennt die Aufhebung innerer Unruhe und erkennt den Weg, der zur Aufhebung innerer Unruhe führt. Daher gelangt jene innere Unruhe in ihm zum Schwinden; und er wird befreit von Geburt, Alter und Tod, von Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, wird befreit vom Leiden, so sage ich.


    Der erfahrene, edle Jünger, o Mönch, der also weiß, also erkennt, erklärt nicht mehr, daß der Vollendete nach dem Tode bestehe oder daß er nicht bestehe oder daß er teils bestehe, teils nicht bestehe, oder daß er weder bestehe noch nicht bestehe. Und also wissend, also erkennend, hat der erfahrene, edle Jünger nicht mehr den Trieb, unerklärte Probleme erklären zu wollen. Also wissend, also erkennend, erbebt er nicht mehr, erzittert er nicht mehr, schwankt er nicht mehr, gerät nicht mehr in Unruhe hinsichtlich der unerklärten Probleme.


    Das, o Mönch, ist die Ursache, das ist der Grund, daß dem erfahrenen, edlen Jünger kein Zweifel mehr aufsteigt hinsichtlich der unerklärten Probleme."

    A.VII.51