Man versucht selbst, so gut es eben geht, Rechte Rede zu praktizieren.
Wie geht ihr aber mit Menschen um, die es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen?
Liebe(r) Sherab,
ich habe das so verstanden, dass rechte Rede einen selbst betrifft, sofern man dem Buddha-Dharma folgt. Nicht-Buddhisten kann es gar nicht betreffen, weil sie ja nicht dem Buddha-Dharma folgen. Das befreit sie aber nicht von den Konsequenzen unrechter Rede.
Wie geht man mit unrechter Rede anderer um?
Indem man rechte Rede praktiziert wie der Buddha sie praktiziert:
8. "... Worte, die der Tathāgata als unwahr, falsch und nicht nützlich erkennt, und die auch anderen unwillkommen und unangenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
Worte, die der Tathāgata als wahr und richtig, aber nicht nützlich erkennt, und die auch anderen unwillkommen und unangenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
Worte, die der Tathāgata als wahr, richtig und nützlich erkennt, aber die anderen unwillkommen und unangenehm sind: für den Gebrauch solcher Worte kennt der Tathāgata den richtigen Zeitpunkt.
Worte, die der Tathāgata als unwahr und falsch erkennt, aber die anderen willkommen und angenehm sind: solche Worte äußert der
Tathāgata nicht.
Worte, die der Tathāgata als wahr und richtig, aber nicht nützlich erkennt, und die anderen willkommen und angenehm sind: solche Worte äußert der Tathāgata nicht.
Worte, die der Tathāgata als wahr, richtig, und nützlich erkennt, und die anderen willkommen und angenehm sind: für den Gebrauch solcher Worte kennt der Tathāgata den richtigen Zeitpunkt.
Warum ist das so? Weil der Tathāgata Mitgefühl für die Wesen hat."
Nun tauchen dabei wie das Zitat zeigt, folgende Schwierigkeiten auf:
Wie erkennt man 'totsicher' Worte als nützlich oder nicht nützlich?
Wie erkennt man 'totsicher', dass Worte anderen willkommen und angenehm oder unwillkommen und unangenehm sind?
Wie erkennt man 'totsicher', den richtigen Zeitpunkt?
Bei genauer Erforschung wird man finden, dass man nichts davon 'totsicher' erkennen kann. Also schweige man, wenn einem die Kapazitäten des Buddha fehlen. Wenn andere durch unrechte Rede rechtsrelevant geschädigt werden, beschreite man den weltlichen Weg bzw erteile den Geschädigten einen entsprechenden Rat.