Beiträge von Sunu im Thema „Prozess der Wiedergeburt“

    Das ist nicht dasselbe wie die Kerzenmetapher, von der CLK93 schrieb. Ich vermute insgesamt, dass durch den Buddha nicht eine andere Variante (Kerzenmetapher mit verschiedenen Kerzen) ausgesprochen hat, um Anatta und damit das Zusammenwirkenden von Bedingungen zu verdeutlichen. Oder auch irgendetwas anderes.


    Die Antworten hier auf die Fragen des König Milinda, sind zwar nicht von dem Buddha und soweit ich weiß auch nicht von Erwachten seiner Zeit gesprochen, ich finde sie auch unabhängig davon wie CLK93 nach Kausalzusammenhängen fragt, bedenkenswert. Auch insofern finde ich den von mir unterstrichenen Satz klärungswürdig.

    Ich denke die Kerzenmethapher ist nur ein altes bekanntes Gleichnis, ich wüsste nicht wo das so im Palikanon steht. Welche Worte nun der Buddha wirklich gesagt hat, dass steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt oder eben auch nicht. Auch der Palikanon ist ja erst Jahrhunderte nach Buddha niedergeschrieben worden und da spielt immer auch Interpretation, Stil und Verständnis derjenigen mit hinein, die es aufgeschrieben haben. Was ja auch nicht schlimm ist, solange der rote Faden dadurch nicht verloren geht.

    Ich glaube, du hast das mit der Geburt und dem Tod nicht richtig verstanden. Deswegen poste ich dir nocheinmal eine passende Stelle.

    Dann ist das deine Wahrnehmung das ich es nicht richtig verstanden habe. Es wird daran liegen, dass du die Lehrrede über die Ursachen, anders wahrnimmt als ich. Ich sehe da keinen Widerspruch zu dem was ich schrieb.


    Zitat

    "Sechs verkehrte Lehren, ihr Mönche, sind das; welche sechs?

    Da betrachtet, ihr Mönche, der unerfahrene gewöhnliche Mensch, der Heiligen ungewärtig, der heiligen Lehre unkundig, der heiligen Lehre fremd- der Edlen ungewärtig, der Lehre der Edlen unkundig, der Lehre der Edlen fremd,

    1. den Körper: 'Der gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst';
    2. er betrachtet das Gefühl: 'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst';
    3. er betrachtet die Wahrnehmung: 'Die gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst';
    4. er betrachtet die Unterscheidungen [Geistesformationen] (sankhara): 'Die gehören mir, das bin ich, das ist mein Selbst';
    5. und was da gesehen, gehört, gedacht, erkannt, erreicht, erforscht, im Geiste untersucht wird, auch davon hält er: 'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst';
    6. und auch den Glaubenssatz, welcher da lehrt: 'Das ist die Welt, das ist die Seele, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben', auch davon hält er: 'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst.'


    "Der erfahrene heilige Jünger aber, ihr Mönche, der Heiligen gewärtig, der heiligen Lehre kundig, der heiligen Lehre vertraut - der Edlen gewärtig, der Lehre der Edlen kundig, der Lehre der Edlen vertraut,

    1. betrachtet den Körper: 'Der gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst';
    2. er betrachtet das Gefühl: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst';
    3. er betrachtet die Wahrnehmung: 'Die gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst';
    4. er betrachtet die Unterscheidungen [Geistesformationen] (sankhara): 'Die gehören mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst';
    5. und was da gesehen, gehört, gedacht, erkannt, erreicht, erforscht, im Geiste untersucht wird, auch davon hält er: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst';
    6. und auch den Glaubenssatz, welcher da lehrt: 'Das ist die Welt, das ist die Seele, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben', auch davon hält er: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'

    Majjhima Nikaya 22

    So wird das ICH immer wieder von neuem geboren.


    Und davor stirbt es wohl immer?

    Kaum hat das eine Ich bekommen was es haben will, entsteht auch schon ein nächstes Ich-will-haben und das vorherige ist schnell vergessen. Auf dem Boden der Unwissenheit gedeiht und vergeht es...Das Lebendige nährt sich vom Toten.

    Zitat

    Durch(1.)Unwissenheit (avijjā) bedingt sind (2.)die Karmaformationen (saṅkhāra),dadurch (3.) das Bewußtsein (viññāna), dadurch (4.) das Körperliche und Geistige (nāma-rūpa), dadurch (5.) die sechs Grundlagen (āyatana) der geistigen Vorgänge, dadurch (6.) der Bewußtseinseindruck (phassa), dadurch (7.) das Gefühl (vedanā), dadurch (8.) das Begehren, dadurch (9.) das Anhaften (upādāna), dadurch (10.) der Werdeprozeß (bhava), durch den (karmischen) Werdeprozeß (11.) die Wiedergeburt (jāti), dadurch (12.) Altern und Sterben usw. (jarā-marana

    paticcasamuppāda


    Da denkt jemand das ist mein, das ist nicht mein.. Das will ICH haben, das will ICH nicht haben... Ergreift das Angenehme, überlässt anderen das Unangenehme. Entzündet so beim nächsten.. Das will ICH auch, jenes will ICH nicht.. So wird das ICH immer wieder von neuem geboren. Buddha hat das Wiedergeborenwerden überwunden, ist erloschen.. Sein wirken und seine Lehre trägt zu keinerlei ICH und mein bei.... Und er stellte auch keinerlei Nährboden für den Ich und mein Samen mehr dar.