Beiträge von xxx im Thema „Das Selbst“

    "Es gibt ein Diesseits und ein Jenseits und einen Lohn für gute und für böse Taten." Das sagte Gotamo Buddho dazu.

    Das stimmt so nicht ganz. Buddha wusste, wie alle Menschen, nichts über metaphysische Welten, Diesseits, Jenseits, Lohne oder Strafe für unser tun etc.


    Zitat

    AN 3


    Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten, also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten vierfacher Trost gewiß:


    'Gibt es eine andere Welt und gibt es eine Frucht, ein Ergebnis guter und schlechter Taten, so ist es möglich, daß ich beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, auf glücklicher Daseinsfährte erscheine, in himmlischer Welt' -dieses ersten Trostes ist er gewiß.


    'Gibt es aber keine andere Welt und keine Frucht, kein Ergebnis guter oder schlechter Taten, so lebe ich eben hier in dieser Welt ein leidloses, glückliches Leben, frei von Haß und Übelwollen' - dieses zweiten Trostes ist er gewiß.


    'Wenn nun einem Übeltäter Übles widerfährt, ich aber gegen niemanden Übles im Sinne habe wie kann da wohl mir, der ich nichts Übles tue, Unheil widerfahren?' - dieses dritten Trostes ist er gewiß.


    'Wenn aber einem Übeltäter nichts Übles widerfährt, so weiß ich mich hier eben beiderseits rein' - dieses vierten Trostes ist er gewiß.



    Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten, also geläuterten Geiste ist dem edlen Jünger noch bei Lebzeiten dieser vierfache Trost gewiß.« -


    »So ist es, Erhabener! So ist es, Gesegneter! Mit einem derart von Haß und Übelwollen freien, also unbeschwerten, also geläuterten Geiste ist einem edlen Jünger noch bei Lebzeiten dieser vierfache Trost gewiß.


    Buddha hat durchschaut, dass die metaphysischen Vorstellungen von einem wahre, falschen oder sonstigem Selbst/Seele und dessen/deren Wiedergeburt, wie sie der Hinbduismus lehrte Hirngespinste sind, die einem verblendeten Geist, der Persönlichkeitsansicht entspringen weil er am (Weiter-)Leben anhaftet.


    Im Palikanon stehen zwar solche metaphysische Phantasien wie Wiedergeburten, Geister und Götterwesen. Die Mehrheit der verblendeten Buddhisten lehrt und glaubt an solche Dinge, das bedeutet aber nicht, dass Buddha dies gelehrt hätte.

    Der Palikanon wurde von Buddha schliesslich nicht gegengelesen, denn er wurde einigen Jahrhunderte nach seinem Ableben verfasst.


    Ursprünglich war die Lehre Buddhas eine asketische Lebensführung für asoziale Einzelgänger die sich einsam und allein in Abgeschiedenheit begaben um ihren Geist zu läutern. Später degenerierte die Lehre als es sich für die Asketen als praktisch erwies von der Bevölkerung gefüttert zu werden. Es entstand die Mär von Verdiensten. Heute glauben Laienbuddhisten sie würden dadurch auf magische Weise Bonuspunkte sammeln und könnten diese in einem nächsten Leben einlösen.


    Was sich heute Buddhismus nennt, ist so ziemlich das Gegenteil von Buddhas Lehre.


    Dies wäre der Kern der Lehre:

    Zitat

    Heilslehre

    "Nur eins verkünde ich heute wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."


    So darf von dieser Heilslehre, die Leben als Leiden aufzeigt, auch nicht anderes erwartet werden, als die Befreiung vom Leiden.



    In der Erzählung "Kisagotami" wird von einer Frau berichtet, deren einziges Kind starb, als es eben laufen konnte. Da sie bisher den Tod nicht gesehen hatte, wehrte sie den Leuten, die den Knaben forttragen wollten, um ihn zu verbrennen. Mit dem Gedanken: "Ich will für meinen Sohn ein Heilmittel erfragen" nahm sie den Leichnam in ihre Arme und wanderte von Haus zu Haus, indem sie fragte: "Wisset ihr nicht ein Heilmittel für meinen Sohn?" Da sagten die Leute zu ihr: "Hast du deinen Verstand verloren, o Tochter? Du wanderst umher, indem du ein Heilmittel für deinen toten Sohn erfragst?" Sie aber sprach zu sich: "Sicher werde ich einen treffen, der ein Heilmittel für meinen Sohn weiß."

    Da sah sie ein kluger Mann. Er sprach zu ihr: "Ich, meine Tochter, weiß kein Heilmittel, aber ich kenne einen, der ein Heilmittel weiß. " "Wer weiß eins, lieber Herr? " "Der Buddha, meine Tochter, weiß eins, gehe hin und frage ihn." Mit den Worten: "Ich will hingehen, lieber Herr", ging sie zum Buddha, grüßte ihn, stellte sich seitwärts von ihm und fragte: "Weißt du ein Heilmittel für meinen Sohn, o Herr?" "Ja, ich weiß eins." "Was für eins soll ich nehmen?" "Nimm eine Prise Senfkörner." „Ich will sie nehmen, o Herr, doch aus welchem Hause soll ich sie nehmen, o Herr?" "Aus dem Hause, in dem weder ein Sohn noch eine Tochter, noch irgend jemand zuvor gestorben ist." Sie sprach: "Gut, o Herr", grüßte den Buddha, nahm ihren toten Sohn in ihre Arme und ging in die Stadt. An der Tür des ersten Hauses bat sie um Senfkörner, und als sie ihr gegeben wurden, fragte sie: "In diesem Hause (Familie) ist doch wohl weder ein Sohn, noch eine Tochter, noch irgend jemand zuvor gestorben?" "Was sagst du? Der Lebenden sind wenige, aber der Toten sind viel." Darauf wies sie die Senfkörner zurück und wanderte von Haus zu Haus ohne die gewünschten Senfkörner zu erhalten. Da dachte sie am Abend: "Ach, es ist eine schwere Arbeit. Ich glaubte, nur mein Sohn sei tot; aber in der ganzen Stadt sind die Toten zahlreicher als die Lebenden." Als sie so dachte, wurde ihr aus Liebe zu ihrem Sohn weiches Herz hart. Sie legte ihren Sohn im Walde nieder, ging zum Buddha, grüßte ihn und stellte sich seitwärts von ihm. Und der Buddha sprach zu ihr: "Hast du die Senfkörner bekommen?" "Ich habe sie nicht bekommen, o Herr; in der ganzen Stadt sind die Toten zahlreicher als die Lebenden."

    Da sprach der Buddha zu ihr: "Du meintest, nur dein Sohn sei gestorben. Das aber ist das ewige Gesetz für die lebenden Wesen: Der König des Todes wird wie ein reißender Strom alle lebenden Wesen, ehe ihre Wünsche befriedigt sind, in das Meer des Verderbens" und sprach dann, das Gesetz lehrend, die Strophe: "Dem Mann, der stolz ist auf Kinder und Vieh, und dessen Geist am Irdischen hängt, den rafft der Tod hinweg wie die Flut ein schlafendes Dorf."


    "Wie den Früchten, den vollreifen,

    in Morgenfrühe droht der Fall,

    also droht immerdar allem,

    was da geboren ist, der Tod.



    Was der Töpfer voll Kunst herstellt,

    die Gefäße aus Ton gemacht,

    sie müssen allzumal zerbrechen;

    dem ist das Menschenleben gleich.


    Vor den Augen der Blutsfreunde,

    bei ihrer bittern Klage Schall,

    schleppt der Tod wie ein Stück Schlachtvieh

    den einen nach dem andern fort.


    Wer jung ist, und wer hoch aufwuchs,

    Kluge und Törichte zumal,

    Ihrer aller der Tod Herr wird:

    Ihr Ziel und Ende ist der Tod.

    Wenn alle, so der Tod hinrafft,

    wenn sie hingehn in jene Welt,

    kann Vater nicht den Sohn beschützen,

    Verwandte den Verwandten nicht.


    Vor den Augen der Blutsfreunde,

    bei ihrer bittern Klage Schall,

    schleppt der Tod wie ein Stück Schlachtvieh

    den einen nach dem andern fort.


    Also des Todes Macht heimsucht,

    des Alters Macht die ganze Welt.

    Darum die Weisen nicht klagen,

    denn sie kennen den Lauf der Welt." Sutta Nip.



    Der Buddha ist nicht erschienen, um das Knäuel der Ansichten und Meinungen zu vergrößern. Es geht ihm einzig und allein um die Befreiung vom Leiden, dieses eigentliche Kernproblem aller Religionen wie allen Lebens:


    "Weil Gefühl da ist, sind Buddhas da."


    "Würde Gefühl nicht da sein, dann würden Buddhas nicht sein."


    So aber ist, weil Entstehen-Vergehen und Gefühl da sind, das Leiden da. Geburt, Alter, Krankheit und Tod sind die "großen Gefahren".


    Erleuchtung/Nibbana bedeutet Abwesenheit von Gefühl: Reiner Geist

    Ich lese „wahres Selbst“. Das impliziert, dass ein „falsches Selbst“ existiert.


    Mich würde mal interessieren wie Attagläubige diese beiden Attas unterscheiden.