Beiträge von Daoist im Thema „Nirvana und Nihilismus-Vorwürfe“

    aber der Standpunkt zeigt sich in den Aussagen und der versuchten Abgrenzung zu der Auffassung "Nichts ist da".

    Das Nichts bezieht sich im Nihilismus vorwiegend auf den Sinn als nichtexistent. In einer radikalen Auslegung auch auf das Ich. "Wenn aber die nihilistische Weltsicht so weit geht, dass selbst das Individuum als sich ständig wandelnde subjektive Erfahrung angezweifelt wird, verlieren auch Triebe und Neigungen jede Bedeutung".
    Wo der Nihilismus sich deutlich vom Buddhismus unterscheidet, ist, daß er sich letztlich auf die Welt einläßt, sie nicht überwinden will, daß für ihn Erlösung ein Gespinst ist, und das er auch Werte negiert. Er ist letztlich nicht auf ein Ziel ausgerichtet. In seiner radikalen Form ist er gar nicht so weit weg von einem radikalen Advaita"denker" wie Tony Parsons oder U.G. Krishnamurti.
    Zudem hat er einen stark erkenntnisskeptizistischen Zug. Während der Buddhismus zumindest in seiner frühen Form an Wahrheiten glaubt. Inweiweit das bei Nagarjuna (und zum Teil auch im Herzsutra) dann überwunden wird, ist ne andere Frage. Aber das geht ja das Theravada eher weniger an.

    Zitat

    Die Antwort auf das Leben ist, das es keine Antwort gibt. Das Leben ist selbst die Antwort. Der Verstand wird wahrscheinlich weiterkämpfen und versuchen, etwas zu finden, was er tun und wählen kann, aber hier könnte entdeckt werden, daß das nicht möglich ist.


    Tony Parsons



    Aus meiner Sicht gibt es durchaus große Unterschiede zwischen Buddhismus und Nihilismus. Sicher ist es aber verschieden, ob man sich auf einen frühen Buddhismus oder auf einen späteren Buddhismus , wo eine Einheit von Samsara und Nirvana postuliert wird, bezieht.
    Der Anfang klingt vielleicht bei Buddhisten und den Nihilisten ähnlich. Für den Buddhisten ist das Dasein dukkha, für den Nihilisten sinnlos.
    Aber das weitere ist meiner Meinung nach anders. Der Buddhist will letztlich das Dasein, die Welt überwinden.
    Der Nihilist sich auf die Sinnlosigkeit einlassen, Dasein und Welt nicht überwinden. Also das nackte sinnlose Leben annehmen.