Beiträge von sati-zen im Thema „Der Bodhisattva des großen Mitgefühls und des Helfens“

    Segel streichen für einen der nicht hart am Wind segeln möchte ist ein kluger Zug, dann geht es mit Motor weiter, eine sichere

    und relativ geborgene Sache mit der Kraft der Energie. Nur wenn der Motor ausfällt sieht es schlecht aus, dann geht nur noch

    'hilfe' rufen oder schwimmen. Warten bis das Ende da ist, ist wohl keine so gute Option.

    Ich versuchte schon in der Schule die Mitschüler zur Eigenständigkeit zu bewegen und nicht dem Lehrer nach dem Mund zu reden,

    bei einigen bin ich auf heftige Anfeindung gestoßen, genau wie heute, für mich ein positives Zeichen getroffen zu haben.

    Mir geht es auch im Buddhismus nicht darum mich beliebt zu machen, bin mit Eigenliebe gut versorgt, sondern für Buddhas Lehre,

    von der ich überzeugt bin, einzutreten und das geht manchmal nicht ohne auf den Schlips zu treten.

    Ich bin überzeugt, dass in der westlichen Welt die meiste Hilfe ein faules Ei ist und das meiste Mitgefühl geheuchelt.

    Die wenigen würdevollen Momente herauszufinden und zu erleben ist eine Kunst, eine Aufgabe im Zen Buddhismus, eine Leerheit.

    Es ist nichts verkommen, das Helfen, die Empathie und die Achtsamkeit sind nach wie vor ein hohes menschliche Gut und es wird von den meisten Menschen auf dieser Welt gewürdigt, manchmal etwas ungeschickt oder nur gut gemeint und schlecht umgesetzt aber stets positiv für das Leben.

    Jedoch gibt es Menschen die an etwas Leiden, sie empfinden negative Gefühle und das ist für das Leben destruktiv. So gibt es Menschen die am Helfersyndrom leiden. das ist für die Anderen gefährlich denn sie sind nicht nur süchtig nach helfen müssen, sie sorgen, wenn niemand weiter da ist für Menschen die Hilfe brauchen indem sie ihnen die Luft abdrehen bzw. so weit schwächen und Leiden einreden, bis sie sich geschlagen geben und die Zuwendung annehmen. Somit erschaffen Menschen mit Helfersyndrom Krankheiten die es ohne sie nicht gäbe und das gehört mit Recht kritisiert denn das bedroht das natürliche Leben. Das Thema Helfersyndrom wird immer wieder groß angeprangert, hier jetzt auch gerade aber realistisch gesehen ist von diesem Leid nur eine kleine Gruppe von Menschen betroffen. Das gefährliche ist, man ist betroffen und geschwächt, erwartet Hilfe zur Stärkung und erlebt dann von jemanden mit Helfersyndrom, wie man erst richtig ausgesaugt wird. Helfen kann man nur wenn man etwas hat, was man abgeben kann, wie oben schon gesagt, einem Ertrinkenden kann man nur helfen wenn man besser schwimmen kann als er. Wenn man aber erst jemanden ins Wasser schubst um ihn retten zu können ist es Helfersyndrom und man erhebt sich auf ganz hinterhältige Tour über die Anderen. Im Zen hilft man indem man sagt, wir haben im Zen nichts was Dir helfen könnte. Daraufhin werden die Selbstheilungskräfte aktiv oder auch nicht.

    Mich wundern hier die Ansichten bei dem Thema ein wenig ob es das beim Zen gibt oder nicht.

    Jeder der die Sitzmeditation Zazen praktiziert kennt diese fürsorgliche Güte mit sich selbst bei der Meditation.

    Das ist ein Gefühl der Geborgenheit ohne Anhaftungen, das lässt sich durch keine Zuwendung von außen ersetzen.

    Nur im Zen hat man dieses Gefühl innerlich und braucht es nicht als Problem nach außen Mitteilen.

    Zen erfüllt das Bedürfnis und es gibt kaum ein Defizit. Wer trotzdem ein Mangel an Liebe verspürt praktiziert Zen nicht

    und ist somit der Oberflächlichkeit einer Gabe von außen ausgeliefert. Oder anders gesagt, es entsteht die Hoffnung,

    dass ein Bodhisattva, ein höheres Wesen, Erfüllung schafft. Das gibt es im Zen nicht, das Wesen worum es in dem

    Moment geht als höchste Form, ist jenes, dass Zazen praktiziert. Deshalb verstehe ich hier diese mütterliche Gabe von

    außen nicht, die größte Zuwendung die möglich ist, ist die eigene seelische Empfindung im Inneren, mehr Geborgenheit

    ohne Anhaftungen ist nicht möglich. Darum heißt das geflügelte Wort beim Zen: 'Wenn Du Buddha triffst, töte ihn.' und

    man könnte fortsetzen, gehe selbstständig Deinen Weg mit der inneren seelischen Empfindung als bester Begleiter.

    Nein, ich lehne es strikt ab bemuttert zu werden um meine Kräfte als selbstständiger Mensch und Mann nicht zu verlieren.

    Die Selbstliebe des erwachsenen Menschen schafft das Überleben, nicht die Nährung der Amme. So ist das Mütterliche für

    den kleinen Sohn lebenswichtig aber für den erwachsenen Mann eine pathologische Grausamkeit der Schwächung.

    Die Geborgenheit liegt bei einem Mann in der Fähigkeit das Übel und den Schmerz überwinden zu können, die

    Selbstheilungskräfte aktivieren zu können aber nicht darin nach Mama zu rufen und sie tröstet dann.

    Natürlich, wenn ich krank bin und im Bett liege, lasse ich mich von Frauen verwöhnen und umsorgen aber nur dann,

    es kommt fast nie vor. Das mütterliche Umsorgen des Bubs sollte mit seiner Reife enden und er übernimmt.

    Deshalb ist das hier das Zen Unterforum, damit diese im tibetisch häufig vorkommen Liebkosungen, nicht dominieren.

    Im Zen drückt sich das Gefühl nicht so überschwänglich körperlich aus, nicht wie Mutter zu Kleinkind, sondern eben eher

    erwachsen reserviert. Das Gefühl ist stark aber es ist innerlich bei sich selbst und weniger auf Andere gerichtet.

    Wenn sich Liebe über Geldgabe ausdrückt ist es in der westlichen Welt nach wie vor das Höchste der Gefühle.

    So kommen wir der Sache schon näher, denn das Mitgefühl der Mutter zum Kind ist eindeutig, sonst würde das empfindliche Kind kaum überleben.

    Wenn es jedoch um das buddhistische Mitgefühl geht, Buddha hat sich mit seiner Lehre an die Erwachsenen, die Mütter und Väter gewannt,

    denn sie haben die Verantwortung für das Leben inne, dann geht es nicht um das Gefälle Mutter-Kind, sondern um die Eigenverantwortung.

    Das bedeutet, Mitgefühl für einen Mitmenschen kann darin bestehen, ihm nicht unter die Arme zu greifen und hoch zu helfen, sondern nichts zu tun und die innere Ruhe und Geduld aufzubringen, zu beobachten, wie sich der Mitmensch selbst erhebt. Manchmal sind motivierende Worte gut, manchmal resolute Aufforderungen, vielleicht sogar Provokation, all das ist Mitgefühl um einen Gestrauchelten mit viel Empathie wie hoch zu helfen so, dass er möglichst völlig selbstständig sich wieder aufrichtet. Es ihm abnehmen und so abhängig machen ist kein Mitgefühl zur Stärkung,

    es ist eher ein Benutzen für die eigenen Bedürfnisse und das schwächt. Mitgefühl der Mutter zum Kind ist eindeutig aber wenn es dieses Gefälle

    der Lebensposition nicht gibt, dann ist eher Mitgefühl die Selbstständigkeit des Anderen zu stärken. So sind wir nicht alle Mütter, Väter und Kinder zu Gleich, ab einem gewissen Alter ist die Kindheit überwunden und die Eigenverantwortung beginnt. Da kann ich das eigene Leid im Dasein nicht nur erkennen, ich kann selbstständig kreative Ideen entwickeln es zu lindern, wie eine Mutter beim Kind. So ist es das beste Mitgefühl wenn man mit sich fühlt und mit sich wie eine Mutter lindern kann. Dann braucht man den Helfer von außen kaum, der innere Helfer fühlt mit und schafft so die Lösung.