Beiträge von Nils im Thema „Bewußtsein“

    :angel:

    Soweit ich den Tibetischen Buddhismus kenne, ist es eher so: aufgrund seiner Wunschgebete, seines ununterbrochen intensiven Denkens "Mögen alle Wesen glücklich werden. Möge ich ein Buddha werden zum Wohle aller Wesen" (Bodhicitta, sems bskyed) stellt sich bei Erlangen der Buddhaschaft die sogenannte Spontane Buddha-Aktivität (phrin las) ein. Das bedeutet er manifestiert sich in der Welt ganz spontan da wo es sinnvoll ist. Es ist eine Aktivität, die aus seinem Wesen entspringt, ohne dass er noch überlegen oder Pläne machen und sich anstrengen muss.

    Das höchste Glück der Erleuchtung ist nebenbei immer dabei.

    Aber ein Buddha ist ein Wesen, das diesen Zustand angestrebt hat zum Wohle aller Wesen, und nicht um Glück zu erlangen, wie auch immer.

    Der Mensch ist ein Egoist. Warum sollte er die Buddhaschaft anstreben, wenn es ihn nicht glücklich macht? Es macht glücklich ein Buddha zu sein. Es macht glücklich in der Liebe, im Frieden und in einem Einheitsbewusstsein zu leben. Es macht glücklich in der starken Energie des Lichts zu leben. Es macht glücklich Licht in sich und um sich herum zu haben. Die große Frage ist nur, wie handelt man als Buddha. Grundsätzlich erlöschen in der Erleuchtung alle Handlungsimpulse und man bevorzugt es einfach nur im Glück zu ruhen. Das machen die meisten Menschen bei der Erleuchtung. Die Welt muss aber gerettet werden. Die Menschen brauchen Helfer auf dem Weg der Erleuchtung. Einige Menschen haben von sich aus den Impuls auch als Erleuchteter für das Glück aller Wesen zu arbeiten. Für die Mehrheit ist es gut vor der Erleuchtung Liebe und Mitgefühl zu üben und zu praktizieren. Das formt den Charakter, den man dann auch in der Erleuchtung behält. Wir bestimmen vor der Erleuchtung, wie wir uns nach unserer Erleuchtung verhalten werden. Ein Erleuchteter hat kein Ego und keine Veränderungsimpulse mehr. Alles ist aus seine Sicht gut so wie es ist. Wenn wir uns vor der Erleuchtung als Buddha der Liebe (Bodhisattva) visualisieren und entsprechend verhalten, werden wir nach der Erleuchtung als Buddha der Liebe handeln. Wenn wir vor der Erleuchtung den Wunsch haben, allen Wesen zu helfen, werden wir es nach unserer Erleuchtung tun.

    Meine Erfahrung ist, dass in der Erleuchtung das Ego verschwindet. Alle Anhaftungen lösen sich auf. Auch die Anhaftung an die eigene Person. Wir sind einfach nur reines Bewusstsein ohne Identität. Um in der Welt zu handeln, brauchen wir aber eine Identität. Wir können aus dem Parinirvana heraus eine Identität bilden und uns wieder inkarnieren (auf der Erde handeln).


    Ich glaube, dass es viele Stufen der Erleuchtung gibt. Im tibetischen Buddhismus spricht man von zehn Bodhisattva Stufen. In der zehnten Bodhisattvastufe ist man schon ein Buddha, aber man ist noch mit der Erde verbunden. Man möchte alle Wesen vom Leid befreien und kann sich deshalb auf der Erde inkarnieren. Ein Buddha der elften Stufe hat keinen Wunsch mehr nach einer Inkarnation auf der Erde. Er ruht einfach in seinem erleuchteten Bewusstsein und strahlt Frieden, Glück, Liebe, Weisheit und Erleuchtung in alle Welten aus. Ich glaube, dass er noch seiner selbst bewusst ist, aber er hat keinen Handlungsimpuls mehr.

    Sukha - Glück

    (Dhammapada)


    197

    Den Haß nicht zu erwidern, das ist unser Glück;

    Und hassen andre uns, wir hassen nicht zurück.


    198

    Welch Glück! Von allem Leid der Welt sind wir befreit;

    Voll Leiden ist die Welt, doch wir sind ohne Leid.


    199

    In gierverzehrter Welt, wie glücklich leben wir!

    Wenn andre gierig sind, sind wir doch frei von Gier.


    200

    Wie glücklich leben wir! Denn hier gehört uns nichts;

    Wir nehmen Freud' als Brot, wie Gottheiten des Lichts.


    201

    Aus Sieg kommt Haß, denn der Besiegte ist bedrückt;

    Wer friedsam auf den Sieg verzichtet, lebt beglückt.


    202

    Kein Feuer brennt wie Gier, wie Haß kein Mißgeschick,

    Den Daseinsfaktoren (khandha) gleicht kein Leid, der sel'gen Ruh' kein Glück.


    203

    Hunger ist schlimmste Qual, unbeherrschte Triebe größtes Leid;

    Dem Weisen ist Nirvana höchste Seligkeit.


    204

    Gesundheit ist das größte Gut, Zufriedenheit

    Der beste Schatz, Nirvana höchste Seligkeit.

    Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein.

    Das kannst du ja glauben aber der Buddha lehrt das nicht.

    Natürlich lehrt Buddha das. Du verstehst es nur nicht. Aber egal. Der Dalai Lama sagt, dass es nur darauf ankommt, dass wir gute Menschen sind. Es kommt darauf an, was man unter Nirwana versteht. Ob man es unerleuchtet und dogmatisch interpretiert. Oder ob man den tieferen Gehalt begreift. Ein Tipp: Nirwana ist Glück.


    Und es kommt darauf an, was man unter Bewusstsein versteht. Versteht man darunter das individuelle Bewusstsein. Oder das Bewusstsein des ganzen Kosmos (Quantenphysik: das höhere Informationsfeld hinter aller Energie, Amit Goswami : Das bewusste Universum.) Als vollständig Erleuchteter wird man eins mit dem Bewusstsein des ganzen Universums. Das meint im Hinduismus der Begriff Avatar.

    Die Urenergie (das Nirvana, das höhere Bewusstsein, nach der Quantenphysik das höhere Informationsfeld), aus der alles entstanden ist, vergeht nicht. Insofern vergehen wir auch nicht. Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein. Die Egos lösen sich auf.

    Du mußt erwähnen, dass du einen synkretischen und integrativen Ansatz vertritts, bei dem die Heilsziele der unterschielichen Religionen, von Buddhismus über Hinduismus bis hin zum Christentum zusammenfallen. Während andere bei der Gleichsetzung von Anatta, und Atta, Gott und Quantenstrudel, Nibbana und Urenergie, als sehr unpassend empfinden.

    Gerne. Nach meiner Erfahrung ist Erleuchtung über allen Begriffen und allen Dogmen. Die verschiedenen Religionen verwenden unterschiedliche Begriffe dafür. Sie unterscheiden sich aber auch in den Schwerpunkten und spirituellen Wegen. Und es gibt viele Irrtümer in den Religionen, die durch eine unerleuchtete Sicht entstehen. Die Menschen werden ein Opfer ihres Egos und verdrehen den spirituellen Weg in Richtung Macht, Kampf, Reichtum und Dogmatismus. Aus meiner Sicht ist es am besten seiner persönlichen Weisheit zu folgen und seinen persönlichen spirituellen Weg zu finden.

    Das Nicht-Selbst (Anatman) ist aber keine völlige Auflösung, sondern das Leben im erleuchteten Bewusstsein.

    Und was geht mich das an? Nach der Lehre des Buddha ist ja jedes Bewusstsein vergänglich.

    Ich schließe daraus mal, daß unterschiedliche Lehren ein unterschiedliches Ziel für ewig halten.

    Die Urenergie (das Nirvana, das höhere Bewusstsein, nach der Quantenphysik das höhere Informationsfeld), aus der alles entstanden ist, vergeht nicht. Insofern vergehen wir auch nicht. Unser Bewusstsein bleibt ewig, allerdings nur als erleuchtetes Einheitsbewusstsein. Die Egos lösen sich auf.