Beiträge von accinca im Thema „Leben ist Leiden“

    Puce:

    Nun ja, zumindest accinca hat verstanden wie ich es gemeint habe.
    _()_ Puce


    Ich kann mich aber an eine Geschichte erinnern in der die Mönche auf
    Almosen gehen wollten. Noch bevor sie aufbrachen kam es zu einer
    belehrende Unterweisung, bei der der Buddha dem ehrwürdigen Rahul
    die Lehre darlegte. Danach brach der Buddha und die Mönche auf, um
    auf Allmosen zu gehen. Da dachte der Mönch Rahul: Gesegnet bin ich,
    hoch gesegnet, das mir der Erhabene eine solche Unterweisung erteilt hat,
    was will ich da an diesem Tage um Allmosen gehen? Ich will lieber hier
    bleiben und mich in der Einsamkeit üben, denn da habe ich mehr von,
    als von irgend welchen Almosengaben. Insofern halte ich den Standpunkt
    von Isis , bei dem es um die Lehre geht und nicht nur um weltliche Gaben,
    der Lehre gemäßer. Zusagen, auf die Lehre komme es nicht an, weil dadurch
    kein nichts erreicht werden könne, für schlechter:Trotzdem ist beides wichtig
    um den Weg zu gehen, denn Alter, Krankheit und Tod warten nicht und kommen
    auf alle Fälle.

    Isis:
    Puce:

    Jeder Mensch leidet und das ist normal. Man sollte eher das Leiden akzeptieren und sich nicht von aufessen lassen. Wäre der bessere Weg in meinen Augen, denn so helfe ich die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen, indem ich z. B. Obdachlosen nicht sage, dass sie sich mit Buddhismus vom Leiden befreien sollen.


    Grenzwertig. Das ist das Leugnen der Vier edlen Wahrheiten.
    Gruß, Isis


    Ich glaube Puce stellt sich das so in etwa vor:
    Ein Haus- bzw. Obdachloser hungriger Mönch kommt mit der Bettelschale
    vorbei, da kommen die Bewohner aus dem Haus und anstatt ihm was zu essen zu
    geben, belehren sie den Mönch er möge sich vom Leiden mit den Buddhismus befreien. ;)

    Puce:


    Eben nicht. Wenn Du begehrst das Begehren aufzugeben, dann begehrst Du ja wieder usw. Ist meine Meinung. Gilt auch wenn Du Befreiung begehrst. UND: Befreiung von was? Wovon sollen wir befreit werden?
    _()_ Puce


    Genau - ist doch alles in Ordnung!
    Wunderbares Dasein immer schön weiter so!
    Ein Mensch der so denkt braucht auch keine Befreiung.
    Ist er doch mit dem Elend des Lebens und Leides das Dasein zufrieden.


    Zwei suchen keine Befreiung vom Leiden:
    Der Heilige der Befreiung schon gefunden hat und
    der Blinde, der gar kein Leiden sieht, noch einen Ausweg.

    thecap:
    accinca:

    Natürlich ist Leben, da es Leiden bedeutet auch unzuträglich und unzulänglich.


    Empfindest du das so?
    Und ist dieses Betrachten des Lebens als "unzulaenglich" und
    das Wollen nach etwas anderem nicht zugleich ein Verlangen?
    Ist das nicht eine weitere Ursache des Leids? :?: :)


    Nein, das Verlangen nach dem Ende des Leidens ist die erste
    Bedingung für dessen Ende. Man kann auch sagen:
    Das Begehren das Begehren zu beenden ist die erste Bedingung,
    daß das Begehren beendet wird und es ist keine unendliche Linie.

    Snake_Dance:
    Zitat

    "Auch ein Heiliger, Bruder Kotthita, hat diese fünf Gruppen des Anhangens gründlich zu betrachten, und zwar als vergänglich, als leidvoll, als Krankheit und Geschwür, als Stachel, als Übel, als Bedrückung, als etwas Fremdes, Hinfälliges, Leeres, Ichloses.


    S.22.122


    ....Erkenntnis bleibt Erkenntnis. Manche sind davon losgelöst und andere nicht, trotzdem bleibt die Erkenntnis eine Tatsache. Nur wenn die Dinge wie oben beschrieben vollkommen durchschaut werden ist eine Wahnerlöschung möglich.


    Einer der wichtigen Sachen hier.
    18. "Auch ein Heiliger, Bruder Kotthita, hat diese fünf Gruppen des Anhangens gründlich zu betrachten, und zwar als vergänglich, als leidvoll, als Krankheit und Geschwür, als Stachel, als Übel, als Bedrückung, als etwas Fremdes, Hinfälliges, Leeres, Ichloses.
    19. Wohl hat, Bruder, ein Heiliger nichts weiteres zu erwirken und dem Getanen hat er nichts mehr hinzuzufügen, doch diese Dinge, wenn sie entfaltet und häufig geübt werden, gedeihen ihm zu einem Zustand gegenwärtigen Glücks, zu Achtsamkeit und klarer Bewußtheit."

    thecap:

    Danke accinca. Und ist es nun zutraeglich, das Leben auf Geburt, Krankheit, Alter und Tod zu beschraenken oder nicht? :?::)


    Natürlich ist Leben, da es Leiden bedeutet auch unzuträglich und unzulänglich.

    thecap:

    Hi Freunde
    Der Buddha sagte "Es gibt Leid" - wie ein Doktor, der eine Diagnose stellt und die entsprechende Medizin anbietet.
    Er sagte ausserdem, dass Geburt, Krankheit, Alter und Tod das Leid darstellen; und lehrte Ursache, Ende und Weg zum Ende des Leids.
    Ist es nun zutraeglich fuer diesen Weg, das ganze Leben auf Geburt, Krankheit, Alter und Tod zu beschraenken? :?:
    :)


    Der Weg ist auf den Weg beschränkt und auf nichts anderes.

    distant bell:

    Aber warum hat der liebe Buddha eigentlich ausgerechnet auf das Leiden fokussierte?


    Weil es er überwinden wollte.

    distant bell:


    Eigentlich währe es doch richtiger zu sagen dass Anhaften leiden ist, und nicht das Leben an sich.


    Anhaften ist auch Leiden. Ohne Anhaften kein Leiden aber ohne Leben, Geburt, Alter und Tod auch nicht.
    Nach der Lehre des Buddha wirken die Dinge in gegenseitiger Abhängigkeit zusammen.



    Nein, das Leiden hat seine zentrale Position nicht weil der Buddha etwas gegeben hat, sondern
    weil das Leiden das zentrale Problem des ganzen Daseins ist und somit auch das der Lehre.
    Leider wird oft fälschlicherweise behauptet das Leiden kein zentraler Begriff sei, der alles
    mögliche Ungemach mit einschließe. Das Wort Leiden sei in der deutschen Sprache reserviert
    für extreme Katastrophen. Diese Auffassung ist aber falsch und auch in der deutschen Sprache
    nicht zu belegen. Auch hier bezeichnet man jegliches Unglück bis zum Juckreiz auch als Leiden
    und selbst wer sich nicht für schön genug hält leidet unter Minderwertigkeitskomplexe usw.