Beiträge von Lirum Larum im Thema „„Seine Heiligkeit“ und „Eure Heiligkeit““

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    Aber kann man das bei anderen sehen, ob sie geheilt sind und woran macht man das fest, also an welchen Merkmalen oder an welchem Bezug oder...? Zumindest wenn man für sich sagt, dass jemand für einen selbst heilig ist. Also egal wer, ob eine Privatperson, Familienmitglied oder öffentliche Person. (Meine Frage ist nicht rhetorisch gemeint)


    Über die Arhats zB. habe ich gelesen (ich weiss nicht mehr wo), dass man die Stufe der Heiligkeit äusserlich nicht erkennen kann, zB. ob einer Einmalwiederkehrer oder Arhat ist.

    Das ist genau wie mit allen anderen Inhalten im Buddhismus. Man kann nur sagen: "Ich hab gelesen, dass...", "Lehrer XY hat gesagt...", allerhöchstens "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass..."


    Niemand kann wissen, wer ein Bodhisattva oder wer wie verwirklicht ist. Und nun? Was folgert man daraus?


    Ich für mich mache es so, dass ich mich mit der Person befasse. Ich höre Interviews, interessiere mich dafür, was die Person zu diesem oder jenem kontroversen Thema zu sagen hat. Außerdem besuche ich Veranstaltungen von der Person und kann dort checken, wie die Atmosphäre ist, welche Ausstrahlung die Person hat, was ich aus kleinen Gesten lesen kann und vor allem, wie die Person auf unvorhergesehene Fragen reagiert. Mit letzterem können Lehrer mich vor allem beeindrucken, wenn ich das Mitgefühl für JEDEN herausspüre.


    So kann ich zu dem eigenen Urteil kommen, was ich von dem Lama halte. Ob er berühmt ist oder was andere von ihm denken, ist mir nach so einer Prüfung relativ egal.

    Ich kenne einen sehr bescheidenen tibetischen Geshe, dessen Namen kennt kaum einer. Er ist auch noch nicht so alt, aber er ist ein spirituelles Schwergewicht, meiner Meinung nach. Viele, die ihn sogar kennen, sehen das nicht. Was ich schade finde.

    Hallo @Fridolin. Deine Art in diesem Thread nachzufragen (siehe hier gleich unten), aber Antworten, die schon lange gegeben wurden, zu ignorieren (siehe einen weiter unten), kommt mir nicht so sachlich vor, wie Du es Dir von den anderen wünschst. Meiner Wahrnehmung nach bist Du der einzig Unsachliche in diesem Thread - obwohl Du Dir natürlich Mühe gibst, das seh ich schon.

    Aber Deine Fragen lassen nicht erkennen, dass Du an den Antworten interessiert bist.


    Zitat

    Ansonsten interessiert mich dann doch sehr, was SGM unter dem Begriff „Heiliger“ versteht.


    Aus:

    Die Bedeutung des Dalai Lama in der heutigen Welt — Study Buddhism


    Zitat

    Ich bin nur ein einfacher Mönch


    Eine der liebenswertesten Eigenschaften Seiner Heiligkeit ist, wie pragmatisch, uneitel und schlicht er ist; Überheblichkeit oder Dünkel sind ihm völlig fremd. Er sagt immer, er sei ein einfacher Mönch, eben ein menschliches Wesen wie alle anderen auch. Er betont: „wann immer ich jemandem begegne, betrachte ich ihn oder sie einfach als ein anderes menschliches Wesen. Wir kommunizieren von Mensch zu Mensch, nicht als Dalai Lama mit einer gewöhnlichen Person. Nicht als Tibeter mit einem Ausländer. Nicht diese sekundären Unterschiede sind von Belang, sondern vorrangig ist: Wir alle sind menschliche Wesen.“

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    Und so kann man sich zum Dalai Lama in ein Verhältnis setzten, wo er einem als Avalokiteshvara eine Quelle des Heils sein soll. Oder man verzichtet darauf. Man kann ja jemand auch als Lehrer, Politiker usw respektieren und ehren, wenn man sich nicht in so ein Verhältnis setzt.

    Ist es so korrekt? Die ollen Tastaturen immer. :)


    Ich bin an sich ein ungläubiger Mensch, der seine Zweifel nicht wegwischt sondern gern und häufig analysiert. Trotzdem fällt es mir schwer, Unterstellungen und negative Projektionen gegen den Dalai Lama zu akzeptieren (z.B. über sein Lachen oder die Annahme, er würde irgendetwas verlangen oder gebieten - das ist so absurd).


    In den letzten 7 Jahren habe ich ihn auf 4 Veranstaltungen gesehen. Wir sollten uns nie vor ihm verbeugen, weil er immer lachend abwinkte und "Sit, please" sagte. Damit beschnitt er bei mir ein tiefes Bedürfnis. Es fiel mir sehr schwer, mich nicht vor ihm zu verbeugen - und in Hamburg , einer Riesenveranstaltung 2014 - hab ich's einfach trotzdem gemacht, weil ich ganz , ganz hinten war und es dort nicht störte.


    Dass "Anfänger" (in deren Bereich wir hier posten) das nicht nachvollziehen können, finde ich völlig okay. Aber wenn Schlüsse gezogen werden, die falsch sind, dann finde ich das kaum erträglich, weil es so ungerecht ist.

    Es tut mir leid, ich finde es jetzt ein bisschen anstrengend, dass Du meine Worte nicht verstehen möchtest. Deshalb kommt jetzt meine letzte Antwort.


    1) Vielleicht kannst Du an Deiner Antwort hier selber erkennen, wie Du das Unterscheiden unterlässt und stattdessen verdrehst?


    2) Er hält an überhaupt nichts fest außer an der Ethik des guten Herzens. Du hast Dich mit dem Dalai Lama noch überhaupt nicht befasst.


    Viel Spaß noch wünsch ich und gute Einsicht später mal. *winke*

    @Fridolin :

    Den Tibetern sind Ehrenbezeugungen und korrekte Anreden nicht egal. Sie legen Wert darauf, dass einer ihrer höchsten spirituellen Persönlichkeiten angemessen angesprochen wird. Der Dalai Lama selbst steht über solchen Sachen. Der lacht darüber.

    Trotzdem ist es schöner, wenn westliche Journalisten ihn eher mit "Eure Heiligkeit" ansprechen anstatt mit "Du, Dalai Lama, sag mal...". Das kann in unserer Kultur ja alles vorkommen. Wir haben sehr große Probleme mit Respekt, weil wir es von unserer Geschichte her als negativ besetzten Begriff kennen.


    Der Respekt, der hier aber bezeugt wird, ist mit tiefer Liebe und nicht mit Angst verknüpft.

    Die tibetischen Anreden sind:


    • Kundün (tibet. Gegenwart)
    • Yishi Norbu (tibet. „Wunscherfüllendes Juwel“)
    • Gyelwa Rinpoche.

    Und weil es halt komisch käme, wenn ein Europäer so etwas sagt ("Wunscherfüllendes Juwel, könnten sie uns was über die aktuelle Lage in Tibet erzählen") hat man sich wohl überlegt, wie man entsprechende Würdenträger in Europa nennt. Und da ja schon seit der Zeit der ersten Europäer in Tibet die Idee des Dalai Lama als " buddhistischen Papstes" gibt hat man eben die Papst Anrede gewählt, um seinen Respekt auszudrücken.

    Das macht Sinn.


    @Fridolin: Es heißt, die beste Ehre erweist man seinem Lehrer, indem man sich ernsthaft bemüht, die Lehren umzusetzen und zu praktizieren. Es gibt kein besseres Geschenk.