seine "Schuld" bekennen (Verantwortlichkeit akzeptieren) hat der Buddha gelehrt.
Ich würde es so ausdrücken, dass es im Buddhismus "zwischenmenschliche Schuld" aber keine "metaphysische Schuld" gibt
Zunächst ist Schuld etwas zwischen Menschen. Jemand tut anderen was Schelchtes und muss sich dann vor diesen rechtfertigen oder Buße tun, so daß er wieder mitspielen darf. Schuld in dieser Weise ist ein Teil des Soziallebens und es kommt im Buddhismus an den Stellen vor, wo man andere um Entschuldigung bittet. Also zum Beispiel, wo der Räuber Aṅgulimāla erkenennt, was er Schlimmes gemacht hat und seine Opfer um Vergebunng bittet. Oder eben wenn ein Ordinierter seiner Gemeinschaft geschadet hat und sich entschuldigt.
Zusätzlich zu dieser "zwischenmenschliche Schuld" gibt es im Christentum so etwas wie "metaphysische Schuld". Vieles was im Buddhismus "unpersönlich" ( die Überwindung von Hass, Begierde, Dukkha) wird ja in den abrahmitischen Religionen in Begriffen behandelt wird, die aus dem zwischnenmenschlichen Bereich kommen. Unser Leid (also buddhitisch Dukkha ) wird als Sünde - also als Zustand der Gottesferne - gesehen, die es zu überwinden gilt. Und es ist diese "metaphysische Schuld" die es im Buddhismus nicht gibt.
Da gerade das Verhältnis zu unseren Eltern für uns etwas ganz Basales ist, werden damit sehr starke Kräfte mobilisert - es ist eine ganz tief Metapher. Dadurch daß unsere tiefsten Emotionen aber auch ganz nahe bei unseren tiefen Anhaftungen sind, ist es nicht unproblematisch. Wenn man mit seinem Gottesbild an frühkindliche Geborgenheit und Harmonie anknüpfen kann - kann das daszu führen, dass man sich öffnet und losläßt. Aber wenn die eigenen frühkindlchen Erfahrungen von Angst, Verletzung und Missbrauch gepägt sind, dann ist es destruktiv im Kampf gegen Verblenungen daran anzuknüpfen.