Sind Religionen eine Erfindung der Menschheit aufgrund ihrer Todesangst?

  • Hallo,


    ich beschäftige mich ja auch sehr mit anderen Dingen und da stolpere ich des Öfteren auf Dinge, die mich dann interessieren, wie eben diese Fragestellung.


    Jeder Mensch hat Angst vor dem Tod behaupte ich in irgendeiner Form, Religion gibt es schon so lange es die Menschheit gibt.


    "Jemand" hat behauptet und das ist ja keine große Überraschung, dass es natürlich weder Gott gibt noch irgendwelche Glaubensrichtungen. Mich würde Eure Meinung dazu interessieren aus der Sicht "unserer" Religion. Als ich mich noch wenig mit dem Buddhismus beschäftigt habe dachte ich die Reinkarnation wäre quasi die Antwort des Buddhismus auf Menschen, die sterben, aber mittlerweile glaube ich, dass es "hier" sowohl einige gibt, die den Buddhismus vielleicht als Lebensphilosophie sehen und trotzdem an einen Gott glauben bzw. welche die vielleicht nicht an die Reinkarnation glauben.


    Ich meine, der Verdacht, dass viele Dinge Erfindungen der Menschen sind liegt ja nahe, weil wie gesagt, Fakt ist wir alle müssen sterben und die meisten haben Angst davor und so gesehen wäre es ja wenig verwunderlich, wäre die Antwort der Menschen eben alles mögliche zu erfinden, um eben diese Angst abzufedern. Aber nochmals konkreter formuliert, wie ist die buddhistische Haltung zum Tod bzw. danach. Gibt es da mehrere Theorien? Gibt es auch welche, die sagen, da gehen eben einfach die Lichter aus und das war es?


    Vielen Dank, ich hoffe, die Frage wurde nicht bereits x-Mal gestellt, falls ja - bitte eben in einen anderen Beitrag wo es reinpasst hin verschieben. LG Son


    PS: Ich gebe übrigens zu Angst zu haben vor dem Tod, wobei ein Angstforscher meinte, je weniger ein Mensch mit seinem bisher gelebten Leben zufrieden ist, um so größer seine Angst vor dem Tod, was eine gewisse Logik hat und ich fürchte in diese Gruppe würde ich fallen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich meine, der Verdacht, dass viele Dinge Erfindungen der Menschen sind liegt ja nahe, weil wie gesagt, Fakt ist wir alle müssen sterben und die meisten haben Angst davor und so gesehen wäre es ja wenig verwunderlich, wäre die Antwort der Menschen eben alles mögliche zu erfinden, um eben diese Angst abzufedern.

    Es stimmt schon, dass Religion viel mit Angst zu tun hat. Gerade wenn man sich in die Leute früherer Zeit versetzt, lebten die ja in einer Welt, von der sie ganz wenig verstanden. Gerade wenn man die Welt nicht versteht, kann ja so vieles mißglücken. Man muß nur einen winzigen Fehler machen: Das falsche Essen, zum falschen Zeitpunkt anbauen, den falschen Mächtigen provozieren, und es kommt zum Unglück. Zur Missernte, Krankheit, Tod, Ungnade, Naturkatastrophe, Plage. Da sehe ich Religion als eine Versuch, ein gelücktes Verhältnis zur Welt herzustellen. Etwas wo manall den Arten von unglücklichen Umständen entkommt und zu glücklichen Umständen kommt.


    Und da ist natürlich Tod der Inbegriff von Vernichtung, Scheitern und Leid. Aber es gibt ja Umstände vor denen Leute oft noch mehr Angst haben. Davor hilflos dahinzuvegetieren, vor umenschlchen Schmerzen, vor dem Verlust der Ehre. Tod ist nur eine Form des Leids.


    Abrahmitische Religionen wie das Christentum stammen aus der Wüste. Da gibt es den Gegensatz zwischen dem Leben - das was mit Fruchtbarkeit und Füllen assoziiert wird und eben der unfruchtbaren, todbringenden Wüste. Ich finde es bezeichnend das die Vorstellung vom Paradies, die Vorstellung eines Gartens ist - einer Oase des Lebens in der Wüste des Todes.


    Buddha dagegen stammte aus einer Gegend, indem er eine Überfülle herrschte. Wo die Leute gegen einen Dschungel kämpften, gegen Malariamücke, Tiger und wucherndem Unkraut. Also fast zu viel brodelnden Leben. Es ist bezeichnend, dass die buddhitische Vorstellung die ist, dass Leben mit Leid und Gier verbunden ist, und danach gestrebt wird den mächtigen Lebenskäften von Gier und Hass Einhalt zu gebieten und Frieden und Gelassenheit zu finden. Das ist fast das Bild einer Lichtuing inmitten des Dschungels.

  • Danke für deine Erklärungen, warum es aus deiner Sicht so ist wie es ist in Bezug auf die Religionen bzw. die Unterschiede von Christentum und Buddhismus.


    Ich habe wie gesagt einige Vorträge gehört von Buddhisten, aber auch anderen "Fachleuten", also Philosophen vor allem, also was so interessant war für mich bei "Sternstunde Philosophie" im Schweizer Fernsehen - das kann man auch im Netz schauen.


    Einige Interviews fand ich sehr interessant und daraus ergeben oder ergaben sich eben Erkenntnisse aber auch Fragen.


    Von buddhistischer Seite her ging die Tendenz gar nicht mehr so in Richtung, Reinkarnation bzw. was nimmt man mit ins nächste Leben sondern der Fokus sowohl von Thich Nhat Hanh wie aber auch von Matthieu Ricard, der seit 40 Jahren buddhistischer Mönch und auch erfolgreicher Buchautor ist, geht in die Richtung das sie vorwiegend über unser Leben im Hier und Jetzt sprechen. Ich habe von Beiden eigentlich nichts gehört über ein Leben nach dem Tod, wobei Thich Nhat Hanh sagte glaube ich es gibt ja keinen Tod sondern nur eine Transformation, nichts sterbe auf dieser Welt.


    Aber wie gesagt, sämtliche Aussagen über unser Leben bezogen sich ausschließlich auf dieses Leben, also der Tod kam eigentlich so weit ich mich erinnere nicht wirklich vor. Ich weiß im Buddhismus gibt es so viele Lehrmeinungen und Strömungen, aber das Interview von Ricard war wirklich gut und lehrreich, okay alles verstand ich nicht, aber viele Sachen waren gut. Vielleicht einfach gesprochen für eben Laien.


    Also schließe ich mal mit der Erkenntnis der Buddhismus anerkennt den Tod wohl nicht als Solches und die anderen Religionen - hm, schwer zu sagen, aber wie gesagt, die These, dass sie aufgrund der Angst vor dem Tod "entstanden" sind kann ich durchaus verstehen.


    Wobei ich würde mich freuen, wenn es einen Gott gäbe, aber ehrliche Antwort - ich weiß es nicht, wobei ich immer wieder fasziniert bin Menschen zu treffen vorwiegend christlicher Prägung mit denen man gar nicht diskutieren kann, ob es denn Gott gibt oder nicht, weil die behaupten nicht dass sie es glauben sondern sie sagen sie wissen es, weil sie persönliche Erfahrungen gemacht haben, das fand ich auch spannend bzw. wie stelle ich mir das vor, dass da jemand oder etwas vor denen stand und sich vorstellte "Hallo, ich bin Gott" - ich muss dem mehr nachgehen, aber bis dato waren die Antworten unbefriedigend, LG Son

    Einmal editiert, zuletzt von Son ()

  • Hallo Son,

    ich denke, es ist die Angst vor dem Leben und nicht vor dem Tod. Vor dem Tod habe ich nur Angst, wenn ich nicht richtig gelebt habe. Wenn ich meine, Vieles versäumt, noch erledigt zu haben ...

    Ich schrieb bereits an anderer Stelle, dass Elisabeth Kübler-Ross darüber geforscht hat und zu dem Ergebnis gekommen ist, dass ein Mensch, der sich schwer "verabschieden" kann, häufig ein Mensch ist, der "seine Geschäfte nicht erledigt hat".


    Religion ist m.E. daraus entstanden, dass Menschen nach Antworten suchten wie "woher kommen wir, wer hat uns gemacht, wohin gehen wir ..."

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wikipedia:

    Zitat

    Die ersten (vermutlich) bewusst vorgenommenen Bestattungen fanden in den Höhlen von Qafzeh und Skhul in Israel statt und sind 90.000 bis 120.000 Jahre alt. Gelegentliche Bestattungen werden für den Neandertaler ab ca. 70.000 vor unserer Zeitrechnung diskutiert (Shanidar). Bestattungen sind ein Indiz für erste metaphysische Vorstellungen.



    Tod scheint also durchaus eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Religionen zu spielen (wobei der Begriff "Religion" recht jung ist, wie mir beigebracht wurde).

    Wikipedia:

    Zitat

    Diese Entwicklung (eines konsensfähigen zeitgenössischen Religionsbegriffs) fand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt.



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    Quellen:
    Bestattung – Wikipedia
    Religionsdefinition – Wikipedia

  • Ich denke, ein ganz wesentlicher Punkt bei Religion ist auch die Frage, welche Stellung hat der Mensch in der Welt, was ist seine Rolle und Aufgabe in der Welt in der er lebt.. Ich denke, Angst kann durch Religion nicht überwunden werden. Durch Gewissheit, die man mittels Religion erlangen kann, kann sie sicherlich reduziert werden. Ich kann mich an einen Ausspruch eines buddhistischen Meistern erinnern, der sinngemäß lautete: Ich fürchtete mich mich nicht vor dem Tod, sondern vor der nächsten Geburt.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Aber wie gesagt, sämtliche Aussagen über unser Leben bezogen sich ausschließlich auf dieses Leben, also der Tod kam eigentlich so weit ich mich erinnere nicht wirklich vor.


    Was mich wundert ist, dass bei "Aussagen über unser Leben" der Tod nicht vorkommt bei einigen Zeitgenossen. Der eigene Tod kommt natürlich nicht vor. Aber man verliert doch im Laufe seines Lebens zahlreiche Menschen, die man lieb oder gerne hatte und die bedeutend für einen waren.

    Wenn man klein ist, verliert man durch den Tod Oma und Opa, später die eigenen Eltern, manchmal schon früh einen Bruder oder Schwester und dann die Freunde, jüngere und ältere .... und das Tragische, wenn Eltern ihre Kinder verlieren .......

    In unserem Leben kommt der Tod nicht vor? ?


    Ich denke, dass Religionen auch deswegen entstanden sind: wenn man einen Menschen sehr gut gekannt hat, so wie er lebte mir seiner Energie, seiner Präsenz, mit seinem starken Leiden, seiner Freude, seiner Traurigkeit, seiner Liebe ..... und dann ist er auf einmal nicht mehr da, nur noch sein lebloser Körper. Wo ist er hin gegangen? Ins Nichts? Wie kann das sein?


    Und der Tod ist wohl Hauptursache, vielleicht die einzige Ursache, warum philosophiert wird, wenn man sich mit bloßem Glauben nicht zufrieden gibt. "Schwerlich würde auch ohne den Tod philosophiert werden" hat Schopenhauer mal geschrieben.


    Und heutzutage gibt es aber viele, die leben anscheinend ohne Religion oder Philosophie.

    Sie sind sehr lange berauscht vom Leben, würde ich sagen, aber wenn sie im Sterben liegen, sieht's bei vielen wohl anders aus. Oder sie sind geistig zu dumpf? Oder sie haben so viel Angst, dass sie den Tod verdrängen? Oder sie sind tatsächlich vom absoluten Nichtsein nach diesem Leben überzeugt? Meiner Meinung nach haben sie dann aber nicht genügend philosophiert. :)

    :rainbow:

  • Die Erklärung stammt erstmal aus keiner Quelle als solche, sondern aus Gesprächen im Religionsunterricht, mit Pfarrern, mit Interessierten, Dokus, Büchern und co.


    Wenn man sich das Ganze so mal anschaut, dann findet man für unterschiedliche Religionen und Anbetungen auch unterschiedliche Begründungen. Religionen als solche sind ja in irgendeiner Art und Weise zweckgebunden. Sei's die Befreiung von Leid, das Wachsen von Getreide, Gewinnen von Kriegen oder etwas ganz anderes. Die Angst vor dem Tod ist da sicher auch ein durchaus valides Argument für eine Religion. Wenn man zurück zu Stämmen und kleinen Kommunen geht, dann finden sich immer wieder auch Punkte, die darauf hindeuten, dass diese Stämme ihre Gottheiten gewechselt haben. Eine Gottheit wurde häufig "gewählt" weil "sie" ein Versprechen gab (z.B. Siegreich aus dem Kampf hervor gehen). Im Gegenzug dazu mussten dann eben Dinge erfüllt werden (z.B. Opfergaben gebracht werden). Natürlich kam es dabei dann auch vor, dass dieses Versprechen nicht erfüllt wurde. War dies der Fall, dann wurde eben gewechselt.

    Bei größeren Völkern dann kam natürlich auch noch die Regierung dazu. Ich denke mal, wenn da andauernd die Religion geändert werden würde, dann würde das eher zu Instabilität führen. Da aber die Anforderungen sich nicht geändert haben (Angst vor dem Tod, Siegreicher Krieg, genügend Nahrung, etc.), mussten komplexere Glaubenssysteme erstellt werden. Also gibt es eben Religionen als richtige Systeme die versuchen möglichst viel aus dem Alltag der Menschen abzudecken.

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  • Hallo,


    vielen Dank für Eure rege und interessante Beteiligung an dem Thema. Über den Tod zu sprechen ist ja zumindest gesellschaftlich gesehen kein populäres Thema.


    Was Monika sagt, das habe ich auch so gehört, nämlich, dass die Angst vor dem Tod entscheidend davon abhängt, wie man sein eigenes Leben gelebt hat bzw. selbst sieht.


    Und ein Aspekt wurde auch genannt, dass Religionen die Angst vor dem Tod nur sehr bedingt mindern können, auch das ist sowohl wissenschaftlich erforscht wie auch von der Praxis christlicher Geistlicher bestätigt, dass es nur ganz wenige Gläubige gibt, deren Glauben so "stark" ist, dass ihnen der Glaube bei der Angst hilft.


    Übrigens soweit mir bekannt haben ja auch sowohl Schoppenhauer wie auch Nietzsche den Buddhismus sehr geschätzt, ob als Religion oder als Lebensphilosophie kann ich nicht sagen.


    Wobei ich pragmatisch denke und mir wirklich vorstellen kann, dass das Hauptmotiv der Entstehung der Religionen eben die Angst vor dem Tod war, wobei bei der einen Religion vielleicht mehr, bei der anderen weniger. Beim Christentum glaub ich sehr daran, wobei dies eine sehr "junge" Religion ist.


    Mich hat hier fast der Pragmatismus mehr überzeugt als der Glaube um eine Antwort auf die Frage zu geben. Ich schätze die Weisen und spirituellen Lehrer sehr, sie lehren auch sehr gute Dinge Großteils. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wobei ich kenne viele Religionen nicht, ich bin der Überzeugung, dass dieses Leben das Wichtigste ist, ob es irgendeine Form von einer weiteren Existenz nach dem physischen Tod gibt weiß ich nicht.


    Bis dato war ich sehr überzeugt davon und bin es nach wie vor, dass der Buddhismus sehr viele Fragen oder eigentlich alles was für unser derzeitiges Leben wichtig ist beantworten kann.


    Ein bitterer Aspekt ist natürlich auch das Religionen in der Vergangenheit bis in die Gegenwart neben den guten Dingen auch viel Leid gebracht haben, ich denke jede/r weiß wovon ich hier schreibe.


    Mich hätten natürlich eure persönlichen Sichtweisen auch zum Kern des Themas interessiert, was jede/r Einzelne von Euch denkt über den eigenen Tod, weil ich denke nicht, dass es hier Einheitsstandpunkte gibt, also dass alle alles gleich sehen. Wobei die Frage sehr vermessen ist, weil wie soll man die beantworten, kommt nach dem Tod noch irgendetwas oder ist da das NICHTS? Verzeiht bitte meine laienhaften Formulierungen bzw. wenn ich Sachen nicht richtig manchmal verstehe und ihr sie eigentlich schon beantwortet habt. Vielen Dank, LG Son

  • Meine persönliche Sichtweise:

    zuerst, als ich knapp über 20 Jahre alt war, habe ich nicht an ein persönlich fortdauerndes Kontinuum nach dem Tode hier geglaubt, aber ich glaubte, dass jedes Bewusstsein einen Kern, eine Grundsubstanz (als Bewusstsein, nicht als Materie) in sich hat, die nicht zu Nichts werden kann, so wie die Materie, bzw. Energie in der modernen Physik, nicht zu Nichts werden kann, sondern sich immer bloß umwandelt. Dieser Kern war aber nichts Persönliches, glaubte ich.

    Seitdem ich den Buddhismus kennengelernt habe, das war ca. 15 Jahre später, bin nach und nach, in wenigen Jahren, zu dem Glauben gekommen, dass es doch eine persönliche Wiedergeburt gibt. Der Buddha und lebendige Lehrer der Gegenwart haben mich mit der buddhistischen Religion/Philosophie, in allen Aspekten, überzeugt. Insbesondere beeindrucken mich die Karma-Lehre und die Philosophie der Leerheit Nagarjunas.

    Liebe und Mitgefühl und Geduld fehlen auch nicht in meinem Glauben, aber die sind nichts speziell Buddhistisches wie die Karma-Lehre in Verbindung mit der Leerheit. Deshalb habe ich die ethischen Aspekte nur als zweites genannt.

    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Aber was über dauert denn?


    Selbst wenn du wüsstest, dass du als Spatz wiedergeboren wirst, bedeutet dass, das nahezu alles, was du mit dir identifierst wegfällt. Der Körper, die Erinnerungen, die Gedanken, die Hoffnungen, die Erfahrungen, die Identität. All dies verschwindet mit dem Tod.


    Wie kann es den eine persönliche Wiedergeburt sein, wenn die Persönlichkeit unwiederbringlich verloren geht.


    Und die kann man kann ja auch schon vieles vor dem Tod verlieren. Auch wenn du dement wirst verschwinden ja deine Erinnerungen, Gedanken und Gefühle und da sieht man ja klar, dass sie einfach verschwinden, weil ihre Bedingungen verschwinden.

    • Offizieller Beitrag

    Unter Persönlichkeit versteht man meist die Ansammlung bestimmter

    Charaktereigenschaften. Also wie man so drauf ist. In der Psychologie gibt es ja z.B die "Big Five"


    Die Persönlichkeit vergeht und nichts davon bleibt erhalten. Nur eben die Wirkungen der Handlungen.


    Ich möchte das jetzt hier nicht zum Thema machen. Es ist mir nur im Bezug auf den Tod wichtig. Weil eben wirklich ganz viel mit dem wurde uns identifizieren mit dem Tod vergeht.


    Weswegen ich nicht glaube, dass Wiedergeburt als Trost konzipiert war oder als Trost wirkt.

  • Mich hätten natürlich eure persönlichen Sichtweisen auch zum Kern des Themas interessiert, was jede/r Einzelne von Euch denkt über den eigenen Tod

    Mir gefällt der Gedanke der Wiedergeburt/Reinkarnation, wobei ich mir unterschiedliche Szenarien vorstellen könnte.. Neu-geboren-werden zeitlich unmittelbar nach meinem Tod aber auch vor meinem Tod oder weit in der Zukunft kann ich mir vorstellen.. oder aber ich erwache aus der Simulation unserer Realität. Vielleicht passiert auf einfach nichts und unsere Materie zerfällt und unsere Energie wandelt sich zu etwas anderem, dass nichts mit uns gemein hat außer einer Geschichte.
    Letztendlich glaube ich das mir der Tod Antworten auf meine Fragen geben wird... eine davon lautet, ob ich dann noch in der Lage sein werde, diese Antworten zu verstehen
    Vielleicht brauche ich sie dann auch gar nicht mehr..
    In letzter Zeit betrachte ich den Tod eher positiv im Sinne einer Erlösung. Nicht dass ich das Leben nicht schätzen würde oder keine Angst mehr vor dem Tod hätte - in den 20ern weiß man vielleicht noch gar nicht, was das heißt.. - aber oft beschleicht mich das existentialistische Gefühl der Unnatürlichkeit der menschlichen Existenz oder unseres Bewusstseins.. vielleicht führt uns der Tod also einfach wieder in einen "natürlicheren Zustand" über..

  • Hallo Ihr Lieben,


    danke für die Frage und die interessanten Antworten und Sichtweisen.


    Ich hatte mal das große Glück einem wunderbaren Märchenerzähler zuhören zu können. Er erzählte uralte nordische Märchen. Es ging um Urgewalten von einem Blitz der den Felsen spaltete, einen Menschen tötete. Darum welcher Gott "versagt" und demzufolge von einem anderen bekämpft werden musste, damit solche furchtbaren Dinge nicht mehr passieren. Es waren zwar also Märchen, aber der Hintergrund ist real und die Naturgewalten kommen schon seit Anbeginn auf der Erde vor. Dadurch resultierende Hungersnöte, Verlust von Menschen, Kriege um Ressourcen.

    Die Menschen suchten Erklärungen dafür. Warum ist das so? Können Katastrophen abgewandt werden- Wie und durch wen? Ich denke das selbst den frühesten Menschen die Entstehung und unser Ende bewusst war. Das Leben war rau und ist es heute für zu viele Wesen leider immer noch.

    Von "Erfindung" würde ich demnach nicht sprechen, es war eher eine notwendige Überlebensstrategie. Es muss jemanden geben, der doch für alles verantwortlich ist, wie soll sonst das ganze Elend erklärt werden können? Diese Denkweise hat sich wohl bis in die heutige Zeit gehalten. Ob in Formen von Religionen oder leider auch im realen Leben im Büro etc. ;)

    Im Buddhismus geht es, zumindest wie ich es verstehe immer darum wie lebe ich mein Leben jetzt, mit welcher Motivation führe ich meine Handlungen aus, auf welcher ethischen Grundlage? Alles zusammen ergibt die nächste Wiedergeburt bis man es endlich geschafft hat und erleuchtet (frei von allen Befleckungen und Anhaftungen) ist um auch den anderen helfen zu können. Im Augenblick des Todes kann ein erfahrener Praktizierender eine bestimmte Meditation durchführen. Das werden ev. nicht so viele von uns sein. In den Schriften heißt es soweit ich es weis, das durch die eigene Angst eine ungünstigere Wiedergeburt entstehen kann, da der Prozess in dem sich die Elemente auflösen dadurch gestört werden kann.( Aber bitte nagelt mich nicht fest, ich bin noch ein ziemlicher Laie auf dem Gebiet.) Hier gibt es somit einen Zusammenhang zwischen Buddhismus und Todesangst.


    Auf das jetzige Leben bezogen, würde ich aufgrund meiner Erfahrungen im Palliativbereich sagen, das ich die Erkenntnisse von Kübler- Ross nicht ganz 100% teilen kann. Nicht nur wie jemand sein Leben gelebt hat spielt eine Rolle bei der Höhe der Todesangst und die Art und Weise wie man stirbt, auch ob noch Kinder da sind die versorgt werden müssen, Angehörige etc. die ev. auch der Hilfe noch bedurft hätten. Ein Partner mit dem man 50 Jahre verheiratet war etc....Klar wenn man noch eine lange Liste mit unerledigten Dingen vor sich hat und die Zeit reicht für die Erledigung nicht mehr aus, dann wird man sich schwerlich mit dem Ende abfinden können. Aber mal ehrlich, wem von uns gelingt das Gegenteil? Die Telefone laufen meist in dieser letzten Phase heiß, viele Menschen kommen noch einmal um Dinge zu klären. Größtes Problem dabei: einige Dinge lassen sich leider gar nicht klären auf Grund von Verwerfungen in der Fam. etc. es gibt nicht immer für alles den passenden Leim so sehr man sich auch zu Lebzeiten darum bemüht haben mag. Ruhe, sich auf das was nun unweigerlich kommen wird, vorbereiten zu können, haben die wenigsten, obgleich es auch unzählig viele Helfer gibt die versuchen genau diese Ruhe einem geben zu können.


    Betend habe ich die Menschen ruhig gehen sehen, sowohl auch sehr unruhig. Welche Religion die jeweiligen Menschen hatten, ist dabei wohl nicht entscheidend gewesen. Vielmehr die innere Einstellung. Mir kommen heute noch die Tränen in die Augen wenn ich an jemanden denke, der betend als letztes Wort "Danke" gesagt hatte. Was für ein großartiger Mensch! Ich fühlte mich so klein in dessen Gegenwart.


    Die Frage ist also, was werden wir selber in diesem Moment machen, was wird unsere Stütze sein? Ein Konstrukt namens "Todesangst" oder die innere Einstellung die Erleuchtung zu erlangen, je nach dem, entweder für mich selber oder zum Wohl aller. Ist das Leben, ist alles ein Fluss oder eben nicht?


    Von Herzen D. :)

  • Ich kann mir vorstellen, dass die eigene Todesangst erstmal gar nicht so ausschlaggebend war bei der Entwicklung von Religion. Wenn ich kleine Kinder beobachte, dann haben die eigentlich keine Angst vor dem Tod, aber sie sind traurig wenn jemand stirbt, insofern es ein Verlust für sie bedeutet. Dann fragen sie wo derjenige ist und wie man Kontakt zu ihm aufnehmen kann usw.. Vlt. Hat sich ja genau aus diesem Kontaktbedürfnis heraus die Religion entwickelt, schließlich leben die Toten ja im Geist der lebendigen weiter.. Durch Ritual, Trance ect. kann das Kontaktgefühl dann intensiviert werden und ganze Landkarten von "Geisterwelten" können ggf. entstehen.

    Da Religion unmittelbar mit den Sozialaspekten der Menschen verbunden ist, lässt sie sich dahingehend natürlich auch ausnutzen. Herrschaftsansprüche können legitimiert, Kontrolle ausgeübt werden ect.. Wo viele Menschen zusammenkommen, kann nicht jeder einzelne unmittelbar im Auge behalten werden, um Vergehen oder unerwünschte Verhaltensweisen zu bestrafen. Da kommen dann allwissende, allsehende Götter ins Spiel, denen keine Grenzüberschreitung entgeht. Die Angst vor dem Tod rückt in den Vordergrund. Nicht geahndete Vergehen werden nun im Jenseits bestraft, erwünschte Verhaltensweisen werden dort belohnt. Oder das Ganze kann auch in einem nächsten Leben geschehen. Wie so etwas funktioniert sieht man z. B. gut am Kastensystem.

    Niedere Kasten, sollen ihr verdientes Schicksal verbüßen. Wenn sie nicht aufmucken und alles zum Besten tun was ihnen aufgetragen ist, dann steigen sie in einem nächsten Leben vlt. zu einem besseres Leben auf . Die übergeordneten Kasten machen die Regeln, sie haben sich ihre Position in unzähligen Leben vorab schwer erarbeitet und verdient und ihre Position ist nicht in Frage zu stellen, solange sie sich an die eigene, vorgegebene Ordnung halten.

    Für Buddha spielten die Kasten hingegen keine Rolle, er setzt auf die Vernunft und den Verstand, statt auf Dogmen und blinden Glauben. Eine übergeordnete Autorität lässt sich letztendlich nirgends auffinden, lehrte er. Sein Weg führt viel mehr aus der Religiösität hinaus als hinein.

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Hallo Sunu,


    danke für Deinen Beitrag. Zustimmen kann ich Deinem 1. Teil zur Entstehung der Religion.


    Das Kastenwesen ist aber meines Wissens eher so, das einmal in eine Kaste rein geboren, kommst Du da auch nicht wieder raus. Siehe die Dalit und Ihr Leiden. Die Brahmanen bleiben auch ewig in ihrer Kaste, es wird vom Vater auf den Sohn weiter gegeben. Machterhalt und sonstige Interessen vermute ich. Heiraten unter versch. Kasten ist so gut wie aussichtslos, weil nicht anerkannt und es droht der Ausschluss aus den Fam. Aber eigentlich ist das antiquiert, Offiziell wurde das Kastenwesen ja abgeschafft ;)


    Im (tib.) Buddhismus gibt es mehrere Höllenbereiche in welchen man wiedergeboren werden kann. Zahllose Hungergeister und Höllengeister leiden Qualen. Sehr gut im Rad des Lebens/ Samsara zu erkennen. Es ist also nicht so, das schlechte Taten keine Wirkung hätten. Und selbst wenn man jetzt nicht daran glauben würde, schau Dir doch mal unsere Welt an. Wie viele Wesen leiden Qualen und Not schon alleine im sichtbaren Bereich, wenn man nur gewillt ist, die Augen nicht davor zu schließen. Das hat mit blindem Glauben nichts zu tun. Wir sind zumindest in verblendetem Zustand nicht in der Lage, alles was um uns ist, zu erkennen. Zu klein ist unser Sichtfenster. Dies gilt es zu erweitern. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob dies eher eine Sichtweise und Denkweise des tib. Buddhismus ist. Mir selber leuchtet das alles ein.


    Ehrw.Ayya Khema aus der Theravada Tradition sagte jedoch einmal in einem Vortrag das der Himmel nicht einfach ein Ort ist, wo jemand Harfe spielt und die Hölle kein Ort wo jemand mit einem 3-Zack wartet. Samsara ist in dieser Tradition meine ich auch nicht bebildert dargestellt, ich habe die Unterweisungen dazu zumindest in sehr schriftlicher Form, ordentlich gegliedert und unterteilt bekommen.


    Ich bin jetzt wohl etwas vom Thema abgekommen oder auch nicht: wie sieht es bei den nicht tib. Buddhismus- Praktizierenden mit der Todsangst aus? Gibt es Höllenbereiche die ev. eine Angst vor dem Tod hervorrufen können?


    Liebe Grüße D. :)

  • Hi, mit den Kastenkonzept ist es so, dass man danach schon in eine bessere Kaste geboren werden kann, wenn man genug gutes Karma angehäuft hat. Bis zum Tod bleibt man dann in dieser Kaste... Verbesserungen gibt es dann ggf. erst im nächsten Leben. Soweit ich weiß, konnte man aber auch schon zu Lebzeiten seinen Stand verwirken, wenn man da entsprechende Vergehen begangen hat, die die Ordnung des Systems gefährden. Anders als im Buddhismus gibt es da eben die unsterbliche Seele, die je nach angehäuftem Karma, immer wieder in ein gutes oder schlechtes Leben hinein geboren wird.


    Im Buddhismus gibt es im Gegensatz dazu keine unsterbliche Seele. Dennoch bewirken Taten natürlich etwas, nur eben nicht bezogen bzw. unmittelbar beschränkt auf eine bestimmte Person. Es gibt da letztendlich keine Schuldigen, die für ihr Handeln von einer höheren Macht bestraft werden könnten. Durch Gier, Hass und Verblendung bedingt wird eben ganz allgemein Leid verursacht.

    So wie es eben auch im Kastensystem der Fall ist. Die einen beharren gierig auf ihrer Macht und auf ihren hohen Stand und halten daran fest, andere werden ausgeschlossen und erfahren Ablehnung. Denn das Ganze System beruht auf Unwissenheit, nämlich auf der Grundannahme, dass es eine unsterbliche Seele gäbe. Wo an solchen falschen Annahmen festgehalten wird, wo Gier und ausgrenzende Ablehnung herrschen, geht das Leiden weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von Sunu ()

  • Hallo und guten Morgen,


    nochmal Danke für die viele Zeit und Gedanken, die ihr euch gemacht habt zu dem Thema. Wenn ich so die Beiträge mir durchlese sind doch sehr verschiedene Zugang zum Thema zu erkennen, was ich mir auch dachte, dass dies im Buddhismus so ist.


    Jemand der geschrieben hat, der in der Hospiz Betreuung von Menschen Erfahrung hat, hat ja auch darüber berichtet, dass da viele Aspekte mitspielen, wie Menschen mit ihrem bevorstehenden Tod umgehen. Wobei die meisten Aufzählungen hier für abseits dessen, wie jemand sein eigenes Leben selbst sieht in Richtung Anhaftungen gehen, die eben viele Menschen haben. Partnerschaften, Familien in allen Varianten usw.


    Wobei das sucht man sich nur sehr bedingt aus, einige haben diese Anhaftungen oder andere haben einen Umgang damit gefunden gerade im Buddhismus und dann gibt es noch eine Gruppe von Menschen, die kaum Anhaftungen abseits von sich selbst haben aufgrund dessen eben dass im Außen wenig haben.


    Ich habe das schon öfter geschrieben einen persönlichen Gott gibt es aus meiner Sichtweise gar nicht, heißt Naturkatastrophen oder auch persönliche Schicksalsschläge haben mit Gott wenig zu tun. Ich stehe hier wirklich kritisch zur Amtskirche, zum Wirken eines Jesus nicht.


    Ich glaube weder an einen Himmel im christlichen Sinn noch an eine Hölle. An was ich glaube ist, dass da Vieles ist auf unserer Welt, was wir eben mit unseren Fähigkeiten nicht wahrnehmen können. Klingt vielleicht etwas pathologisch, aber ich denke wir sind nicht "allein" hier. Damit meine ich dass es eben etwas gibt, was irgendeine Form von Bewusstsein hat, ob dies nun Menschen sind, die von uns gegangen sind oder was auch immer, ich weiß es nicht.


    Mein Zugang zu Dingen, die ich mir nicht erklären konnte kam erst spät, ich sah alles sehr pragmatisch, aber als ich selber Erfahrungen machte, dass da eben etwas anderes auch noch ist machte mich dies zumindest dahingehend nachdenklich, dass für mich klarer wurde, dass die These nur wir leben hier und wenn unser Leben beendet ist, dass einfach alles vorbei ist eher nicht stimmen kann. Wobei ich natürlich nicht einschätzen kann, was das ist. Ist es gut, ist es nicht gut, kann man es in gut oder nicht gut einteilen?


    Buddhas Erkenntnisse weg von den Religionen sind sehr interessant für mich, das wusste ich gar nicht in der Form.


    Kurz noch zurück zu unserer heutigen Gesellschaft. Ich habe nicht das Gefühl, dass das Thema physisches Lebensende beim Mainstream ein Thema ist. Es ist schade, dass ich so wenig Menschen kenne, die einerseits Achtsamkeit leben in Kombination mit einer rechten Gesinnung. Das würde dieses jetzige Leben deutlich verbessern, aber das kann man niemanden verordnen, da stößt man rasch an seine Grenzen.


    Ich habe insgesamt vier sehr nahestehende Menschen "verloren" - zwei davon haben mir aber gezeigt, wie man würdevoll geht, das fand ich sehr lehrreich. Es hat mir zwar die Angst nicht genommen, aber gezeigt, dass es sicher viele Menschen gibt, die einen guten Zugang zum Thema Tod haben, weil Beide haben in keiner Form gehadert mit ihrem Schicksal, obwohl sie sehr früh gingen, LG Son

  • Religion möchte im Gegensatz zum Buddhismus die Sicherheit durch einen Ursprung erlangen.

    Durch ein übergeordnetes System und durch einen Schöpfer.


    Das steht im Gegensatz zur buddhistischen Lehre.


    Der Buddha verweigerte vier Antworten.

    Die des Ursprungs gehörte zb dazu.


    So sagte er seinen Mönchen, das die Antworten nur verwirren würden und nicht zur persönlichen Erlösung wichtig seien.


    Der/Mein Tod ist unwichtig.Die Geburt wäre da schon wichtiger.Doch sich damit zu beschäftigen ist müßig weil es nicht nachweisbar, prüfbar ist.Der Buddha rät uns ab davon.


    Den Rahmen kennenlernen reicht völlig aus um im JETZT zu handeln.❤️🙏

  • Den Rahmen kennenlernen reicht völlig aus um im JETZT zu handeln.❤️🙏


    Das ist richtig. Sehr rationell.

    Und manche brauchen offenbar auch keine Religion oder Philosophie oder Metaphysik usw.


    Tatsache ist aber nun mal, dass es bei vielen immer noch ein Bedürfnis zu Religion oder Philosophie mit Gedanken über den Tod und danach gibt. Schopenhauer hat mal von einem metaphysischen Bedürfnis der Menschen gesprochen. Das spüre ich in mir und andere haben das auch.

    Wer's nicht hat ist glücklich (oder nicht?)

    Es bringt aber nichts dieses Bedürfnis zu unterdrücken, wenn man es hat.

    Daher gibt es Religionen und diese sind immer mit einer Sichtweise auf den Tod und was darüber hinausgeht ausgestattet. Man braucht ja nicht ständig an den Tod zu denken.

    Und doch gibt es die Praxis (ich erinnere mich auch an ein Sutta im Palikanon), in der es heißt, dass das Denken an Unbeständigkeit und Tod (man weiß nicht wann er kommt, und man kann nichts mitnehmen außer sein Karma) die Hauptbedingung ist für eine intensive bewußte Achtsamkeit auf die Zehn Heilsamen Handlungen und dass man noch mehr durchdrungen wird von Geduld, Liebe und Mitgefühl und Vergebung usw.

    Ein absolutes Nichtdenken an den Tod führt leicht zu Übermut und Genießen wollen in der Gegenwart, oder nicht?


    Im Tibetischen Buddhismus gehört die Meditation über Unbeständigkeit und Tod zu der nicht auszulassenden Grundlage des "Stufenwegs zur Erleuchtung" (LamRim)

    :rainbow:

  • Von wegen persönlicher Gott und Allgemeiner Gott.

    Wenn ich da so in meiner Geschichte zurück gehe hatte ich und habe ich einen persönlichen Gott. Einen Gott bei dem meine Toten sind, einen Gott bei dem ich meine Toten sicher weiß. Der mir hilft meine Toten so zu sehen wie sie waren, wie ich sie gesehen habe und wie ich sie jetzt sehe.


    Meine Toten sind meine Berater geworden, ich kann mit ihnen Sprechen, sie antworten mir. Meine Religion ist sie zu achten, ihnen jetzt zuzuhören auch wenn es mir nicht passt was sie sagen und zu einem für alle passen zu kommen. Ja ich bin so. Hab es beim schreiben erst erkannt,


    Ich habe meine Berater nicht geachtet, weil die Allgemeine Gottheit eben alle meine Toten und alle Toten für sich beansprucht und mir meine Rechte auf meine Ahnen streitig macht.


    Da war mein Bruch mit der Kirche. Sie verweigert mir mein Recht und mein ganz normal menschliches Haben eines Gottes. Der Altar ist ein Ort geworden an dem ich meine Toten zu opfern habe, meinen Gott zu opfern habe. Tu ich das nicht gehöre ich nicht zur Religionsgenmaischaft und werde ausgestoßen, von denen die an den Einen Gott glauben.


    Das tu ich auch doch ich weiß auch von meinem Gott. Eine Religion für alle sollte das Achten des einen Gottes sein der alle Götter als seine Kinder annimmt. Der eine Gott in den ich mit meinem Gott eingehe, wenn ich zerfalle.

  • Brauchen=Bedürfnis=Bedarf


    Sind/Ist eine unsere/menschliche Gier nach Dasein.

    Dieses Bedürfnis ändert sich wohl auch nicht bis zum Körperlichen Tod.


    Doch erlebte Erfahrungen die wir in uns gefühlt haben Empfindungen wie Bluthochdruck, Herzklopfen, Schmerzen oder Nervosität etc bleiben in unseren Speicher und können jederzeit hoch geholt werden .


    Die Läuterung unserer Gefühle verändern das Bedürfnis die Gier, nach diesem Bedarf.

    Doch erst einmal muss man diese Gefühle in sich durch Dinge usw erleben und eine Wandlung zulassen können.


    Auf Grundlage dieser ‚neuen‘ gewandelten inneren Gefühls-Basis entsteht dann kein Bedarf mehr dieses Bedürfnis zu befriedigen.


    Die Dinge, unsere Gefühle benötigen keinen Ursprung, kein übergeordnetes System dazu.Dann wurden sie erlebt und verdaut.Mehr Sicherheit braucht es nicht.


    Somit reicht der Rahmen aus um ‚ alte‘ Gefühle im JETZT zu erleben..❤️🙏

  • Ich gebe übrigens zu Angst zu haben vor dem Tod, wobei ein Angstforscher meinte, je weniger ein Mensch mit seinem bisher gelebten Leben zufrieden ist, um so größer seine Angst vor dem Tod, was eine gewisse Logik hat und ich fürchte in diese Gruppe würde ich fallen.

    An Deiner Stelle würde ich (weiter) daran arbeiten, mehr Zufriedenheit in diesem Leben zu erlangen.

    Da bietet der Buddhismus (aber gewiss auch andere Religionen) ja diverse Wege an.

    Man muss sie nur konsequent gehen....