Es gibt Abstufungen . Sicher ist das Wahrnehmen immer noch mit Allgemeinbildern besetzt manchmal mehr manchmal mal weniger. Die meiste Zeit bin ich ich . Aber der Geschmack bleibt . Ich mag es so nicht gerne aussprechen , da es so nicht " funktioniert ", aber ich warte auf den Punkt an dem das ich aufhört zu sein. Der Punkt wo die Welt so ist wie sie ist.
Moin Netsrot,
genau, Du magst es nicht gerne aussprechen, aber allein das Warten auf den Punkt, an dem das ICH aufhört zu sein, ist ein großes Hindernis und ein Widerspruch, denn ein ICH - also die Persönlichkeit - die darauf wartet, ist dann ja nicht mehr vorhanden und kann sein Verschwinden nicht mehr wahrnehmen.
Ich jedoch halte das für unsinnig, denn ich bin überzeugt, dass der Buddha dieses ICH auch noch gelebt hat, um 40 Jahre lehren zu können. Ohne die Zusammensetzung von Körper und Geist ist das gar nicht möglich. Das einzige, was sich ändert, ist die Einstellung, die Perspektive zur Welt, dem Leben gegenüber. Es ist sozusagen ein Surfen zwischen den beiden Möglichkeiten.
Und das ist schon so erheblich, dass der Unterschied zu früher oder zu anderen Personen, die sich nicht mit dieser Lehre beschäftigen bzw. noch nicht so weit in der Praxis sind, wahrnehmbar ist.
Und um diese Unterschiede feststellen zu können, um dem achtfachen Pfad folgen zu können, ist es unabdingbar, dass Du wahrnimmst, wie die Welt ist oder nicht ist. Zu wissen, dass ich nicht wirklich bin, das wirklich zu begreifen, heißt nicht, es nicht zu sein, wo es nötig ist.
Wie weit muß ich mein" Hirn trainieren ", das diese Konditionierung , die Illusion endgültig fällt.
Hier wird deutlich, wie sehr Du das wünscht. Aber gerade das steht Dir, Deinem ICH-Adieu, ja im Wege. Meine Empfehlung: Höre auf zu wünschen, lass einfach alles so sein - SO-SEIN. Und befolge den achtfachen Pfad, sei so oft wie möglich achtsam, d.h. ich empfehle die Achtsamkeitsmeditation, und zwar, speziell darauf zu achten, nicht zu wünschen, nicht zu wollen, nicht abzulehnen. Sobald diese Gedanken und Gefühle im Geist auftauchen, sie nicht zu ergreifen.
Natürlich kann es sein, dass z.B. im Berufsleben das Wollen nötig erscheint. Meine Erfahrung ist jedoch, wenn ich mich wirklich an den Pfad halte, geschieht alles so, wie es notwendig ist - und das geschieht sogar relativ entspannt.
Während meiner letzten Berufsjahre gelang es mir mit dieser Methode sogar in sehr stressigen Momenten völlig entspannt zu bleiben. Ich hatte das Gefühl, überhaupt keinen Urlaub mehr zu brauchen.
Aber ich kam nie auf die Idee, ich müsste mein Hirn trainieren, um kein ICH mehr zu sein.
