Wie kommt das Zitat jedoch erst bei den vielen Menschen an, die im extremen Elend leben müssen?
„Naja, Leiden ist wohl da, aber wo sind die Leidenden, Verantwortliche gibt es auch nicht, für Dich gibt es keine Erlösung und wenn, dann geht der Pfad von selbst und Du brauchst nichts zu tun!
Aua!
Ich hab es eher als Beschreibung eines Ich-losen Zustands gelesen. Also jemand macht diese Erfahrung der Befreiung und die besteht nicht darin, dass das Leiden verschwindet, sondern dass es sich an keinen Leidenden mehr "andockt". Es kommt und geht und bleibt nicht kleben. Genauso wenig kann sich dann eine Befreiung an einen Befreiten andocken (ebenso bzgl. Täter und Wanderer). Es werden keine festen Verbindungen geknüpft, sondern alles bleibt im Fluss.
Bei mir gibts diesbezüglich kein Unbehagen. Das kann man auch als "frohe Botschaft" lesen, dass Befreiung immer möglich ist, egal wie groß das Leiden ist.
Anstatt "Du brauchst nichts tun" würde ich es eher so interpretieren, dass man die Befreiung nicht aus eigener Kraft "komplettieren" kann, sondern an einem bestimmten Punkt wird der Rest geschenkt und eben weil da nichts aus eigener Kraft(anstrengung) fertig gestellt wurde gibt es auch keinen "Befreiten", der sich auf die Schulter klopfen kann was er da tolles vollbracht hat.