Mir hat mal jemand gesagt, dass er die schwule Subkultur in München und in Köln so eine andere Struktur haben.
Während es in München durchaus alles gibt, ist es mehr "Subkultur" insofern man sich mehr von der Mehrheitskultur abschottet. Man hat sein schwules Glockenbachviertel wo es viel gibt, aber außerhalb dieses Viertel gibt es nahezu nichts. Es hat also was von einem Ghetto.
Diese Ghettoisierung in München war das Ergebnis und die Antwort auf extreme Repression.
Zum Vokabular des Herrenmenschen griff Kultusminister Hans Zehetmair. Aids sei das Symptom einer maroden Gesellschaft, die gesellschaftlichen Randgruppen müßten jetzt "ausgedünnt werden". Homosexualität gehöre in den "Randbereich der Entartung". Zehetmair: "Das Umfeld der ethischen Werte muß wiederentdeckt werden, um diese Entartung auszudünnen."
In Köln - so wurde mir gesagt - ist das viel weniger so und schwule und nicht-schwule Orte greifen mehr ineinander und es erheben sich "schwulenfreundliche Orte".
Ich fand diese Darstellung interessant und habe mir das gleich so grafisch vorgestellt. In München ein tiefroter Fleck umgeben von Weiß während es in Köln viel Töne dazwischen gibt.
Das sind so die Extreme. Auf der einen Seite steht das Ghetto - mit seinen klaren Grenzen zwischen Mehrheit und Minderheit. In der Mitte stehen offene Orte wo sich die Farben durchdringen. Und das andere Extreme sind eben Regenbogenflaggen in Geschäften, die zeigen dass es sich um einen Ort handelt, wo Homosexualität akzeptiert wird, selbst wenn nicht unbedingt mehr Homosexuellen als Heterosexuelle da sind.
Im Bezug auf den Buddhismus finde ich den Ansatz, dass sich erstmal alle die es betrifft zusammenfindet und man erstmal einen Überblick über die Bedürfnisse bekommt. Und sich dann daraus eine Struktur ergibt.
Und die Struktur kann ja ganz vielfältig sein. Es kann sich ja eine sehr gemischte buddhistische Gruppe eine Regenbogenfahne auf ihrer Website haben und so LGBT Leuten zeigen, dass sie willkommen sind. Ohne Abgrenzung. Dem widerspricht es ja nicht, dass es Leute gibt, für die der Safe Space eines LGBT Retreats oder eine Gruppe ganz wichtig ist.