Beiträge von Lirum Larum im Thema „"Ist der Guru noch zeitgemäß?"“

    Sehr guter Beitrag.


    Wichtig ist zu sehen, dass das Konzept "Guru" oft missverstanden wird, auch von Buddhisten.


    Die Lehrer-Schüler-Beziehung ist keine Gott-Sklave-Beziehung. Es geht um nichts weniger als die Befreiung und Erleuchtung des Schülers. Dafür ist es kaum hilfreich, den Schüler zum Schaf zu machen, das nichts hinterfragen darf. Natürlich braucht der Schüler Vertrauen, aber er darf wach bleiben und prüfen.


    "Der Schüler sollte den Lehrer überflügeln", heißt es im Tibetischen. Quelle hab ich leider verloren.

    Und der Dalai Lama sagte: "Seek refuge in the teachings and not in the person teaching it." (Suche Zuflucht in der Lehre und nicht in der Person, die lehrt.)


    Damit distanziert er sich deutlich vom Personenkult. Die Person Lama/Guru ist ein Mensch, der sich bestenfalls an seine ethischen Regeln hält und in Sachen Dharma ein exzellenter Experte ist. Die Person ist kein Gott, nicht allwissend, nicht omnipotent, nicht unfehlbar. Das Prinzip "Guru" ist ein spirituelles und sollte nicht von der Person auf der weltlichen Ebene überschattet werden. Damit meine ich, wenn die Person Guru nicht den Dharma lehrt und verkörpert, dann ist sie kein Guru mehr.