Ich denke,
es sollten meines Erachtens zunächst einige Begriffsklärungen erfolgen, damit die Debatte nicht zu sehr aus dem Ruder läuft.
Die Madhyamaka-Philosophie ist entweder widersprüchlich oder sie ist es nicht. Da widersprüchlich und nicht-widersprüchlich sich gegenseitig ausschließen, gibt es keine dritte logische Möglichkeit in diesem Fall. Deshalb führt die Vorstellung von scheinbar widersprüchlich nicht weiter.
Was Berzin mit absurde Schlussfolgerungen übersetzt, und danach fragt xxx ja, ist eine Methode in der buddhistischen Logik mit der untersucht wird, ob Aussagen in sich widersprüchlich sind. Man zieht aus einer Aussage Konsequenzen mit denen aufgezeigt wird, dass die untersuchte Aussage nicht widerspruchsfrei ist und leitet daraus den Beweis ab, der aufzeigt wie es sich tatsächlich verhält. Das ist eine analytische Methode, die sich der Logik bedient. Ergibt die Analyse, dass eine Aussage nicht widersprüchlich ist, dann wird die Aussage akzeptiert.
Es gibt auch keine Prasangika-Logik, die sich von irgendwelchen anderen Logiken der buddhistischen Lehrmeinungssysteme Indiens unterscheidet. Es gibt im Kontext des Buddha-Dharma eine Logik, die von den indischen Meistern Dignaga und Dharmakirti entwickelt wurde und von allen indischen Lehrmeinungssystemen anerkannt ist. Eine Besonderheit der Prasangikas ist, dass sie das logische Mittel des Konsequenzen-Ziehens bei Analyse und Debatte intensiv anwenden. Daher auch der Name dieses Lehrmeinungssystems: Prasangika bedeutet Konsequenzler.
Gruß Helmut