Alles anzeigenDa fühle ich z.B. überhaupt nichts, weil ich solche Musik weinerlich und soft finde.
Wie auch bei diesen Simone und Furunkel, ist es absolut notwendig, sich dem zu öffnen. Der Schüler macht dies beim Meister und dies bewirkt, dass der Meister wirken kann - natürlich, so wie ein hübsche 19 jährige einen ganzen Männerabend aus den Angeln heben kann.
Ein Meister könnte bei mir gar keine "Wahrheitsübertragung" machen, da ich nicht daran glaube und natürlich dafür auch nicht offen bin.
Offen bin ich allerdings für Beweise und gute Begründungen - so wie es der Buddha in seinen Lehrreden macht. Das erstaunt mich.
Eine "höchste Wahrheit" für eine handvoll Schüler - das verwundert mich. Wären alle Meister auf einmal tot, gäbe es keine Wahrheit mehr. Ein logischer Schluss, aber unsinnig zu behaupten. Der Buddha sagte, dass seine Lehre die Wahrheit und der Meister sei - das schafft Klarheit.
Das ist alles vollkommen richtig was Du schreibst. Da Du die Musik „weinerlich und soft“ findest, verschliesst Du dich der Übertragung in eine weinerlich-softe Stimmung versetzt zu werden. Manchmal können wir das selber bestimmen aber nicht immer:
Ganze Industriezweige haben sich darauf spezialisiert unbewusste Übertragungen in unseren Geist zu beamen. Das mag nun etwas paranoid-schizophren klingen ist jedoch Tatsache.
Ein gutes Beispiel zeigt die Werbung, besonders ein Zweig, der sich Neuromarketing nennt. Dort wird wissenschaftlich erforscht, wie man das Unterbewusstsein der Kunden am besten stimulieren kann damit diese ein bestimmtes Produkte kaufen wollen.
Tibetischer Buddhismus ist nun mal sehr magisch-schamanisch beeinflusst und spielt stark mit dem Unterbewusstsein. Dies fasziniert mich, seit Jahren beschäftige ich mich auch mit den Theorien von C.G.Jung der sich eingehend mit unbewussten Phänomenen befasste.
Ich hatte lange Mühe den tibetischen Buddhismus einzuordnen und mein ihm gegenüber gefühltes inneres Unbehagen zu erklären. Dank Mkha wurde mir nun bewusst, was mich störte:
Alles anzeigenDarüber hinaus werden die (überlieferten) Schriften (bestimmter gültiger Personen) als gültige Erkenntnis anerkannt => in Form der Wahrnehmung und des Rückschlusses.
Somit gilt:
- gültige Schriften
- gültige Gedanken
- gültige Personen
werden als unbestreitbar, Tib. mi slu ba, bezeichnet. (Quelle: Lati Rinpoche)
Der tibetische Buddhismus ist eine dogmatische Religon, wie auch alle grossen Weltreligionen. Sie berufen sich auf die Autorität von alten Schriften, Überlieferungen und autoritäre geistige Führer.
Allerdings stehen diese dogmatischen Religionen in fundamentalem Gegensatz zur Urschrift des Buddhismus dem Palikanon:
Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.
Das soll keine Wertung oder Kritik sein. Tibetischer Buddhismus reiht sich ein in alle anderen Religionen und Sekten, die nun mal dogmatisch sind: Christen, Muslime, Juden, Pastafari etc. Jeder ist frei darin seine Verwirklichung zu suchen.