Beiträge von Katrin. im Thema „Esoterik und Buddha“

    Karma ist Ich-bezogen und das bedingte Entstehen ist eher modellhaft. Das heisst, dass das zwei verschiedene Didaktiken sind (im Palikanon). Die Kosmologie (Daseinsbereiche) ist immer "substanzhaft" und da sind tiefere Einsichten wie die genauen Abläufe im Bewusstsein sind u.U. egal, zB. hier:

    Und das bedingte Entstehen ist eher analytisch, wie genau die einzelnen Prozesse (zB. Sinneskontakt, Gefühl, Begierde, usw.) zusammenwirken.

    Das könnte man Vergleichen mit Analytischer Psychologie nach Jung und kognitiver Verhaltenstherapie (:


    Wichtig bei der Diskussion ist auch, aus welchem Paradigma, bzw. Weltverständnis heraus argumentiert wird. Ein Beispiel für modernes Denken im Gegensatz zu Wildem Denken bei Levi-Strauß:


    Archaisches „wildes Denken“




    Modernes „gezähmtes Denken“




    Leitgedanke




    „Liebe zur Ganzheit“




    „Liebe zur Wahrheit“




    Grundfrage




    Wie passt das einzelne Ereignis in den Gesamtzusammenhang?




    Wie ist das einzelne Ereignis zu erklären?




    Grundannahmen




    * Die unteilbaren Ereignisse sind die Realität
    * Dinge sind nur flüchtige Erscheinungen
    * Das „Große Ganze“ erscheint in den Dingen




    * Die teilbaren Dinge sind die Basis der Welt
    * Ereignisse sind Wechselwirkungen der Dinge
    * Die Summe der Dinge bildet das Universum




    Glaube und Vertrauen




    * Glaube an die Harmonie des Kosmos
    * Vertrauen in das überlieferte Wissen der Ahnen
    * Festhalten an bewährten Denkmodellen
    * Jede Erfahrung ist gleichwertig




    * Glaube an die Fähigkeiten des Menschen
    * Skepsis gegenüber jeglichen Theorien
    * Alles kann jederzeit in Frage gestellt werden
    * Nur überprüfbare Erfahrungen sind akzeptabel




    Kollektive Ziele




    * Verwandtschaft zum Großen Ganzen herstellen
    * Kultur als Spiegel der natürlichen Ordnung
    * Sinngebung, Vollständigkeit, Harmonie




    * Erforschen der natürlichen Ordnung
    * Kultur als Schöpfung des Menschen
    * Wahrheit, Überprüfbarkeit, Fortschritt




    Methodik




    * „Ungeplante Bastelei“ aus zufälligen Bruchstücken von Erfahrungen, nach Wertvorstellungen sortiert
    * Vom Ganzen auf das Einzelne schließend




    * „Planvolle Konstruktion“ aus experimentell untersuchten Ereignissen, nach tatsächlichen Zusammenhängen sortiert
    * Vom Einzelnen auf das Ganze schließend




    Zeitliche Dimension




    Keine chronologische Sortierung von Ereignissen. Vergangene Ereignisse werden vergessen oder dienen als Gleichnisse zur moralischen Orientierung. Sie werden Teil der mythischen Vorzeit, in der alles „un-zeitlich“ nebeneinander steht




    Chronologische Sortierung von Ereignissen. Vergangene Ereignisse bedingen den Lauf der Entwicklung und werden nach ihren kausalen Auswirkungen bewertet. Sie werden aufgezeichnet und damit Teil der fortschreitenden Geschichte




    Darstellung und Verständlichkeit




    Das mythische Weltbild ist ein Kompromiss aus Bildern der täglichen Erfahrung und den Erkenntnissen der Urheber, so dass die Wahrheit darin zwangsläufig „verschoben“ wird




    Das wissenschaftliche Weltbild basiert auf der Wahrheit ohne subjektiven „Zutaten“. Die ständige Schöpfung neuer Begriffe verringert seine Allgemeinverständlichkeit




    Verbindung zur Gesellschaft




    Das „wilde Denken“ durchdringt alle Bereiche des Lebens unmittelbar. So ist z. B. jeder Einzelne über sein Totem, seinen Namen und seine Clanzugehörigkeit mit bestimmten natürlichen Erscheinungen (Tieren, Pflanzen, Orten usw.) verbunden. Er wird damit automatisch zum Teil des „Großen Ganzen“. Zudem sind die „Beweise“ der Mythen in real existierenden Erscheinungen (wie z. B. Felsen, Quellen, Landmarken) sichtbar. Die Identifikation des Einzelnen mit dem Weltbild und seiner Kultur entsteht somit in der „zeitlosen“ Gegenwart.




    Das „gezähmte Denken“ schafft kein einheitliches Weltbild, das von allen Menschen verstanden werden kann. Seine Darlegungen in schriftlicher o. a. Form und seine Wirkungen auf die Gesellschaft (z. B. über die Technologie) eröffnen dem Interessierten einen – zumeist oberflächlichen – „Blick auf die bekannte Wahrheit“. Die Beweise der Theorien erschließen sich nur dem Fachmann. Der Einzelne identifiziert sich demnach mit dem Weltbild und der Kultur durch den gemeinsamen geschichtlichen Werdegang.




    Interessant in Bezug zur momentanen Diskussion ist der Charakter Moggallana, einer der drei wichtigsten Jünger Buddhas.


    Zitat

    Moggalana (Moggallāna; Pâli, auch ehrend: Mahamoggalana; Sanskrit: Maudgalyayana) war neben Sariputta einer der beiden Hauptschüler Buddhas. Moggalana war für seine übernatürlichen Kräfte bekannt.

    Moggalana – Wikipedia


    Zitat

    Moggallāna konnte aber auch Lehrreden halten, und Buddha wies seine Bhikkhus ausdrücklich an, sich außer von Sāriputta auch von Moggallāna belehren zu lassen. (M 141) Allerdings waren seine Vorträge anderer Art als die Sāriputtas. Während dieser vorzugsweise über philosophische, transzendentale Fragen sprach, behandelte Moggallāna mehr das Ethische. So gab er seinen Mitbrüdern zum Beispiel eine ausführliche Anweisung für ihre Gewissensforschung.

    Moggallāna


    Zitat

    "Die großen Jünger, die den Meister umgaben, Sāriputta und Moggallāna, Upāli und Ānanda, in den alten Erzählungen vollkommen gleich, und ihr Bild ist wieder nichts als das ununterscheidbar ähnliche, nur verkleinerte Abbild Buddhas selbst."

    BUDDHA UND SEINE JÜNGER

    Zitat

    14. "Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich die verschiedenen Arten übernatürlicher Kräfte beherrschen
    [5]: [...]

    Majjhima Nikāya 6


    Zitat

    abhiññā


    Die 6 'Höheren Geisteskräfte', bestehen aus 5 durch äußerste Vollendung in der Sammlung (samādhi) erreichbaren weltlichen Geisteskräften (lokiyā) und als sechster der durch höchsten Hellblick (vipassanā) erreichbaren überweltlichen Geisteskraft (lokuttarā), d.i. das Wissen von der eigenen Triebversiegung (āsavakkhaya; siehe āsava). Es sind:
      1. Magische Kräfte (iddhi),
      2. Himmlisches Ohr (dibba-sota),
      3. Durchschauen der Herzen anderer (parassa ceto-pariya-ñāna),
      4. Himmlisches Auge (dibbha-cakkhu),
      5. Erinnerung an früheres Dasein (pubbe nivāsānussati),
      6. Triebversiegung (āsavakkhaya; siehe āsava). (Identisch mit Heiligkeit)

    abhiññā